Wohl dem, der einen so breiten Kader hat! Nur drei Tage nach dem wichtigen, aber auch kräftezehrenden Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse wartete auf die Münchner im bayrischen Nachbarschaftsduell gegen den FC Augsburg bereits die nächste schwere Aufgabe. Dank einer überzeugenden Mannschaftsleistung wusste das Team von Julian Nagelsmann diese aber einmal mehr zu bewältigen – insbesondere durch die neuen Kräfte, die frischen Wind ins Bayern-Spiel brachten. Gleich fünf Wechsel nahm der Chefcoach in seiner Startelf vor. Doch wer nun einen Bruch im FCB-Spiel erwartet hätte, der wurde vom Gegenteil überzeugt.
Lob für die Neuen
„Man muss heute die Jungs hervorheben, die zuletzt nicht von Anfang an gespielt haben. Die haben durch die Bank ein super Spiel gemacht“, brachte es Joshua Kimmich auf den Punkt. Neben Serge Gnabry, Benjamin Pavard, João Cancelo und Leroy Sané rotierte auch Sadio Mané in die Anfangsformation und feierte so seinen ersten Startelfeinsatz seit November, als er sich gegen Bremen eine Verletzung am Wadenbeinköpfchen zugezogen hatte. „Wir haben generell eine sehr starke Bank, das zeichnet einen großen Club wie den FC Bayern aus. Wir sind sehr froh, dass wir so starke Spieler haben“, staunte auch der Senegalese nach Abpfiff über den hochkar ätig besetzten Kader. Mit dem Assist zum zwischenzeitlich 2:1 lieferte der Angreifer zudem Argumente, auch in den kommenden Wochen wieder von Beginn an zu spielen.
Pavard brilliert als Doppeltorschütze
Das galt wohl auch für Benjamin Pavard, der nach einem Spiel Zwangspause aufgrund einer Sperre an seine starken Leistungen zuletzt anknüpfen konnte. Gegen den FC Augsburg absolvierte er sein 150. Pflichtspiel für den deutschen Rekordmeister, glänzte dabei sowohl in der Defensive als auch Offensive und war am Samstagnachmittag einer der überragenden Akteure im Münchner Norden. Mit seinen Saisontreffern zwei und drei, die zugleich seinen ersten Karriere-Doppelpack überhaupt bedeuteten, führte der Franzose die Münchner nach dem anfänglichen Stolperstart zurück auf die Siegerstraße.
Neben dem Derby-Sieg über den FCA durfte sich der 2018-Weltmeister noch über ein weiteres Highlight freuen, trug er sich nach Daniel van Buyten im Jahr 2011 als erst zweiter Bayern-Innenverteidiger überhaupt in diesem Jahrtausend gleich doppelt in die Torschützenliste ein. Diese Leistung wusste auch sein französischer Nationalmannschaftskollege Dayot Upamecano zu honorieren und verlieh Pavard nach der Partie prompt den Spitznamen „Pavarinho“.
Cancelo belohnt sich mit seinem ersten Treffer im Bayern-Dress
Doch nicht nur der Franzose hatte im Münchner Defensivverbund ordentlich Grund zur Freude. Auch Winterneuzugang João Cancelo trumpfte gegen die Fuggerstädter auf und setzte der Partie mit seinem ersten Pflichtspieltreffer sowie seinem mittlerweile vierten Assist maßgeblich den Stempel auf. Nach dem frühen Rückstand war es mitunter der 28-jährige Portugiese, der das Bayern-Spiel in der Offensive prägen sollte und mit seinem wunderschönen Abschluss in der 15. Spielminute den verdienten Ausgleich zum 1:1 besorgte.
Sané glänzt mit Treffer und Assist
Auch in vorderster Reihe wussten die frischen Kräfte der Münchner zu überzeugen. Allen voran Leroy Sané, der dem Bayern-Spiel in der Offensive eine ordentliche Portion an Kreativität und Spielwitz verlieh. Neben seiner Vorlage zum 1:1 trug der Flügelstürmer mit seinem siebten Saisontreffer maßgeblich zum Sieg bei und besorgte so schon vor der Pause die Vorentscheidung zugunsten der Hausherren. Das galt auch für Gnabry, dem nach seinem Treffer beim 2:0 gegen Paris zwar keine weitere Torbeteiligung gelang, der aber genauso einen steten Unruheherd für die FCA-Defensive darstellte.
Mazraoui feiert Comeback
Es zeigte sich also: Egal wer spielt, die Leistung stimmt! Und die Vielzahl an Optionen nimmt für Cheftrainer Nagelsmann sogar noch zu: Auch Außenverteidiger Noussair Mazraoui feierte in der Schlussphase der Partie mit seiner Einwechslung sein Comeback nach überstandenener Herzbeutelentzündung. Damit können die Bayern in der heißen Saisonphase auf einen breiten Kader bauen, der sie in dieser Saison hoffentlich noch zu weiteren Erfolgen tragen wird. „Wir können super durchwechseln, wir haben einen breiten Kader und sind deshalb super gerüstet für alle Wettbewerbe“, betonte Keeper Yann Sommer – die Bayern sind also bereit für die kommenden Aufgaben.
Die Stimmen zum Derbysieg gegen Augsburg:
Themen dieses Artikels