Mit der Partie des FC Bayern gegen Bayer 04 Leverkusen am Freitagabend (20:30) kommt es nicht nur zum Spitzenspiel des vierten Bundesliga-Spieltags, sondern auch zu einer Partie mit reichlich Bundesliga-Geschichte. Neben vielen großen Duellen in Deutschlands Beletage vereinen den deutschen Rekordmeister und die Werkself zahlreiche Akteure, die für beide Vereine aufliefen. fcbayern.com hat anlässlich des bevorstehenden Duells eine gemeinsame Elf der beiden Vereine zusammengestellt.
Hans-Jörg Butt
Im eigenen Sechzehner brachte Hans-Jörg Butt die gegnerischen Stürmer regelrecht zur Verzweiflung, im gegnerischen Sechzehner sorgte er dagegen ein ums andere Mal vom Elfmeterpunkt für Furore. 26 Treffer erzielte der dreifache Champions League-Finalist in der Bundesliga und ist damit bis heute der erfolgreichste Torwart-Torschütze. Die meisten jener Treffer erzielte der Double-Sieger von 2010 jedoch für den HSV (19), für die Werkself traf er in der Bundesliga insgesamt sieben Mal. Seinen einzigen Strafstoß für den deutschen Rekordmeister, für den er zwischen 2008 und 2012 zwischen den Pfosten stand, verwandelte der viermalige deutsche Nationalspieler am 8. Dezember 2009 in der Champions League-Gruppenphase beim 4:1-Erfolg in Turin.
Lúcio
Er galt als stürmender Verteidiger, der für seine Offensivvorstöße in den gegnerischen Abwehrreihen gefürchtet war. Die Rede ist natürlich von Lúcio, der in der Winterpause 2000/01 zu Bayer 04 wechselte und bis Sommer 2009 insgesamt 236 Mal in der Bundesliga für Leverkusen (92 Spiele, 15 Tore) und den FC Bayern München (144 Spiele, sieben Tore) zum Einsatz kam. Mit den Rheinländern holte er zwischen 2001 und 2004 zwar keine Titel, wurde aber in seiner Zeit in Leverkusen mit Brasilien 2002 Weltmeister. Im Dress des FCB, für den er ab Sommer 2004 auflief, sicherte sich der Innenverteidiger in fünf Jahren dreimal das Double (04/05, 05/06, 07/08) aus DFB-Pokal und Meisterschaft, bevor er 2009 zu Inter Mailand wechselte.
Robert Kovač
Insgesamt neun Jahre und somit einen Großteil seiner aktiven Karriere verbrachte Robert Kovač bei den Bayern und der Werkself. Während der gebürtige Berliner in seiner Jugend noch für die in seiner Heimatstadt ansässigen Vereine SC Rapide Wedding und Hertha Zehlendorf agierte, folgte mit dem Wechsel zum 1. FC Nürnberg 1995 der erstmalige Schritt in den Profifußball. Nach einer Regionalliga-Saison mit den Franken wurde Bayer 04 auf den Innenverteidiger aufmerksam und lotste ihn in die Bundesliga. Im Rheinland verbrachte Kovač fünf Jahre, ehe er sich 2001 für vier Spielzeiten dem FC Bayern anschloss. Neben zwei Double-Erfolgen (02/03, 04/05) verzeichnete der 84-malige kroatische Nationalspieler auch einen Ligapokalsieg (2004) sowie den Erfolg des Weltpokals 2001.
Emre Can
Auch der aktuelle Kapitän des BVB spielte in der Vergangenheit bereits für die Werkself und den deutschen Rekordmeister. Ausgebildet in der Jugend des FC Bayern, feierte Emre Can im Supercup 2012 sein Profidebüt gegen seinen heutigen Arbeitgeber. Ein Jahr später folgte für ihn der Transfer nach Leverkusen. Dort entwickelte sich der gebürtige Frankfurter unter Cheftrainer Jupp Heynckes, der ebenfalls für beide Vereine an der Seitenlinie tätig war, schnell zum Leistungsträger. In seiner ersten und zugleich einzigen Saison bei Bayer reifte der Can zum Leistungsträger heran. Über die Stationen Liverpool und Turin wechselte er 2020 zu Borussia Dortmund.
Jorginho
In der Verteidigung führt kein Weg an Jorginho vorbei. Der 1,75 Meter große Brasilianer spielte nach seinem Transfer von Flamengo Rio de Janeiro zwischen 1989 und 1992 zunächst für die Werkself, ehe der Wechsel nach München folgte. Mit dem FCB gewann er 1994 auch dank seines sehenswerten Treffers am letzten Spieltag der Saison gegen den FC Schalke 04 (2:0) die Deutsche Meisterschaft. Gekrönt wurde das Jahr aus Sicht des Defensivakteurs mit dem WM-Titel, den Jorginho wenige Wochen später mit der brasilianischen Nationalmannschaft in den USA einfuhr.
Niko Kovač
Wie sein Bruder Robert lief auch Niko Kovač für den FC Bayern und Bayer 04 auf. Der defensive Mittelfeldspieler spielte zwischen 1996 und 1999 zunächst für drei Jahre unter dem Bayer-Kreuz, im Anschluss daran schloss er sich für zwei Spielzeiten dem HSV (1999-2001) an. Vom hohen Norden aus ging es für den 83-fachen kroatischen Nationalspieler für zwei Jahre zum FC Bayern, mit dem er ein Double gewann (02/03). Dies sollte jedoch nicht das einzige Engagement Kovačs beim FCB gewesen sein. 2018 kehrte der Kroate zurück an die Säbener Straße, diesmal jedoch als Cheftrainer. Gemeinsam mit seinem Bruder und Assistenten Robert führte der heutige Coach des VfL Wolfsburg den FCB zum Double in der Spielzeit 2018/19.
Arturo Vidal
War er auf dem Platz, mangelte es keinesfalls an Einsatzbereitschaft und Hingabe. Der Chilene Arturo Vidal verkörperte wie kaum ein anderer Spieler die Rolle des „Aggressive Leader“. In der Winterpause der Saison 2007/08 wechselte Vidal vom chilenischen Erstligisten CSD Colo Colo in die Bundesliga zur Werkself. Für Bayer agierte der 1,80 Meter große Mittelfeldakteur, der nicht zuletzt aufgrund seiner Spielweise den Spitznamen „Krieger“ erhielt, über vier Spielzeiten, ehe Juventus Turin den Sechser verpflichte. Vier Jahre spielte er für die Alte Dame, dann ging es für den Mann mit den auffälligen Frisuren zum deutschen Rekordmeister. Innerhalb seiner drei Jahre beim FCB gewann Vidal drei Meistertitel (15/16, 16/17, 17/18), zwei Supercups (16/17, 17/18) sowie einen DFB-Pokal (15/16).
Michael Ballack
Auch der langjährige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft Michael Ballack lief in seiner aktiven Zeit für die Werkself und den FCB auf. Im Sommer 1999 wechselte der aus der Jugend des Chemnitzer FC stammende Mittelfeldakteur vom 1. FC Kaiserslautern nach Leverkusen, wo er zunächst für drei Jahre spielte. In dieser Zeit reifte Ballack zu einem der torgefährlichsten Mittelfeldakteure der Welt heran. Nach dem Vize-Tripple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League in der Saison 2001/02 führte sein Weg im Anschluss an die WM 2002 in die bayerische Landeshauptstadt. Dort lief es für den Capitano deutlich besser, gewann er beim FCB in vier Jahren doch gleich dreimal das Double aus Meisterschaft und Pokal (02/03, 04/05, 05/06). Nach seiner Zeit beim FC Chelsea (2006-2010) kehrte der Mann mit der Nummer 13 zum Ende seiner Karriere nochmals für zwei Jahre zur Werkself zurück.
Zé Roberto
Neben Ballack wechselte auch Zé Roberto im Jahr 2002 aus dem Rheinland in die bayerische Landeshauptstadt. Zuvor agierte der Brasilianer, der 1998 von Flamengo Rio de Janeiro zu Bayer kam, für vier Jahre im Mittelfeld der Leverkusener. In dieser Zeit entwickelte sich der Edeltechniker zu einem zentralen Eckpfeiler der Werkself und spielte mit dieser sowohl auf nationalem als auch internationalem Parkett groß auf. Ähnlich wie Ballack blieb dem Brasilianer ein Titelgewinn mit den Leverkusenern jedoch verwehrt. In München klappte es für „Zé“ dann besser, sicherte er sich gemeinsam mit Ballack und Co. doch drei Doubles in vier Jahren. Im Jahr 2006 verließ der Brasilianer den FCB dann zunächst in Richtung seiner Heimat Brasilien, kehrte nach einem Jahr aber wieder nach München zurück. Von 2007 bis 2009 verzückte er einmal mehr das Publikum in der Münchner Allianz Arena und gewann ein weiteres Double (07/08) mit dem Rekordmeister.
Toni Kroos
Die Titelsammlung von Toni Kroos, der ebenfalls sowohl für den FCB als auch für Leverkusen spielte, ist beachtlich. Neben dem Weltmeistertitel 2014 gewann der gebürtige Greifswalder unter anderem fünf Champions League-Titel, drei deutsche und drei spanische Meisterschaften sowie sechs Klub-Weltmeisterschaften. Die Anfangsjahre seiner Karriere verbrachte Kroos zunächst in Rostock, ehe er 2006 in den Nachwuchs der Münchner wechselte. 2009 ging es für den Mittelfeldspieler für eine Spielzeit nach Leverkusen, von 2010 bis 2014 schnürte er dann wieder die Schuhe für den FCB. Nach dem WM-Titel 2014 wechselte Kroos zu den Königlichen nach Madrid, für die er bis heute aufläuft.
Paulo Sérgio
In Paulo Sérgio spielte ein weiterer Brasilianer zunächst unter dem Bayer-Kreuz, ehe es zum Rekordmeister ging. Der flinke Offensivspieler, der vornehmlich als Rechtsaußen zum Einsatz kam, wechselte nach vier Jahren in Leverkusen (1993-1997) zunächst nach Italien zur AS Rom. Zwei Jahre später, zur Spielzeit 1999/00, ging es für den Samba-Kicker zum FC Bayern, wo er die mit Abstand erfolgreichste Phase seiner Karriere erlebte. Mit den Münchnern gewann der Weltmeister von 1994 die Champions League 2001, zwei deutsche Meisterschaften (99/00, 00/01), einen DFB-Pokal (99/00) sowie den Ligapokal 2000. Nach drei Spielzeiten bei den Roten verabschiedete sich Sérgio in die Vereinigten Arabischen Emirate.
ℹ Alle wichtigen Infos zum Duell mit der Werkself gibt es hier:
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