Der Schlawiner verlässt die große Bühne. Mit 41 Jahren hängt Claudio Pizarro seine Fußballschuhe an den Nagel. Der Peruaner zieht damit einen Schlussstrich unter eine unglaublich beeindruckende Karriere mit zahleichen Erfolgen. In vier unterschiedlichen Jahrzehnten zeigte er sein Können in der Bundesliga und verlässt diese nun als Rekordspieler aus dem Ausland (490 Einsätze) und sechsmaliger deutscher Meister.
Neun prägende Jahre beim FC Bayern
Neun Jahre trug er das Trikot des FC Bayern und dass diese Zeit Spuren hinterlassen hat, sieht man bei einem Blick in seine Heimat. Auf seinem Gestüt „Quatorze“ (angelehnt an seine Lieblings-Rückennummer) leben Pferde mit den Namen Gerd Müller, Allianz Arena, Marienplatz oder Oktoberfest.
Aus Peru über Bremen nach München
In der Galerie seht ihr die besten Bilder aus Pizarros Zeit in München.
Es war zweifelsohne die erfolgreichste Zeit in der Karriere des dreifachen Familienvaters. Neben dem halben Dutzend Meistertitel gewann er unter anderem fünf Mal den DFB-Pokal und war ein Teil der legendären Mannschaft von 2013, die das Triple holte. Seine Anfänge im Profi-Fußball hatte er natürlich in seiner Heimat in Peru. Mit 17 Jahren debütierte er für Deportivo Pesquero und nach einem Jahr bei Alianza Lima lotste ihn Werder Bremen 1999 nach Europa in die Bundesliga. An der Weser schlug der Angreifer sofort ein und kam so ins Blickfeld des FC Bayern. 2001 schließlich wechselte der technisch versierte Stürmer an die Isar und gewann mit den Münchnern sofort den Weltpokal.
Begeisternde Spielweise und viele Tore
Pizarro begeisterte die Fans mit feiner Spielweise, tollen Toren und absoluter Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse. „Die Mischung aus Dynamik, Kopfballstärke sowie Technik und Spielverständnis war außergewöhnlich“, erinnert sich sein späterer Mitspieler Thomas Müller. „Er war einer der talentiertesten Spieler, die ich je gesehen habe. Ein genialer, grandioser Fußballer, mit dem es eine Freude war zusammenzuspielen“, schwärmt auch Philipp Lahm von seinem ehemaligen Kollegen.
Menschenfänger Pizarro
Der begeisterte Schafkopfer blieb bis 2007 und kehrte 2012 nach Stationen beim FC Chelsea und Werder Bremen an die Säbener Straße zurück, wo er bis zu seinem Abschied 2015 eine der erfolgreichsten Phasen der Bayern mitprägte. Neben seinen spielerischen Fähigkeiten überzeugte Pizarro auch mit seiner Art neben dem Platz. Der Torjäger hatte immer ein Lächeln auf den Lippen und leistete einen großen Beitrag zur besonderen Teamchemie. „Seine große Stärke in der Kabine war, dass er mit jedem konnte. Er war dadurch ein Bindeglied zwischen allen Mannschaftsteilen, das war sehr beeindruckend. Er hat die Kabine zusammengehalten“, betonte Lahm.
Starke Quote im FCB-Trikot
Dies gepaart mit seinem Tor-Instinkt machte den Schlawiner, wie er aufgrund seines schlitzohrigen Spielstils genannt wurde, so unglaublich wertvoll. „Wenn er spielt, spielt er immer gut und schießt seine Tore“, brachte es Arjen Robben auf den Punkt. 2010 avancierte er zum erfolgreichsten ausländischen Torschützen der Bundesliga und wurde erst 2019 von Robert Lewandowski eingeholt. In seinen insgesamt neun Jahren im FCB Trikot absolvierte Pizza 327 Spiele und traf unglaubliche 125 Mal.
Gesicht der Bundesliga
„Beim FC Bayern habe ich den Willen auf Titel gelernt. Das hat mir sehr viel gebracht“, so Pizarro über die Wichtigkeit seiner Zeit in München. Nach zwei weiteren Perioden in Bremen und einem Intermezzo in Köln ist nun Schluss. Die Bundesliga verlässt somit ein prägendes Gesicht, an das sich die Leute immer gern erinnern werden. „Der Fußball verdient Menschen wie Claudio“, sagte Pep Guardiola einst und hätte es nicht besser ausdrücken können.
Champions-League-Sieger, Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger! 2013 räumten die Bayern auch dank Pizarro alles ab:
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