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Die Jagd von Robert Lewandowski auf den Uralt-Rekord von Gerd Müller elektrisiert die Bundesliga. Nur noch ein Treffer fehlt dem Polen, um die 40-Tore-Marke des Bombers aus der Saison 1971/72 zu knacken. Im Gespräch mit dem FCB-Klubmagazin „51“ erklären Bayern-Legenden, was Lewandowski ausmacht – und warum er in dieser Spielzeit Geschichte schreiben kann. Im zweiten Teil kommt Paul Breitner zu Wort. Der heute 69-Jährige erzielte zu seiner aktiven Zeit insgesamt 93 Tore in 285 Bundesliga-Spielen, gewann in den Siebzigern gemeinsam mit Gerd Müller alles, was es im Fußball zu gewinen gab und sieht eindeutige Parallelen zwischen den beiden Torjägern.
Teil 2: Paul Breitner über Lewys Ruhe vom Punkt
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„Um als Torwart eine realistische Chance beim Elfmeter zu haben, muss man sich für eine Ecke entscheiden, noch bevor der Schütze den Ball berührt hat – und genau diesen Nachteil der Torhüter macht sich Robert Lewandowski zunutze, ähnlich wie ich früher. Auch wenn mittlerweile jeder weiß, was er vorhat, wird die Anspannung für einen Keeper bei Lewandowskis verzögerter Ausholbewegung so groß, dass ein Reiz ausgelöst wird und es nahezu zwangsläufig zu einer Reaktion, einer Bewegung kommt. Ein kleines Zucken reicht dann schon aus, und der Torwart ist geschlagen.“
Parallelen zwischen zwei Ausnahmestürmern
„Aber: Man muss als Schütze zu 100 Prozent konzentriert sein, sonst macht man im Bewegungsablauf einen Fehler. Wobei es nicht schadet, mal einen unwichtigen Elfer zu verschießen, das holt dich wieder runter und zeigt, dass es nicht von allein geht. Man hat bei dieser Variante als Schütze selbst dann gute Aussichten, wenn ein Torwart lange stehen bleibt. Voraussetzung dafür ist, dass man auf seine sichere Ecke zielt – für einen Rechtsfuß ist das die rechte Seite. Sollte sich der Torwart doch noch dorthin bewegen, habe ich bis zum Treffmoment die Möglichkeit, den Schussfuß wie ein Klappmesser abzukippen und den Ball in die linke Ecke zu schieben. Und wenn der Torwart gar nicht reagiert, kann ich den Ball mit der Innenseite scharf flach neben den rechten Pfosten platzieren – nahezu unerreichbar für einen zu spät abspringenden Keeper.“
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„Für mich steht fest, dass Lewandowski Gerd Müllers 40 Tore in dieser Saison knacken wird. Er hat so eine gigantische Qualität und obendrein eine Gier, wie ich sie in fünf Jahrzehnten nur vom Gerd kannte, der sich auch nie zufriedengegeben hat und in jedem Spiel am liebsten zehn Tore gemacht hätte. Und sollte Lewandowski noch drei weitere Jahre ohne größere Verletzung für den FC Bayern spielen, ist auch Gerd Müllers Bestmarke von 365 Bundesliga-Toren fällig. Allerdings – auch da bin ich mir sicher: Wenn er könnte, dann würde Gerd heute auf der Tribüne sitzen und bei jedem Tor von Lewandowski mit der Zunge schnalzen. Er war so ein wunderbarer, fairer Mensch – er würde es einfach nur genießen.“
In Teil 1 der Serie analysierte Mario Gómez den Torjäger Robert Lewandowski:
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