




FC Bayern-Fans reisen von überall an, um ihre Mannschaft bei Auswärtsspielen zu unterstützen - selbst wenn es sie Hunderte Kilometer durch die Kälte und die Luft führt. Um diejenigen kennenzulernen, die keinerlei Aufwand und Kosten scheuen, um ihren FC Bayern auch außerhalb der Allianz Arena zu erleben, wollen wir sie ein wenig besser kennenlernen: unsere Auswärtsfans mit ihren besonderen Geschichten, ihrer Liebe und ihrer Leidenschaft für den FC Bayern.
Dass die letzte Begegnung des FC Bayern in dieser Saison eine ganz besondere werden sollte, das war schon vor Wochen abzusehen. Zum einen, weil an diesem Nachmittag in Sinsheim eine Spielzeit enden würde, in der die Münchner nach einem Jahr Abstinenz die Schale zurückholten. Zum anderen, weil FCB-Legende Thomas Müller zum letzten Mal in seiner Karriere für seinen Herzensverein auflaufen würde. Ein Tag voller Abschiede und Emotionen, der auch den FC Bayern-Fans Margareta, Liman und Leon für immer in Erinnerung bleiben wird. Die Familie aus Speyer in der Pfalz sah „ihre“ Bayern am Samstag zum ersten Mal überhaupt live im Stadion – ein Erlebnis, für das den Dreien kein Umweg zu weit war.

Nicht, weil die Anreise aus dem knapp 40 Kilometer entfernten Speyer kompliziert gewesen wäre. Vielmehr, weil sich die drei Bayern-Anhänger extra eine Dauerkarte für die Heimspiele der TSG Hoffenheim gekauft hatten, um am Ende der Saison den deutschen Rekordmeister in der PreZero Arena spielen zu sehen. „Ich bin 52 – und heute sehe ich den FC Bayern zum ersten Mal im Stadion“, sagte Vater Liman, der die Spiele der Münchner sonst zuhause am Fernsehen verfolgt. Bis Mitte der 1990er Jahre schlug sein Herz eigentlich für den Karlsruher SC, der damals einen jungen, aufstrebenden Torhüter in seinen Reihen hatte: Oliver Kahn. Mit dem Wechsel des „Titans“, Limans Lieblingsspieler, schwappte die Sympathie für den Rekordmeister auf ihn über. Seither ist er ein „Roter“ durch und durch.
Auch Sohn Leon war die Vorfreude am Samstag vor Anpfiff ins Gesicht geschrieben, das Kribbeln vor einem dieser ganz speziellen Spiele. „Ich bin voll aufgeregt“, sagte der Zwölfjährige, dem es vor allem Dribbelkünstler Jamal Musiala angetan hat. Seit kleinauf feuert er die Münchner an, entsprechend riesig ist auch seine rot-weiße Merch-Sammlung, die mit einem unterschriebenen Trikot zum 125-jährigen Vereinsjubiläum erst kürzlich wieder Zuwachs erhalten hat. Gemeinsam mit seinen Eltern freute er sich auf ein Fußballfest – und wurde nicht enttäuscht. Mit einem 4:0-Auswärtserfolg setzten Joshua Kimmich, Michael Olise und Co. der Meistersaison die Krone auf. Und Thomas Müller sagte mit einem Sieg „Servus“. Eine rundum gelungene Stadion-Premiere für die Familie aus Speyer, die hofft, sich in der kommenden Saison den nächsten großen Traum erfüllen zu können: Als Zuschauer in der Allianz Arena jubeln.
Nach dem Spiel in Sinsheim feierte der FC Bayern mit geladenen Gästen in München:
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