Kaum ein Spieler ist mit der Erfolgsgeschichte des FC Bayern so eng verbunden wie Uli Hoeneß. Sowohl als Spieler, Manager, Vorstandsmitglied, Präsident als auch Aufsichtsratsvorsitzender feierte der gebürtige Ulmer zahlreiche Erfolge mit dem deutschen Rekordmeister und gilt als einer der erfolgreichsten Protagonisten in der Klubgeschichte der Roten. Anlässlich seines 72. Geburtstages hat fcbayern.com einen Blick auf die legendärsten und zugleich einprägsamsten Momente in der Karriere des Ehrenpräsidenten geworfen.
1. Der Beginn einer ersten großen Karriere
Im zarten Alter von nur 18 Jahren zog es den 1,81 Meter großen Blondschopf im Jahre 1970 in die bayerische Landeshauptstadt zum großen FC Bayern. Dort sollte Hoeneß, der bis zu jenem Zeitpunkt für die TSG Ulm 1846 auf Torejagd ging, seinen ersten Vertrag beim FC Bayern unterschreiben. Der pfeilschnelle Außenstürmer wusste seinen Lehrmeister Udo Lattek von Beginn an zu überzeugen und erarbeitete sich im Verlauf seiner ersten Saison einen Stammplatz in der Elf um Franz Beckenbauer, Sepp Maier, Gerd Müller und Co. Zwar landeten die Münchner in der Liga nur auf Rang zwei, im Pokal stand man allerdings im Finale gegen den 1. FC Köln. Beim 2:1-Erfolg über den „Effzeh“ verbuchte Hoeneß sodann auch seinen ersten von insgesamt zehn Titeln als aktiver Spieler.
2. Die bayerischen Himmelsstürmer
In den Folgejahren entwickelte sich Hoeneß kontinuierlich weiter und galt schon bald als einer der besten Stürmer Europas. Neben seiner Dribbel- und Konditionsstärke zeichnete sich der nimmermüde Außenstürmer insgemein durch seinen Ehrgeiz sowie seine Spieintelligenz aus. Gemeinsam mit dem sieben Jahre älteren „Bomber der Nation“, Gerd Müller, stellte der spätere Welt- und Europameister in seiner zweiten und dritten Saison mit jeweils 53 Treffern das torgefährlichste Duo in der Bundesliga.
3. Auf dem Thron Europas
Geht man dem Mythos des FC Bayern auf den Grund, so kommt man am Jahre 1974 nicht vorbei. Innerhalb von nur neun Jahren entwickelten sich die Roten vom Bundesliga-Aufsteiger zu einer europäischen Spitzenmannschaft, die am 17. Mai 1974 im Endspiel um den Europapokal der Landesmeister gegen Atlético Madrid als erste deutsche Mannschaft diesen Wettbewerb gewinnen konnte. Nachdem sich die Madrilenen und die Bayern zwei Tage zuvor noch mit einem 1:1-Unentschieden voneinander trennten, sollten die Münchner im Wiederholungsspiel förmlich über die „Colchoneros“ hinwegfegen. Dabei war es einmal mehr das kongeniale Duo um Uli Hoeneß und Gerd Müller, welches den FC Bayern dank ihrer vier Treffer auf die Siegerstraße schoss. Noch heute schwärmt der Ehrenpräsident von jenem Henkelpott-Erfolg: „Das war mein glücklichster Moment als Spieler des FC Bayern“, so Hoeneß rückblickend.
4. Die Karriere nach der Karriere
Nach 86 Toren in 239 Bundesligaspielen für den FC Bayern beendete Uli Hoeneß 1979 aufgrund einer langwierigen Knie-Verletzung seine glorreiche Karriere. Obschon jenes frühen Abschieds aus dem Profifußball blieb er dem FC Bayern treu und wurde mit nur 27 Jahren zum bis heute jüngsten Manager der Bundesligageschichte. Begonnen mit 22 Mitarbeitern an der Säbener Straße formte der Hoeneß den FC Bayern zu einem Verein von Weltformat, der heutzutage auf dem gesamten Globus auf Interesse stößt. Dabei handelte der Hoeneß stets unter derselben Prämisse: „Für mich ist das kein Job, für mich ist das Leidenschaft“, so der Welt- und Europameister noch heute.
5. Ein ganz besonderer Transfer
Im Zuge seiner Managerkarriere tätigte Uli Hoeneß zahlreiche Transfers für den deutschen Rekordmeister. Von Fußballgrößen wie Andreas Brehme und Michael Ballack bis hin zu Bayern-Legenden wie Franck Ribéry oder Arjen Robben – der gebürtige Ulmer bewies auf dem Transfermarkt über Jahrzehnte hinweg ein goldenes Händchen und trug so maßgeblich zur Erfolgsstory des FC Bayern bei. Einer der wohl bedeutsamsten Transfers sollte dem gebürtigen Ulmer jedoch gleich zu Beginn seiner noch jungen Karriere gelingen, als er im Sommer 1979 seinen ein Jahr jüngeren Bruder Dieter vom VfB Stuttgart an die Isar lockte. Ein Transfer, der voll und ganz aufging, schoss der bullige Mittelstürmer die Roten mit 16 Saisontoren doch direkt zur deutschen Meisterschaft.
6. Der nimmermüde Titeljäger
Als Manager und Präsident führte Uli Hoeneß den FC Bayern an die europäische Spitze: Ganze 21 deutsche Meisterschaften, zwölf DFB-Pokalerfolge sowie zwei Champions League-Titel fuhren die Münchner Bayern in der überaus erfolgreichen Amtszeit des gebürtigen Ulmers ein. Einer der wohl wichtigsten Titel für den deutschen Rekordmeister als auch für Hoeneß selbst führt auf den 23. Mai 2001 zurück. Nach 25 Jahren des Wartens gewann der FC Bayern in einem spektakulären Endspiel gegen den FC Valencia endlich wieder die Champions League. Großen Anteil an diesem Erfolg hatte auch Uli Hoeneß, der den Henkelpott in Mailand bereits zum vierten Mal in die Höhe stemmen durfte. Nach seinen Siegen als aktiver Spieler in den Jahren 1974, 1975 und 1976 führte Hoeneß die Münchner somit auch als Manager auf den Thron des europäischen Vereinsfußballs.
7. Der emotionale Abschied
Nach fast 50 Jahren als Manager, Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender verabschiedete sich Uli Hoeneß auf der Jahreshauptversammlung 2019 in den wohlverdienten Ruhestand. In seiner Zeit für die Münchner führte „Mister FC Bayern“ den Verein nicht nur zu zahlreichen Titeln, er formte den deutschen Rekordmeister auch zu einer globalen Marke, leitete den Bau der Münchner Allianz Arena in die Wege und machte den FCB zum mitgliederstärksten Verein der Welt. Unter tosendem Applaus sowie minutenlanger Sprechchöre nahm der heutige Ehrenpräsident mit den Worten „Es war eine wunderschöne Zeit! Das war’s! Ich habe fertig. Danke.“ Abschied von den rund 6.000 Bayern-Fans in der Münchner Olympiahalle.
Werft jetzt nochmals einen Blick auf die einzigartige Karriere von Uli Hoeneß:
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