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Ikone, Lichtgestalt, Libero – Erfolge & Statistiken des Kaisers

Einen wie ihn wird es nie wieder geben: Franz Beckenbauer – der Rekordsammler, die „Lichtgestalt“, der „Kaiser“. Die Fußball-Legende starb am Sonntag im Alter von 78 Jahren. „Franz Beckenbauer ist die größte Persönlichkeit, die der FC Bayern jemals hatte. Niemand wird ihn jemals erreichen“, rühmte ihn Ehrenpräsident Uli Hoeneß, sein ehemaliger Mitspieler. Der gebürtige Münchner ging in die Geschichte ein als größter deutscher Fußballer aller Zeiten, der für unzählige Bestmarken sorgte und unvergessen bleiben wird.

Drei Landesmeister-Cups in Serie

Seine Titelsammlung als Spieler liest sich wie die Wunschliste eines hoffnungsvollen Talentes: Deutscher Meister mit dem FC Bayern 1969, 1972, 1973 und 1974, Deutscher Pokalsieger 1966, 1967, 1969 und 1971, Europapokal der Landesmeister 1974, 1975 und 1976, Europapokal der Pokalsieger 1967, Weltpokalsieger 1976, Europameister 1972, Weltmeister 1974, viermal Deutschlands Fußballer des Jahres und zweimal Europas Fußballer des Jahres. Nach Gerd Müller 1970 wurde er als zweiter Deutscher mit dem Ballon d’Or ausgezeichnet, der damals den besten europäischen Spieler kürte.

Der Beginn einer großen Karriere

Von 1959 bis 1964 durchlief Beckenbauer die Jugendabteilung des FC Bayern, ehe er 1964 erstmals für die Herrenmannschaft spielte. In der Saison 1964/65 wurde der FCB mit Beckenbauer Meister der Regionalliga-Süd und stieg nach einem 8:0 in der Aufstiegsrunde gegen Tennis Borussia Berlin in die Bundesliga auf. Seine erste Partie im deutschen Oberhaus absolvierte der elegante Athlet am 14. August 1965 - ausgerechnet gegen den Lokalrivalen 1860 München (0:1).

Titelsammler erst als Spieler…

Von 1972 bis 1974 gelangen dem Rekordmeister mit Beckenbauer als erstem deutschen Verein drei Meistertitel in Serie. Beckenbauers FCB war 1974 auch der erste deutsche Verein, der den Titel im Europapokal der Landesmeister feierte. Die Münchner wiederholten 1975 und 1976 den Erfolg - und sind bis heute neben Ajax Amsterdam (1971-1973) und Real Madrid (1956-1960, 2016-2018) der einzige Club, dem das Kunststück gelang, den Henkelpott zweimal in Folge zu verteidigen.

…und dann als Bayern-Trainer

Auch als Trainer war der Münchner nach seinem Karriereende erfolgreich. Er verhalf dem FC Bayern zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1994 und zum einzigen Sieg im UEFA-Cup (1996). Es gelang insgesamt erst acht Meistertrainern, als Spieler und als Coach die Schale zu holen: Helmut Benthaus (1984 mit Stuttgart), Jupp Heynckes (erstmals 1989 mit Bayern), Beckenbauer (1994 mit Bayern), Matthias Sammer (2002 mit dem BVB), Thomas Schaaf (2004 mit Bremen), Felix Magath (erstmals 2005 mit Bayern), Niko Kovač (2019 mit Bayern) und Hansi Flick (2020 mit Bayern).

Weltmeister als Spieler und Trainer

Als Teamchef baute sich der ehemalige Libero schon zuvor ein Denkmal, als er 1990 mit der deutschen Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft in Italien im Finale gegen Argentinien gewann. Nach dem gewonnenen Turnier erhielt Beckenbauer vom DFB die Trainerlizenz, die ihm noch fehlte, ehrenhalber. Außerdem trat er als erster Teamchef nach einem erfolgreichen Pflichtspiel zurück.

Den Weltmeistertitel als Spieler und als Trainer zu gewinnen, gelang bislang nur Beckenbauer, dem Brasilianer Mário Zagallo (mit Brasilien 1958, 1962 und 1970) und dem Franzosen Didier Deschamps (mit Frankreich 1998 und 2018).

WM-Final-Experte

Vor dem glorreichen 1:0-Sieg im Endspiel 1990 gegen Argentinien stand Beckenbauer mit seiner Mannschaft bereits 1986 im WM-Finale in Mexiko, das Deutschland 2:3 gegen Diego Maradonas Argentinier verlor. Bis zum heutigen Tag standen erst sechs Trainer in zwei Endspielen der Weltmeisterschaft: Der „Kaiser“, Vittorio Pozzo 1934 und 1938, Helmut Schön 1966 und 1974, Carlos Bilardo 1986 und 1990, Mário Zagallo 1970 und 1998 sowie Didier Deschamps 2018 und 2022. Interessant: Nur der Italiener Pozzo konnte beide Finals gewinnen.

Rekordhalter Beckenbauer & Zagallo

Pozzo war zwar auch als Spieler aktiv, die Meriten von Beckenbauer und Zagallo konnte er sich jedoch nicht verdienen. Beiden gelang es als einzigen, sowohl als Spieler als auch als Trainer je zweimal – und somit insgesamt viermal – an einem Weltmeisterschafts-Finale teilzunehmen. Beckenbauer gab sein „Debüt“ 1966 in Wembley (zudem 1974, sowie als Trainer 1986 und 1990), Zagallo (1958, 1962 sowie als Trainer 1970 und 1998) mischte als Assistenztrainer ebenfalls beim WM-Endspiel 1994 in den USA mit.

Auch die Europameisterschaft war seine Bühne

Beckenbauer ist der bisher einzige Europäer, der als Aktiver in je zwei EM- (1972, 1976) und WM-Endspielen (1966, 1974) stand. Außerdem ist das deutsche Team um Anführer Beckenbauer neben Spanien (EM 2008, WM 2010) die einzige Mannschaft, die nacheinander die Europa- und die Weltmeisterschaft (1972, 1974) gewinnen konnte.

Der Start im DFB-Team…

Am 26. September 1965 debütierte der 20-jährige Beckenbauer in Stockholm im WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden nach sechs Bundesliga-Spielen beim FC Bayern für die deutsche Nationalmannschaft. Keine sechs Jahre später führte er die Auswahl im April 1971 in Istanbul gegen die Türkei erstmals als Kapitän aufs Feld.

…und das Ende

Am 24. November 1973 wurde er mit seinem 73. Länderspieleinsatz gegen Spanien Rekordnationalspieler des DFB und löste Uwe Seeler ab. Insgesamt bestritt Beckenbauer 103 Länderspiele für Deutschland, als erster Akteur durchbrach er die Schallmauer von 100 Einsätzen für die DFB-Auswahl. Mittlerweile liegen elf Fußballer vor ihm. Im November 1993 überholte ihn Lothar Matthäus, der die Bestmarke (150 Einsätze) bis heute hält.

Champion in New York

In seiner Zeit bei Cosmos New York brillierte Beckenbauer an der Seite von Pelé, wurde dreifacher NASL-Meister (1977, 1978 und 1980) und in die „National Soccer Hall of Fame“ aufgenommen. Das letzte Pflichtspiel seiner Profikarriere bestritt Beckenbauer am 12. September 1983, einen Tag nach seinem 38. Geburtstag, im NASL-Viertelfinale gegen Le Manic de Montréal (0:1).

Auch außerhalb des Platzes ein Gewinnertyp

Die „Lichtgestalt“ unterhielt seine Fans auch außerhalb der Stadien – zum Beispiel mit seiner Schallplatte Gute Freunde kann niemand trennen, mit der er Ende 1966 bis auf den 31. Platz der Charts kam. Außerdem ist er bis heute der einzige Mensch, der im Aktuellen Sportstudio sogar von einem Weißbierglas die legendäre Torwand traf. Das schaffte Beckenbauer nach der Meisterschaft mit dem FCB 1994. Dieser Mann konnte einfach alles – und schrieb Geschichte(n).

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