Freitagabend, ausverkauftes Stadion, Europa League-Sieger vs. Meister - die Vorfreude auf das Bundesliga-Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern war riesig. Dass es aus Sicht der Münchner aber so überragend laufen würde, hatte sich wohl kaum ein Fan des Rekordmeisters erträumt. Nach 45 Minuten führten die Bayern mit sage und schreibe 5:0! Am Ende gewann das Team von Trainer Julian Nagelsmann 6:1 (5:0). Mit dieser sagenhaften Leistung begeisterte der FCB auf ganzer Linie und sendete zum Start der Mission elfte Meisterschaft in Serie direkt ein Zeichen an die Konkurrenz.
Münchner Standardspezialisten
Bei mit Spannung erwarteten Partien ist häufig die Rede davon, dass Standardsituationen die Entscheidung bringen können. Für die Bayern ließen am Freitagabend schon früh zwei solcher ruhenden Bälle den Knoten platzen - und wie! Erst stellte Joshua Kimmich (5. Minute) seine Schlitzohrigkeit unter Beweis und überwand den auf eine Flanke spekulierenden Kevin Trapp aus knapp 25 Metern zum 1:0 - das erste direkte Freistoßtor in der Bundesliga vom 27-Jährigen. Nur vier Minuten später landete eine Ecke über Umwege bei Benjamin Pavard, der den Ball in die Maschen drosch. Nach dem Treffer im Supercup bereits das zweite Pflichtspieltor in Folge für den Verteidiger.
Nagelsmann-Lob an Trainerkollegen
Dass es sich bei den Toren um einstudierte Varianten handelte, war beim jeweiligen Jubel zu sehen. Sowohl Kimmich als auch Pavard liefen zur Bank. „Riesen Lob an Toni Tapalović und Dino Toppmöller, der für die Standards verantwortlich ist. Der Tipp (zum 1:0, Anm. d. Red.) kam von Tapa, dass wir da Optionen haben. Das ist tolle Arbeit“, lobte Nagelsmann nach der Partie seine Trainerkollegen. „Bis zur nächsten Woche muss er sich was Neues einfallen lassen“, gab Torschütze Kimmich Co-Trainer Toppmöller mit einem Zwinkern bereits eine neue Aufgabe mit auf den Weg.
Bayern mit historischer ersten Hälfte
Was nach den beiden Standard-Treffern bis zur Pause folgte, war reiner Hochgenuss für jeden Fan des FC Bayern. Thomas Müller und Co. demonstrierten ihre Stärke und kamen jetzt auch aus dem Spiel heraus zu zahlreichen Chancen. Neuzugang Sadio Mané mit seinem ersten Bundesligatreffer (29.), Jamal Musiala (35.) und Serge Gnabry (43.) schraubten das Ergebnis nach sehenswerten Kombinationen auf 5:0. Darüber hinaus scheiterten Müller, Musiala und Mané jeweils noch am Aluminium. Eine rundum gelungene erste Halbzeit der neuen Bundesliga-Saison und die höchste Pausenführung eines Teams in einem Spiel am ersten Spieltag in der Liga-Geschichte waren perfekt.
Musiala erneut mit starkem Auftritt
Im zweiten Durchgang schalteten die Bayern ein wenig zurück und Frankfurt kam durch Randal Kolo Muani (64.) zum 5:1. Den Schlusspunkt setzten aber wieder die Gäste. Der erneut herausragend aufgelegte Musiala (83.) erzielte nach Vorlage von Leroy Sané seinen zweiten Treffer. „Das Tor (zum 6:1, Anm. d. Red.) macht er extrem clever. Er hat eine sehr gute Körperkontrolle. Wenn er im Halbraum den Ball kriegt, ist er sehr schwer zu packen“, bekam Musiala ein Lob von Trainer Nagelsmann.
Jubel mit den Fans
Der sechste Treffer der Bayern war die Krönung eines traumhaften Auftakts in die neue Bundesliga-Saison. „Mich freut die Energie, die ich in der Mannschaft spüre. Das ist schon herausragend, auch wie die Spieler nach dem Spiel mit den Fans feiern“, so Nagelsmann. Mané kletterte in der Kurve auf den Zaun und stimmte gemeinsam mit den Anhängern die ersten Bayern-Party der neuen Bundesliga-Saison an. So kann es weitergehen!
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