Kurzzeitig sah es so aus, als würde ausgerechnet die Torumrandung im Bremer Weserstadion das fertig bringen, woran so mancher Bundesliga-Verteidiger in dieser Saison gescheitert war. Tatsächlich schien es beim 3:1-Erfolg der Bayern dort fast so, als würde die unglaubliche Rekordjagd des Robert Lewandowski ins Stocken geraten. Trotz bester Möglichkeiten, darunter zwei Aluminium-Treffer, fehlte dem Polen zunächst seine gewohnte Treffsicherheit. Bis er dann in der 67. Minute doch noch zuschlug und mit seinem 268. Bundesliga-Tor wieder einmal Geschichte schrieb.
Gleichgezogen mit Klaus Fischer
„Ich bin stolz, dass ich die Zahl von 268 Toren in der Bundesliga wie der legendäre Klaus Fischer erreicht habe“, schrieb der 32-Jährige in einem Tweet, nachdem er mit dem langjährigen Schalker Fischer auf Platz 2 der ewigen Torschützenliste in der deutschen Eliteliga gleichgezogen war. Zugleich dachte er aber auch sofort wieder an die Teamkollegen: „Ich will mit meinen Toren immer helfen, dass wir mit dem FC Bayern neue Titel gewinnen.“ Nur noch die Legende Gerd Müller (365 Tore) liegt jetzt noch vor Lewandowski – und selbst das Erreichen dieses vermeintlichen Bestwerts für die Ewigkeit ist für manchen bei seiner derzeitiger Form nicht mehr komplett utopisch.
„Damit er den Rekord knackt, wird er noch ein paar Jahre spielen müssen“, erklärte Leon Goretzka, betonte aber auch, dass Lewandowski „körperlich in einer sehr guten Verfassung“ ist. Er „schießt aktuell sehr viele Tore für uns, was uns das Leben natürlich leichter macht“, so der deutsche Nationalspieler weiter. Denn wie seine historischen Vorgänger bewies auch Lewandowski in Bremen, dass er weiß, wo ein echter Goalgetter zu stehen hat: Nach einer Ecke nutzte er die Unordnung in der Werder-Hintermannschaft und bugsierte einen Abpraller von Goretzkas Schulter zum zwischenzeitlichen 3:0 über die Linie.
Nur noch Leipzig fehlt in der Sammlung
Dass Lewandowski im Anschluss noch ein drittes Mal am Pfosten scheiterte – geschenkt! Denn wieder Mal zahlte sich der große Fleiß des Angreifers aus. „Lewy weiß, welchen Stellenwert er in der Mannschaft hat. Er kämpft jedes Spiel für seine Tore und für das Team“, lobte Teamkollege Thomas Müller den emsigen Bayern-Sturmführer, der in Bremen allein acht Torschüsse abgab und damit nur einen weniger als die komplette Heimmannschaft (neun).
Nachdem er im Hinspiel gegen Werder leer ausgegangen war, hat Lewandowski nun gegen 16 von 17 Bundesliga-Gegnern in dieser Saison getroffen. Das gelang zuvor nur ihm selbst (2019/20), Ailton (2003/04) und Gerd Müller (1966/67, 1969/70) – am 27. Spieltag in Leipzig könnte Lewy dann als erster Spieler die Sammlung komplett machen. Jedoch seien solche Rekorde nach Einschätzung von Thomas Müller nur dazu da, „um nach der Karriere darauf zu blicken“. Für die nahe Zukunft hat der 31-Jährige nur einen Wunsch an Lewandowski: „Er soll im nächsten Spiel bitte wieder ein Tor machen“, forderte Müller. Der Ur-Bayer kann aber wohl davon ausgehen, dass der jetzt zweitbeste Torschütze der Bundesliga-Historie wohl alles daran setzen wird, ihm diesen Wunsch zu erfüllen.
Hier gibt es die weiteren Stimmen zum 3:1-Erfolg bei Werder Bremen:
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