Jamal Musiala hat alle Voraussetzungen, um im defensiven Mittelfeld zu brillieren. Als Jugendlicher betrieb er neben dem Fußball die koreanische Kampfsportart Habkido und war in einem Schachklub aktiv. Und nichts braucht man im Mittelfeld, wo auf engstem Raum und in kürzester Zeit wichtigste Entscheidungen getroffen werden müssen, mehr als körperliche Robustheit und strategisches Positionsspiel. Vielleicht ist es also kein Wunder, dass sich der 19-Jährige in den vergangenen Wochen in der Bayern-Zentrale festgespielt hat.
Immer wieder der Erste
Beim 1:1 im Auswärtsspiel gegen Hoffenheim absolvierte unsere Nummer 42 als bislang jüngster Bayern-Spieler sein 50. Bundesliga-Spiel. Hinter ihm in der Top-5: unter anderem die Vereinslegenden Katsche Schwarzenbeck, Uli Hoeneß und Bastian Schweinsteiger.
Die Bayern-Fans haben sich fast schon daran gewöhnt, dass Jamal Musiala immer neue Rekorde aufstellt: jüngster Bundesliga-Spieler, jüngster Bundesliga-Torschütze und -Doppelpacker, jüngster FCB-Nationalspieler usw. Aber Musiala, meinte Trainer Julian Nagelsmann vor dem Hoffenheim-Spiel, habe seit dem Winter auch „an Verlässlichkeit“ gewonnen und den nächsten Entwicklungsschritt gemacht: „Er erreicht konstant ein gleiches Niveau, mit Ausschlägen nach oben.“ So kann es weitergehen.
Ballkontrolle und Präzision
In der ersten Halbzeit war Musiala der defensivste Spieler vor der Dreier-Kette und agierte fast als „Deep Lying Playmaker“. Er weiß, dass Nagelsmann von ihm im Mittelfeld zwei Rollen erwartet: „Wenn wir in der Defensive sind, bin ich ein Sechser. Wenn wir in die Offensive gehen, spiele ich einen zweiten Achter.“
In der Halbzeitpause stellte Nagelsmann einige Dinge um, der FCB jagte nun den Sieg und kam in kurzer Folge zu mehreren Großchancen. Auch Musiala agierte nun offensiver, trug den Ball oft vertikal nach vorne und suchte immer wieder den Austausch mit Thomas Müller. Kein Bayern-Spieler außer Kingsley Coman hatte mehr erfolgreiche Dribblings.
Zug in die Box
Er stieß auch immer wieder in den gegnerischen Strafraum vor. In der 68. Spielminute fing Musiala dort einen Pass von TSG-Torhüter Baumann ab, umkurvte den Schlussmann, konnte aber aus spitzem Winkel nur ans Außennetz schießen.
Für ihn und die gesamte Mannschaft galt an diesem Tag: Gute Leistung! Und beim nächsten Mal machen wir solche Dinger auch wieder rein!
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