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Wir sind Fans!

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Eigentlich hatten die Spieler des FC Bayern im vergangenen halben Jahr alles, was das rote Herz begehrt. Doch eines fehlte beim Triple: die Fans. Ihre Farben, ihre Gesänge, ihre Leidenschaft. Für unser Mitgliedermagazin „51“ warf sich unsere Mannschaft in Schals und Kutte – um zu sagen: Wir vermissen Euch! Denn in unseren Herzen sind wir Fans – genau wie Ihr.

„Corona verlangt uns allen viel ab“, sagt Präsident Herbert Hainer, „doch der FC Bayern und seine Fans sind eine Gemeinschaft, die gerade in schweren Zeiten zusammenhält. Als Fan fühlt man mit seinem Verein, seiner Mannschaft so mit, als wäre man eine Familie. Blut ist dicker als Wasser – so sehe ich diese emotionale Bande zwischen Fans und Verein. Der Fan in mir wird den Präsidenten immer überwiegen. Ich denke, darum geht es, bei uns allen, das ist die Faszination Fan: Egal, wer du bist – am Ende vereint uns alle diese gemeinsame Leidenschaft Fußball.“ Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge führt weiter aus: „Die Fans sind der wesentliche Bestandteil der Fußballkultur. In ihrer Rückkehr in die Stadien, stets mit dem Blick auf bestehende Hygienekonzepte, sehen wir auch ein wichtiges Zeichen an die Gesellschaft, dass das Leben weitergeht.“

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Die Spieler denken genauso. „Auch wenn wir gelernt haben, mit der Situation umzugehen, ist es gerade jetzt wichtig, unseren Anhängern einmal Danke zu sagen“, sagt Kapitän Manuel Neuer im Namen all seiner Kollegen: „Danke für die Leidenschaft und die Nähe, die uns als Bayern-Familie auszeichnen. Liebe Fans, bitte vergesst nicht, uns weiterhin zu unterstützen. Bleibt hartnäckig, bleibt stolz auf das, was wir zusammen schon erreicht haben – und freut Euch auf gemeinsame Stadionerlebnisse in der Zukunft.“ Der Torwart versichert: „Die Mannschaft vermisst Euch sehr!“ 

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Für Robert Lewandowski ist es „einfach merkwürdig, wenn ich ein Tor erziele und nur meine Mitspieler und die Leute auf der Trainerbank mit mir jubeln. Etwas fehlt da – etwas sehr Wichtiges!“ Er tröstet sich dann mit dem Gedanken, dass wieder bessere Zeiten kommen werden, erzählt der Stürmer: „Wenn die Fans zurück ins Stadion dürfen und unsere Tore lautstark feiern, darauf freue ich mich riesig.“ Kingsley Coman wird den Moment, als er im Champions League-Finale in Lissabon das entscheidende 1:0 gegen Paris St-Germain erzielte, nie vergessen. „Davon träumt man als Kind, ich kann es immer noch kaum glauben, dass mir das tatsächlich gelungen ist“, erzählt der Franzose. „In dem Moment bin ich innerlich explodiert – aber leider blieb es auf den Rängen still. Die Fans fehlen sehr. Sie peitschen uns nach vorn, und wenn man müde wird oder das Spiel zu kippen droht, verleihen sie uns zusätzliche Stärke. Sie sind pures Adrenalin.“

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Auch Publikumsliebling Alphonso Davies empfindet so. „Es beflügelt mich, wenn ich nach einem Sprint dem Gegner den Ball abnehme und dann ein Raunen durch die Arena geht“, erzählt der Senkrechtstarter der vergangenen Saison. „Das ist ein magischer Moment für mich.“ Thomas Müller erinnert sich noch heute genau daran, „wie es sich anfühlt, als Kind zum ersten Mal in ein volles Fußballstadion zu kommen – ich habe es selbst erlebt und hoffe, dass das bald wieder für unsere kleinen Fans möglich sein wird. Der FC Bayern war schon immer mein Verein, das Trikot habe ich zu allen möglichen Anlässen getragen, es war mein absoluter Favorit im Kleiderschrank. Und so ist es heute noch.“ Der einzige Unterschied, fügt der Offensivmann mit einem Augenzwinkern hinzu: „Meine Eltern müssen die Trikots für mich heute nicht mehr kaufen.“  

Für Benjamin Pavard ist die Allianz Arena schon ein besonderer Ort gewesen, als er noch gar nicht beim FC Bayern unter Vertrag gestanden ist. 2016 hatte er gerade beim VfB Stuttgart unterschrieben, da saß er wenige Monate später beim Spiel gegen Atlético Madrid zum ersten Mal als Zuschauer im Münchner Stadion - mitten unter den Fans auf der Tribüne. „Was soll ich sagen? Es hat mich umgehauen“, so der Weltmeister. „Ich war total beeindruckt von dem Stadion, von dem ganzen Drumherum und vor allem von der Stimmung. Und so ist es heute noch, jetzt als Spieler des FC Bayern.“ Ihm fehle „am meisten das gemeinsame Jubeln“, sagt Serge Gnabry, „und dass uns die Fans in schwierigen Situationen auch noch einmal einen Push geben können. Mich treibt es gewaltig an, wenn ich auf dem Platz mitbekomme, was um uns herum auf den Rängen passiert und wie uns Zehntausende anfeuern.“ Hoffentlich ist es bald wieder soweit.

(Fotos: Julian Baumann)

Die Aktuelle 51-Ausgabe ist den Fans gewidmet: