Die Besucher staunten nicht schlecht: Schnee! „Bei uns zu Hause schneit es vielleicht einmal in zehn Jahren“, erzählte Justin. Ricardo erlebte sogar zum ersten Mal die weiße Pracht. „Wunderschön!“, sagte er. „Ich komme aus El Paso – da ist Wüste!“ Der Schnee war aber nur das i-Tüpfelchen auf dem dreiwöchigen München-Aufenthalt von sechs jungen Texanern im Januar. Sie waren gekommen, um Fußball zu spielen – ein Austausch im Rahmen der Partnerschaft des FC Bayern mit dem FC Dallas. „Wie wir legt auch der FC Dallas großen Wert auf seine Jugendarbeit“, sagte Campus-Leiter Jochen Sauer, „gemeinsam versuchen wir, den US-Spielern eine professionelle Perspektive zu bieten – in Amerika oder in Europa. Insgesamt ist es eine Top-Zusammenarbeit und auf allen Ebenen sehr vertrauensvoll.“
Demichelis positiv überrascht
Neben Justin Che (17 Jahre) und Ricardo Pepi (18) spielten auch Dante Sealy (17), Brandon Servania (21), Edwin Cerrillo (20) und Thomas Roberts (19) beim FC Bayern vor. Servania wechselte inzwischen genauso wie Amateure-Spieler Taylor Booth auf Leihbasis zum SKN St. Pölten. „Für uns ist das eine große Ehre“, meinte Justin, „Bayern ist Champions League-Sieger, einer der besten Klubs der Welt.“ U19-Coach Martín Demichelis nahm die jungen Amerikaner ganz genau unter die Lupe – und war „positiv überrascht. Wenn du aus einem anderen Teil der Welt kommst, brauchst du normalerweise Zeit. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber sie haben in jedem Training sehr gut gearbeitet.“
Auf den Spuren von Chris Richards
Technischer sei der Fußball hier, meinte Ricardo: „Das Pass-Spiel ist kürzer und schneller.“ Das hatte er zuvor bereits von Chris Richards gehört, dem großen Vorbild der Texaner. Richards war gut drei Jahre zuvor (Frühjahr 2018) zum Probetraining am Campus gewesen und wechselte ein paar Monate später von Dallas zu Bayern. Der 20-Jährige war Stammspieler bei den Amateuren in der 3. Liga, kam schon achtmal für die Profis zum Einsatz und wechselte vor Kurzem auf Leihbasis zum Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim. Er lebt den amerikanischen Soccer-Traum. „Es ist total inspirierend zu sehen, was er geschafft hat“, sagte Thomas. „Das zeigt: Es ist möglich.“ Und Justin meinte: „Wir werden die drei Wochen nie vergessen.“
Pepi, Cerrillo und Roberts waren nicht zum ersten Mal am Campus:
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