Der DFB-Pokal ist bekannt dafür, dass er ganz besondere Geschichten schreibt. Auch die Endspiele des FC Bayern bilden da keine Ausnahme. Gegen Bayer 04 Leverkusen gehen die Münchner bereits zum 24. Mal in der Vereinsgeschichte ins große Pokalfinale. fcbayern.com hat sechs der denkwürdigsten Auftritte zusammengetragen.
29. Dezember 1957: Erster Pokalsieg der Vereinsgeschichte
Der FC Bayern nutzte gleich seine erste Finalteilnahme zum Titel. Dabei überlegte der FCB-Vorstand zuvor, aus Kostengründen gar nicht erst am Pokal teilzunehmen. Trainer Willibald Hahn konnte die Entscheidungsträger aber vom Gegenteil überzeugen und schickte seine Mannschaft topmotiviert in die Spiele. Nach insgesamt neun umkämpften Partien war es endlich soweit und die Münchner standen zwei Tage vor Jahresende im großen Finale gegen Fortuna Düsseldorf. 44.000 Zuschauer besuchten die tiefwinterliche Partie im Augsburger Rosenaustadion. Bis es dort einen Treffer zu sehen gab, dauerte es aber eine Weile. Rudi Jobst kam in der 79. Minute nach einer Flanke zum Abschluss und als Fortuna-Keeper Albert Görtz den ersten Einschussversuch abprallen ließ, war Jobst ein zweites Mal zur Stelle und erzielte das Tor zum 1:0-Endstand. Hans Bauer, Weltmeister von 1954, durfte als erster Bayern-Kapitän der Geschichte den deutschen Pokal entgegennehmen! Die Feierlichkeiten nach Abpfiff sollen Erzählungen zu Folge direkt in die Silvesterparty übergegangen sein.
14. Juni 1969: Das erste Double
Im Endspiel um den DFB-Pokal 1969 besiegte der FC Bayern den FC Schalke 04 dank eines Doppelpacks von Gerd Müller mit 2:1. Für die Bayern war es der insgesamt vierte Pokalerfolg – und für die Vereinshistorie ein ganz besonderer: Denn durch die eine Woche zuvor errungene Deutsche Meisterschaft – der ersten seit dem Bundesliga-Aufstieg im Jahr 1965 – hatten sich die Münchner als erster Bundesligist das Double gesichert.
1. Mai 1982: 4:2 gegen Nürnberg
Diese Partie ging als Paradebeispiel für den Kampfgeist des deutschen Rekordmeisters in die Geschichtsbücher ein. Zur Pause führte der fränkische Rivale bereits mit 2:0 und sah schon wie der sichere Pokalsieger aus, doch der FCB fightete sich mit einer unglaublichen Aufholjagd zurück. Sinnbildlich für den Münchner Siegeswillen an diesem Tag stand Dieter Hoeneß: In der 13. Spielminute krachte der Stürmer mit seinem Gegenspieler Alois Reinhardt zusammen und erlitt dabei eine klaffende Platzwunde – dennoch spielte er bis zum Ende mit einem Kopfverband weiter. Und nicht nur das: In der 89. Spielminute machte Hoeneß nach Toren von Karl-Heinz Rummenigge, Wolfgang Kraus und Paul Breitner mit dem Treffer zum 4:2 den Pokalgewinn perfekt: Er traf – wie sollte es anders sein – per Kopf!
6. Mai 2000: Geglückte Revance gegen Bremen
Die Revanche war geglückt – und wie! Ein Jahr nach der bitteren Niederlage im Elfmeterschießen traf der FC Bayern im Pokalfinale erneut auf Werder Bremen. Und dieses Mal setzten sich die Münchner mit 3:0 klar durch. Es dauerte allerdings ein wenig, bis der überlegene Deutsche Meister in einer hart geführten Partie zu seinen Treffern kam. Lange Zeit gab es statt Toren nur Karten zu sehen. Schiedsrichter Alfons Berg musste ganze zehnmal die Gelbe Karte zücken – allerdings nie in Kombination mit der Roten. Erst in der zweiten Hälfte konnte Giovane Élber (57.) zum 1:0 einnetzen. In der Schlussphase sorgten Paulo Sergio (83.) und Mehmet Scholl (90.) für klare Verhältnisse gegen die Hanseaten und holten den Pokal wieder zurück nach München.
1. Juni 2013: Gegen Stuttgart das Triple gesichert
Das Triple, die Krönung der erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte! Nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft und der Champions League sicherte sich der FC Bayern am 1. Juni 2013 auch den DFB-Pokal. Im Endspiel in Berlin setzten sich die Münchner dank eines Doppelpacks von Mario Gómez und einem Treffer von Thomas Müller mit 3:2 gegen den VfB Stuttgart durch. Mit dem Triplegewinn ging das Team von Trainer Jupp Heynckes in die Geschichtsbücher ein.
17. Mai 2014: BVB in der Verlängerung niedergerungen
Dieses Bild zaubert einem jeden Bayern-Fan ein Freudestrahlen ins Gesicht. Thomas Müller sprintet in seiner unnachahmlichen Art und mit letzter Kraft auf Roman Weidenfeller zu, umkurvt den BVB-Schlussmann und schiebt zum 2:0-Endstand ein. In einer unvergesslichen Partie rang der FC Bayern am 17. Mai 2014 mit Dauerrivale Borussia Dortmund um den DFB-Pokal im Berliner Olympiastadion. Nach einem 0:0 in der regulären Spielzeit ging es in die Verlängerung. Arjen Robben sorgte für die Führung der Bayern (107.). Müller machte dank seines erfolgreichen „epischen Laufduells“, wie er den Sprint gegen Marcel Schmelzer selbst beschrieb, in der Nachspielzeit endgültig den Sack zu und der FCB bejubelte seinen 17. Pokaltriumph.
In unserer Galerie findet Ihr die schönsten Impressionen von allen bisherigen Pokal-Endspielen des FC Bayern:
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