
Am Sonntag wird der FC Bayern nach zwei Jahren pandemie-bedingter Pause endlich wieder mit seinen Fans auf dem Marienplatz die Meisterschaft feiern. Ab 12.30 Uhr beginnt die Einstimmung. Vor dem Treffen auf dem Rathausbalkon hat sich FCB-Präsident Herbert Hainer mit dem Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter über die gemeinsamen Aktionen des Clubs und der Stadt für die Ukraine-Hilfe sowie im Engagement gegen Rassismus ausgetauscht.
Herr Hainer, bei seiner Hilfe für Menschen aus der Ukraine ist der FC Bayern neben Spenden unter anderem mit der Stadt München in der Planung zur Förderung eines Wohnraumprojekts für vulnerable Geflüchtete wie Menschen mit Behinderungen, zudem gibt es das kostenlose Sportförderprogramm „We move together“ auf dem FC Bayern Campus. Was sind die Ziele?
Herbert Hainer: „Es geht uns beim FC Bayern um Hilfe, die nachhaltig wirkt. Dieser schreckliche Krieg und seine Folgen werden die deutsche Gesellschaft noch lange beschäftigen, und so wichtig schnelle, unmittelbare Unterstützung für die Millionen von Menschen in Not ist, ist es genauso entscheidend, nachhaltig zu wirken. Unser gemeinsames Wohnraumprojekt soll beispielsweise zunächst auf zwei Jahre angelegt sein. Wir wollen hier Menschen helfen, die ganz besonders zu leiden haben.“
Herr Oberbürgermeister Reiter, warum ist es wichtig, dass sich ein Club wie der FC Bayern sozial engagiert?
OB Dieter Reiter: „International bekannte Vereine wie der FC Bayern haben eine große Vorbildfunktion und dabei natürlich vor allem auch herausragende Profisportlerinnen und Profisportler. Kinder und Jugendliche identifizieren sich gerne mit ihren Stars, und wenn diese sich zum Beispiel für Geflüchtete engagieren oder gegen Rassismus, kommt das auch wirklich an und bringt viele zum Nachdenken.“
„Es geht uns beim FC Bayern um Hilfe, die nachhaltig wirkt.”
Herbert Hainer
Wie wichtig ist es für den FC Bayern und die Stadt München, bei gemeinsamen Projekten Doppelpass zu spielen?
Herbert Hainer: „Wir sind sehr froh über unser generell sehr gutes Verhältnis mit der Stadt München. Gerade erst in den vergangenen Wochen haben wir einige Ideen umgesetzt, neben dem gemeinsamen geplanten Wohnraumprojekt nun beispielsweise im Rahmen unserer Initiative ‚Rot gegen Rassismus‘ auch einen Videoclip mit allen Münchner Proficlubs. Wir verstehen uns als lebendiger Teil der Stadtkultur und wollen uns einbringen, um für wichtige Themen zu sensibilisieren.“
OB Dieter Reiter: „Ein gut gespielter Doppelpass ist für alle Beteiligten ein Gewinn. Die Unterstützung der Münchnerinnen und Münchner ist gerade in Krisenzeiten immer besonders herausragend. Es gibt so viele, die sich im Moment ehrenamtlich für Geflüchtete aus der Ukraine engagieren. Wenn sich auch Vereine und Unternehmen wie hier der FC Bayern beteiligen, zeigt das, wie breit dieser gesellschaftliche Zusammenhalt ist. Das finde ich immer wieder großartig.“
Sind das Musterbeispiele, wie der Sport verbindend wirkt?
OB Dieter Reiter: „Absolut! Auch ist der Sport und gerade seine beliebten und viel bewunderten Athletinnen und Athleten ein großes Vorbild und hilft sicher, Denkweisen und Vorurteile zumindest in Frage zu stellen und im besten Fall auch zu ändern. Ich bin sicher: Hier werden wir auch in Zukunft gut zusammenspielen!“
Herbert Hainer: „Der FC Bayern weiß, wo seine Wurzeln liegen und versteht sich als weltoffener, toleranter Verein. Aktuell erreichen Deutschland und unsere Stadt viele Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen mussten. Es ist unsere Aufgabe als Gesellschaft, sie zu unterstützen, so gut wir können. Wir als FC Bayern sind uns unserer Vorbildrolle bewusst, nehmen sie an und versuchen, ihr stets gerecht zu werden. Und generell betonen wir immer wieder aufs Neue: Dieser Krieg muss stoppen. Der FC Bayern steht für den Wunsch nach Frieden - das betrifft Konflikte auf der ganzen Welt.“
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