Leuchtende Augen, ein gemeinsames Lied und vor allem: vielschichtige Erinnerungen – der Erinnerungskoffer des FC Bayern hat Ende November im Alten- und Pflegeheim der Münchenstift in der Rümannstraße in München-Schwabing wieder einmal viel bewirkt. „Es war ein intensiver Austausch mit allen“, fand Kim Krämer. Der Behindertenfanbeauftragte des FC Bayern begleitete den Koffer zusammen mit der ausgebildeten Demenzhelferin Sibylle Hinrichsen.
20 Bewohnerinnen und Bewohner hatten sich versammelt. Sie alle sind, in ganz unterschiedlichen Stadien, an Demenz erkrankt. Und sie alle vereint: der FC Bayern. Genau da knüpft der Erinnerungskoffer mit seinen Inhalten an. „Jeder kann mit dem FC Bayern etwas anfangen“, erklärte Sibylle Hinrichsen, „allein mit den klangvollen Namen des Clubs erreicht man die Menschen. So kann man ganz toll Brücken bauen.“
Der Koffer beinhaltet ein buntes Material: Autogrammkarten von Gerd Müller oder Paul Breitner, Fotos vom Olympiastadion, Zeitungsberichte vom Landesmeistercup-Triumph 1974, einen Ball aus den 80er Jahren mit den Unterschriften der damaligen Mannschaft – Lothar Matthäus, Klaus Augenthaler, Hansi Flick, „Wiggerl“ Kögl … Sibylle Hinrichsen und Kim Krämer machten die Runde und kamen mit allen ins Gespräch: über Stadionbesuche, die Olympischen Spiele 1972, die Frisuren und die Kleidung der damaligen Zeit. Eine Dreiviertelstunde lang tauchte man gemeinsam ab in Erinnerungen. Und als am Ende Sibylle Hinrichsen spontan Franz Beckenbauers Hit „Gute Freunde“ anstimmte, sang die ganze Gruppe mit.
„Jeder kann mit dem FC Bayern etwas anfangen, allein mit den klangvollen Namen des Clubs erreicht man die Menschen. So kann man ganz toll Brücken bauen.”
Sibylle Hinrichsen, Demenzhelferin
Seit gut einem Jahr ist der Erinnerungskoffer „Forever Number One“ des FC Bayern inzwischen im Dauereinsatz. Genau genommen sind es sogar drei Koffer, von denen zwei kostenlos verschickt werden. Als Werkzeug der Biographiearbeit helfen sie dabei, ein Stück Identität von Demenzerkrankten zurückzuholen. Interessierte Angehörige von Betroffenen sowie soziale Einrichtungen können sich ganz einfach per E-Mail (erinnerungskoffer@fcbayern.com) dafür anmelden. Weitere Informationen dazu gibt es HIER.
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