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„Villarreal ist im El Madrigal sehr gefährlich“ - Rafinha im Interview

Erst zweimal traf der FC Bayern in seiner 122-jährigen Geschichte in einem Pflichtspiel auf den FC Villarreal, am heutigen Mittwochabend (21 Uhr) ist es im Viertelfinalhinspiel der UEFA Champions League wieder so weit. In der Gruppenphase der Saison 2011/12 kreuzten sich die Wege der Bayern mit dem Gelben U-Boot zweimal, beide Partien konnte der von Jupp Heynckes betreute Rekordmeister gewinnen (2:0; 3:1). Beim 2:0 im Hinspiel im Estadio de la Cerámica, das auch noch unter seinem vorherigen Namen El Madrigal bekannt ist, traf ein damals 26-jähriger Brasilianer, der sich in den kommenden Jahren noch als Publikumsliebling und Champions League-Sieger hervortun sollte, zum ersten Mal im Bayern-Trikot: Rechtsverteidiger Rafinha!

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Rafinha (mit Franck Ribéry) traf 2011 in Villarreal im ersten Aufeinandertreffen zum 2:0-Endstand.

Wir haben mit der heute 36-jährigen Frohnatur vor der Wiederauflage des Duells Rot gegen Gelb telefoniert und mit ihm über die damaligen und heutigen Bayern gesprochen. Rafa, der in seinen insgesamt acht FCB-Spielzeiten sechs Treffer in Pflichtspielen erzielte, wohnt mit seiner Familie in Rio de Janeiro und spielt beim Traditionsverein FC São Paulo.

Das Interview mit Rafinha

Servus, Rafa! Du hast 2011 in Villarreal dein einziges CL-Tor für den FC Bayern geschossen, welche Erinnerungen hast Du an den 2:0-Sieg?
„Ich erinnere mich noch gut an den Treffer. Ich habe einen Verteidiger getunnelt und dann mit rechts getroffen. Das war eine kuriose Situation für mich, ich saß erst auf der Bank und bin dann für den angeschlagenen Daniel van Buyten reingekommen und habe eine super Partie gemacht. Das war eines meiner ersten Spiele für Bayern überhaupt und dann treffe ich auch noch direkt. Normalerweise machen Rechtsverteidiger nicht viele Tore, ich habe mit diesem Treffer quasi meine Visitenkarte abgegeben (lacht). Villarreal hatte 2011 auch eine gute Mannschaft, aber Jupp hat uns super vorbereitet. Das war ein schöner Moment.“

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Wie fühlte es sich im Sommer 2011 für Dich an, zu Bayern München zu wechseln?
„Natürlich kannten mich die deutschen Fans schon aus meiner Zeit bei Schalke, aber es war einfach ein Traum von mir, zu Bayern zu gehen. Champions League zu spielen für den FC Bayern ist unvergesslich, ich habe nur gute Erinnerungen an meine Zeit dort. Dass es dann mehr als acht Jahre wurden, ist unglaublich.“

Wie blickst Du auf Deine Zeit bei Deinem FC Bayern zurück?
„Ich vermisse den Verein, die Leute und alle Mitarbeiter sehr. Ich telefoniere aber jede Woche mit alten Mannschaftskollegen, wir haben ja fast zehn Jahre zusammengespielt. Wir sind wie eine Familie, ich habe noch Kontakt zu fast jedem ehemaligen Kollegen. Mit Spielern wie Neuer, Müller oder Lewy bin ich immer im Kontakt, wir telefonieren häufig. Das gilt auch für die Physios. Mit Giovane Élber rede ich fast jeden Tag, wir sind gute Freunde. Ich bin jetzt zwar in Brasilien, aber die Hälfte meines Herzens ist noch immer in München. Diesen Kontakt werden wir auch aufrechterhalten.“

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Der Brasilianer feierte 2013 in Wembley den Champions League-Sieg - sein größter Erfolg im Bayern-Trikot.

Was wird die Bayern in der aktuellen Saison im El Madrigal erwarten?
„Die Stimmung wird ein wichtiges Thema werden. Bayern muss aufpassen, die heimischen Fans werden heiß sein. Villarreal ist im El Madrigal sehr gefährlich. Bayern muss auf der Hut und sehr konzentriert sein. Es sind nur zwei Spiele und im Viertelfinale geht es um alles. Natürlich ist Bayern Favorit, aber sie müssen die Füße auf dem Boden behalten und Gas geben, sonst wird es schwer. Es wäre super, wenn sie kein Gegentor bekommen würden. Ich bin mir sicher, dass sie ein gutes Spiel machen werden.“

Wie schätzt Du den FC Bayern in dieser Saison ein?
„Ich verfolge die Bundesliga nach wie vor und schaue jedes Bayern-Spiel. Natürlich bin ich auch gegen Villarreal in der Champions League dabei. Wir sind gut drauf aktuell und wir sind bereit für die Champions League. Ich sage bewusst ,wir‘, ich fühle mich immer noch als Teil des Klubs. Ich bin mir sicher, dass wir ein gutes Viertelfinale spielen werden und dass wir gute Chancen haben, das Finale zu erreichen. Klar, der Weg ist lang, aber das Team hat Erfahrung und bereits viel gewonnen. Jetzt kommen die großen Spiele, da wissen wir, worauf es ankommt. Außerdem hat das Team den Stil von Nagelsmann bereits verinnerlicht. Ich hoffe einfach, dass sie ins Halbfinale kommen.“

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Tränenreicher Abschied: Das letzte Spiel Rafinhas in der Allianz Arena hätte mit der Last-Minute-Meisterschaft 2019 nicht emotionaler sein können.

Wie geht es Dir aktuell beim FC São Paulo?
„Ich bin gut drauf und nie verletzt. Leider haben wir am Sonntag das Finale der Staatsmeisterschaft verloren, aber wir haben eine gute Mannschaft und noch eine lange Saison vor uns. Wir können sogar einen Titel holen in dieser Saison für São Paulo. Ich habe noch zwei Jahre Vertrag und ich werde im Dezember schauen, wie fit ich noch bin. Ich möchte noch zwei Jahre spielen und dann meine Karriere auf einem guten Niveau beenden.“

Wir haben uns vor dem Viertelfinal-Showdown außerdem mit Jamal Musiala unterhalten - alle Aussagen findet Ihr hier: