‚Europameisterschaft im eigenen Wohnzimmer‘ heißt es am Dienstagabend (21 Uhr) für ein Dutzend Bayern-Profis. Mit dem Duell zwischen Weltmeister Frankreich und Rekord-Europameister Deutschland steigt dann das erste große Highlight der Gruppenphase in der Münchner Allianz Arena – die Vorschau:
Deutschland mit Kampfansage
Im letzten Härtetest gegen Lettland konnten die Münchner DFB-Spieler noch einmal Selbstbewusstsein tanken. Beim 7:1-Erfolg vor einer Woche waren in Thomas Müller (Tor und Vorlage), Serge Gnabry (Tor), Leroy Sané (Tor) und Joshua Kimmich (Vorlage) gleich vier Bayern-Profis direkt an einem Treffer beteiligt. „Wir werden uns auf dem Feld zerreißen, alles geben und alles in die Waagschale werfen“, kündigte Nationalmannschafts-Rückkehrer Müller dementsprechend selbstbewusst in einer Instagram-Botschaft an seine Fans vor Turnierstart an. Ein Blick auf die Statistik unterstreicht die Aussage, denn noch nie hat eine deutsche Elf ihr erstes Spiel bei einer EM-Endrunde verloren. Seit 1972 stehen hier sieben Siege und fünf Unentschieden zu Buche.
Und so wollen sich die Deutschen auch nicht gegen den von vielen Experten als Turnierfavoriten ausgemachten Weltmeister aus Frankreich verstecken. „Es ist nicht so, dass wir uns als Underdog sehen. Wir wollen gewinnen“, sagte Kapitän Manuel Neuer am Vortag der Partie und betonte, dass alle im Team „bis in die Haarspitzen motiviert“ seien. „Jeder Spieler ist bereit, in ein hoffentlich erfolgreiches Turnier starten zu können“, sagte der deutsche Rekord-Nationaltorhüter weiter. Ob dabei auch Leon Goretzka mithelfen kann, steht noch nicht fest – nach auskuriertem Muskelfaserriss ist der Mittelfeldspieler des FC Bayern aber wieder eine Option im Auftaktmatch. „Er hat insgesamt einen guten Eindruck gemacht, was die Belastung betrifft. Es ist kein Risiko laut der medizinischen Abteilung“, bestätigte Bundestrainer Jogi Löw.
Bayerns Franzosen vor dem etwas anderen Heimspiel
Bei den vier FCB-Profis im Aufgebot Frankreichs ist die Vorfreude auf das etwas andere Heimspiel groß. „Wir alle können es kaum erwarten“, „es wird hart umkämpft“, „ein großes Spiel“, erklärte Benjamin Pavard in einem Interview mit der UEFA und zollte dem Gegner Respekt: „Ich sehe keine Schwachstellen in diesem Team.“ Dennoch blieben Les Bleus seit der 0:1-Viertelfinal-Niederlage bei der WM 2014 in allen fünf Partien gegen Deutschland ungeschlagen (drei Siege, zwei Remis) – und dieser Trend soll sich aus Sicht der Franzosen am Dienstag fortsetzen.
„Ich treffe auf viele Freunde. Aber während des Spiels sind es meine Gegner. Da gibt es keine Geschenke“, hatte Pavard bereits auf der Pressekonferenz am Freitag verkündet. Der Rechtsverteidiger stand wie auch Lucas Hernández und Corentin Tolisso in den beiden EM-Härtetests gegen Wales und Bulgarien (jeweils 3:0) in der Startelf und hat damit gute Chancen, auch am Dienstag von Beginn an auflaufen zu können. Kingsley Coman wurde dagegen zuletzt geschont und kam nur zu einem Kurzeinsatz gegen Wales.
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