Die Bayern betreten erstmals im Jahr 2022 die große europäische Bühne: Am Mittwochabend bestreitet der deutsche Rekordmeister sein Achtelfinalhinspiel in der Champions League beim österreichischen Double-Sieger FC Salzburg. Warum die Bayern als Favorit in das Duell gehen und warum die Begegnung gleich in mehrerlei Hinsicht historisch ist, lest Ihr in den Zahlen und Fakten zur Partie.
1. Bayern beherrscht die deutsch-österreichischen Duelle
Die Bayern gewannen die bisher einzigen Pflichtspielduelle mit den Salzburgern in der Champions League-Gruppenphase der Vorsaison: Nach dem 6:2 auswärts gab es zu Hause in der Allianz Arena einen 3:1-Erfolg. Seit der einzigen Europapokalniederlage gegen ein österreichisches Team - einem 0:1 bei Rapid Wien im Europapokalsieger-Wettbewerb vor fast auf den Tag genau 55 Jahren - blieb der FCB in allen neun Begegnungen mit Mannschaften aus der Alpenrepublik unbesiegt (sieben Siege, zwei Remis). Dazu erreichte der FCB in allen drei K.o.-Duellen stets die nächste Runde (1966/67 gegen Rapid sowie 1985/86 und 1986/87 jeweils gegen FK Austria Wien).
2. FCB auswärts nicht zu schlagen
Seit einer Niederlage bei Paris Saint-Germain im September 2017 blieb der deutsche Rekordmeister in allen 21 Auswärtsspielen in der Champions League unbesiegt (17 Siege, vier Remis) und baute damit den Rekord im Wettbewerb weiter aus.
3. Nagelsmanns Team mit bester Bilanz in der Königsklasse
Perfekte Gruppenphase: Mit 18 Punkten und +19 Toren stellten die Bayern vor dem Jahreswechsel ihren eigenen Rekord für die beste Champions League-Vorrunde aus der Saison 2019/20 ein. Das Team von Julian Nagelsmann schoss im laufenden Wettbewerb die meisten Tore (22), kassierte die wenigsten Gegentore (drei, wie Real Madrid) und spielte am häufigsten zu Null (viermal, wie vier weitere Teams). Neben den Münchnern gewannen nur der FC Liverpool und Ajax Amsterdam alle sechs Partien in dieser Spielzeit. Sieben Siege vom Beginn weg gelangen zuletzt dem FCB in der Königsklasse (2019/20), sonst nur noch Real Madrid (2014/15) und dem FC Barcelona (2002/03) in der Geschichte des Wettbewerbs.
4. Salzburg mit Eintrag in den Geschichtsbüchern
Bei ihrer vierten Teilnahme an der Champions League - Rekord für ein österreichisches Team - holte Salzburg 10 Punkte und +2 Tore in der Gruppenphase. Das ist neuer nationaler Rekord und gleichbedeutend mit dem ersten Achtelfinal-Einzug eines österreichischen Vertreters seit Einführung der Champions League. Im Pokal der Landesmeister, dem Vorgängerwettbewerb, war Wacker Innsbruck in der Saison 1990/91 der letzte Vertreter aus unserem südlichen Nachbarland, der es in die Runde der letzten 16 Teams geschafft hatte. Nach einem 1:9 im Estadio Santiago Bernabéu gegen Real war das 2:2 im Rückspiel aber zu wenig für die Tiroler, um noch weiterzukommen.
5. Sané spielt königlich
Leroy Sané glänzt in dieser Saison in der Königsklasse und war in sechs Einsätzen an neun Toren direkt beteiligt (fünf Tore und vier Vorlagen), was schon jetzt neuer Bestwert für den 26-Jährigen in einer Champions League-Saison ist. Nur Amsterdams Sébastien Haller (12) und Teamkollege Robert Lewandowski (11) waren in der Gruppenphase an mehr Treffern involviert. Gut möglich, dass der Flügelflitzer nun in den Achtelfinalpartien nachlegen kann - als einziger Münchner neben Lewandowski traf Sané in beiden bisherigen Aufeinandertreffen mit den Salzburgern.
6. Bester Torschütze 2021 Lewandowski vor Jubiläum
Mit elf Treffern war FIFA-Weltfußballer Lewandowski der erfolgreichste Torschütze im Kalenderjahr 2021 in der Champions League. In der Gruppenphase traf der Pole allein neun Mal und damit einmal mehr als der jetzige Gegner insgesamt (acht Tore). Nun könnte der Angreifer in Salzburg sein 50. Auswärtsspiel in der Champions League bestreiten. Den Rekord für die meisten Tore in den ersten 50 Gastspielen in der Königsklasse hält aktuell noch Lionel Messi mit 34 Treffern - angesichts jetzt schon 37 Toren auf fremden Plätzen wird Lewandowski dem Argentinier diese Bestmarke aber auf jeden Fall abluchsen.
7. Duell der jungen Trainer
Nie zuvor standen bei einem Champions League-Match zwei so junge Trainer an der Seitenlinie wie jetzt beim Aufeinandertreffen von Julian Nagelsmann (34 Jahre und 208 Tage am Spieltag) und Matthias Jaissle (33 Jahre, 316 Tage). Zusammengezählt bringen es die beiden auf etwas mehr als 68 Lebensjahre - zum Vergleich: Der Trainer von Bayerns Gruppengegner Dynamo Kiew, Mircea Lucescu, war am abschließenden Spieltag der diesjährigen Gruppenphase 76 Jahre und 132 Tage alt.
Im Gegnercheck haben wir die Salzburger genauer unter die Lupe genommen:
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