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Dieter Hoeneß: „Lewandowski hat keine Schwäche“

Die Jagd von Robert Lewandowski auf den Uralt-Rekord von Gerd Müller elektrisiert die Bundesliga. Nur noch ein Treffer fehlt dem Polen, um die 40-Tore-Marke des Bombers aus der Saison 1971/72 zu knacken. Im Gespräch mit dem FCB-Klubmagazin „51“ erklären Bayern-Legenden, was Lewandowski ausmacht – und warum er in dieser Spielzeit Geschichte schreiben kann. Im fünften Teil kommt Dieter Hoeneß zu Wort. Der langjährige deutsche Nationalspieler erzielte zu seiner aktiven Zeit insgesamt 127 Tore in 288 Bundesliga-Spielen und war europaweit aufgrund seiner Kopfballstärke gefürchtet. Nun erklärt er, wo Lewandowskis Stärken liegen.

Teil 5: Dieter Hoeneß über das Kopfballungeheuer Lewandowski

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Dieter Hoeneß' nach Toren erfolgreichste Bundesliga-Saison war 1981/82, als er für die Bayern 21 Mal traf.

„Ich muss ehrlich sagen, dass ich eigentlich gedacht habe, dass niemand an diesen Rekord von Gerd Müller herankommen würde. Aber wenn es einer schaffen kann, dann ist es Robert Lewandowski. Es gibt im Grunde nichts, was er nicht kann: Er ist beidfüßig, schnell, technisch stark, hat einen unglaublichen Instinkt, ein tolles Zweikampfverhalten und einen unbändigen Willen. Lewandowski hat keine Schwäche, sein Spektrum ist außergewöhnlich. Ein kompletter Stürmer.

Modellathlet mit dem perfekten Timing

Seinem Modellathleten-Körper entsprechend verfügt er auch über ein starkes Kopfballspiel. Hier kommt es auf die Körperspannung an, auf Sprungkraft, Timing – und Mut benötigt man unter Umständen ebenfalls, denn man muss ab und zu dahin gehen, wo es wehtut. Bei mir war es so, dass ich bis zum Erwachsenenbereich im Tor gespielt habe, da hatte ich mir eine gewisse Sprungkraft angeeignet. Dann war es mir im Kasten zu langweilig, und ich wurde Stürmer. Wer sagt, das Kopfballpendel sei ein alter Hut, hat in meinen Augen nicht recht: Ich habe da anfangs vor jedem Training eine halbe Stunde geübt.

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Später beim FC Bayern schlugen die Co-Trainer auf Karl-Heinz Rummenigge und mich noch ewig Flanken von rechts und links, denn Übung macht den Meister. Viele begehen den Fehler, mit beiden Beinen abzuspringen – aber da kommst du nicht so hoch in die Luft wie bei einem einbeinigen Abstoßen. Bei Lewandowskis 3:0 neulich gegen den VfB Stuttgart stand er 2,31 Meter in der Luft. Das war ein Kopfball wie aus dem Lehrbuch.“

In Teil 4 der Serie spricht Roy Makaay über Effizienz und die Kunst des Toreschießens:

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