Gemeinsam mit Jörg Butt blicken wir auf eine besondere Partie, in der sich der ehemalige Torhüter in die Geschichtsbücher eintrug.
Obwohl er Torwart ist, denken Fans bei Jörg Butt (Illustration Sarah Matuszewski) nicht nur an starke Paraden. Der heute 45-Jährige hütete von 2008 bis 2012 in insgesamt 91 Partien das Tor der Bayern und behielt dabei insgesamt 30 Mal eine weiße Weste. Darüber hinaus gelang ihm aber auch selbst ein Tor – noch dazu ein wirklich wichtiges. Butt wurde damit zum ersten FCB-Torhüter, der in der regulären Spielzeit einen Treffer erzielte. Im Gespräch mit dem FC Bayern Magazin 51 erinnert sich der Double-Sieger von 2010 an das Champions-League-Gruppenspiel bei Juventus Turin am 8. Dezember 2009.
Jörg Butts „Spiel des Lebens“
„Als Torhüter war mir immer meine Leistung im Tor am wichtigsten. Aber in diesem Spiel konnte ich meiner Mannschaft als Torschütze helfen. In der Bundesliga waren wir nur Vierter, Trainer Louis van Gaal stand in der Kritik und im letzten Gruppenspiel der Champions League ging es zu Juventus Turin. Wir mussten unbedingt gewinnen, um ins Achtelfinale einzuziehen.“
Mannschaft mit Charakter
„Doch wir gerieten früh durch ein Tor von David Trezeguet in Rückstand. In dieser Situation – und übrigens auch später in der Saison zum Beispiel in Florenz oder Manchester – zeigte sich der Charakter der Mannschaft. Es war eine unheimliche Willenskraft zu spüren. Als der Schiedsrichter Elfmeter pfiff, gab mir Bastian Schweinsteiger ein Zeichen – und dann lief ich halt nach vorne.“
Ausgleich durch Torwart Butt
„Schon bei meinen früheren Klubs hatte ich Verantwortung übernommen, wenn sich sonst keiner sicher fühlte. Als ich anlief, wusste ich noch nicht, wohin ich schießen würde. Das ergab sich immer aus der Reaktion des Torhüters. Gigi Buffon sprang nach rechts, ich schoss nach links. 1:1. Ivica Olic brachte uns dann nach der Pause in Führung. Und irgendwann war die Partie ein Selbstläufer.“
Sieg gegen Juve als Wendepunkt
„Am Ende gewannen wir 4:1 und der Knoten war geplatzt – auf dem Platz, aber auch außerhalb, wo sich Spannungen zwischen Mannschaft und Trainer lösten. Am Ende der Saison holten wir das Double, standen im Champions League-Finale und ich fuhr sogar noch mit zur Weltmeisterschaft. Der Ausgangspunkt dieser sehr erfolgreichen Zeit liegt in Turin.“
Roy Makaay erinnert sich in der Rubrik „Spiel meines Lebens“ an ein besonderes Spiel gegen seine Landsleute:
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