
Zwei Stunden lang konnte man in der Kantine an der Säbener Straße die vielzitierte Stecknadel fallen hören, die Smartphones hatten Sendepause, alles lauschte gebannt – und am Ende erhoben sich die rund 150 Mitarbeitenden des FC Bayern, um anhaltenden, zutiefst respektvollen Beifall zu zollen: Anlässlich des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs hatte der Deutsche Meister am 8. Mai im Rahmen seiner Initiative „Rot gegen Rassismus“ in Abba Naor einen Überlebenden des Holocaust zu einem internen Zeitzeugengespräch eingeladen, und der 97-Jährige kommentierte den Applaus so: „Ich bin kein Schauspieler, glauben Sie mir. Ich erzähle diese, meine Geschichte nun schon seit 30 Jahren – und sie ist immer dieselbe: Ich will, dass die Jugend zuhört. Das Leben ist ein einmaliges Geschenk. Damit soll man nicht rumspielen. Auch der andere hat ein Recht aufs Leben. Es kann nicht anders sein. Ich hoffe, dass die Leute, die mir zuhören, bessere Menschen werden.“
Video: Zeitzeugengespräch mit Abba Naor
