
Am vergangenen Wochenende haben sich die Bayern-Amateure mit einem 1:1 bei Schwaben Augsburg und Tabellenplatz vier im Endklassement aus der Regionalliga-Saison 2024/25 in die Sommerpause verabschiedet. Die U19 des FC Bayern absolvierte kürzlich die letzte Trainingseinheit, bevor sich das Team von Peter Gaydarov ebenfalls in den Urlaub verabschiedet – und dann endgültig das dramatische Halbfinale-Aus im Kampf um die deutsche Meisterschaft gegen Bayer Leverkusen verkraften wird. Bei beiden Mannschaften könnte das Fazit lauten: gute bis sehr gute Saison, aber es war noch mehr drin. Wir haben Markus Weinzierl, den Sportlichen Leiter des FC Bayern Campus, nach seiner persönlichen Beurteilung der zurückliegenden Spielzeit gefragt.
Herr Weinzierl, am Ende einer Saison wird es Zeit, ein sportliches Fazit zu ziehen. Wie fällt das des Sportlichen Leiters für die Amateure in der Regionalliga Bayern aus?
Markus Weinzierl: „Bis zur Winterpause war es sehr positiv. Danach haben wir einfach zu viele Spiele verloren und somit einen noch besseren Platz in der Abschlusstabelle verspielt. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Spielerabgänge in der Winterpause, zu viele schwere Verletzungen von Leistungsträgern wie Steve Breitkreutz oder Javier Férnandez, sowie regelmäßige Abstellungen zu den Profis. All das zusammengenommen hat dazu geführt, dass unsere Mannschaft noch jünger und somit unerfahrener in die Spiele gegangen ist und am Ende 45 Spieler zum Einsatz kamen. Das beste Spiel in der zweiten Saisonhälfte war sicherlich der verdiente Auswärtssieg beim späteren Meister Schweinfurt. Doch wir bewerten eine Saison ja nicht nur nach dem Tabellenstand.“
„Ich bin mir sicher, dass einige aus dem Kader dieser Mannschaft kurz- bis mittelfristig ihren Weg in höheren Ligen machen werden. Vielleicht ja auch bei unseren Profis.”
Markus Weinzierl über die kommenden Entwicklungsschritte der Nachwuchsspieler des FC Bayern
Sondern speziell nach der persönlichen Weiterentwicklung der Spieler?
„Genau. Und hier gibt es viele positive Beispiele von Jungs, die in den vergangenen Monaten mit ihren ersten Erfahrungen im Männerfußball wichtige Entwicklungsschritte gemacht haben. Am Ende geht’s uns mit den Amateuren darum, jedes einzelne Talent näher an den Profifußball zu bringen. Und ich bin mir sicher, dass einige aus dem Kader dieser Mannschaft kurz- bis mittelfristig ihren Weg in höheren Ligen machen werden. Vielleicht ja auch bei unseren Profis. So wie Jonah Kusi-Asare, der in den letzten Wochen sein Debüt gefeiert hat und regelmäßig im Kader der ersten Mannschaft stand.“

Die U19 stand mit einem Bein schon im Finale, musste sich am Ende aber im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft nach Verlängerung Bayer Leverkusen geschlagen geben. Haben Sie das Aus schon ad acta legen können?
„So auszuscheiden war extrem bitter, keine Frage. Ich hätte es den Jungs nach diesem starken Auftritt gegönnt, ins Finale einzuziehen. Ich glaube, wir hätten gegen den 1. FC Köln an unserem Campus gute Chancen gehabt, die Saison zu krönen, aber auch ohne den Titel sind wir sehr zufrieden mit dem Abschneiden unserer U19, die ja auch in der Youth League denkbar knapp erst im Achtelfinale an Inter Mailand gescheitert ist. Einige Spieler aus diesem Team haben bereits regelmäßig bei unseren Profis mittrainiert und/oder ihr Debüt bei den Amateuren gefeiert. Ich sehe eine Vielzahl von spannenden Talenten, für die es nun gilt, den nächsten Schritt auf ihren Weg in den Profifußball zu gehen. Da sind wir als Verein in enger Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Spieler und seinem Umfeld gefragt, die richtigen Entscheidungen zu treffen.“
„Das Halbfinale gegen den Nachwuchs der Gladbacher findet im Borussia-Park statt, was den Stellenwert dieser Partie unterstreicht. Ich bin sehr gespannt, was die zu erwartende große Zuschauerkulisse mit beiden Mannschaften macht. Wir wollen ins Finale Dahoam am 15. Juni am Campus.”
Markus Weinzierl über das bevorstehende Halbfinalduell der U17 gegen Borussia Mönchengladbach
Sehr erfolgreich war bislang auch die U17 von Patrick Kaniuth unterwegs. Welche Chancen sehen Sie für das Halbfinale bei Borussia Mönchengladbach am Pfingstsonntag?
„Zunächst mal muss man sagen, dass es unglücklich geplant ist, wenn die Meisterrunde vom EM-Turnier unterbrochen wird. Zwischen Viertel- und Halbfinale liegen vier Wochen. Das erschwert die Vorbereitung, zumal wir vier Spieler an die deutsche U17-Nationalmannschaft abgestellt haben. Das Halbfinale gegen den Nachwuchs der Gladbacher findet im Borussia-Park statt, was den Stellenwert dieser Partie unterstreicht. Ich bin sehr gespannt, was die zu erwartende große Zuschauerkulisse mit beiden Mannschaften macht. Unser Ziel ist klar: Wir wollen ins Finale Dahoam am 15. Juni am Campus.“
„Als Trainer einer Profimannschaft denkt man von Spiel zu Spiel. Als Verantwortlicher ist das anders ausgelegt. Ich habe sehr gute Leute links und rechts um mich herum, so dass ich den Fokus vermehrt auf den Leistungs- und Übergangsbereich legen kann.”
Markus Weinzierl über sein Tätigkeitsfeld als Sportlicher Leiter am FC Bayern Campus
Sie selbst haben ihre erste Saison als Sportlicher Leiter hinter sich. Wie beurteilen Sie die vergangenen Monate in einem neuen Betätigungsfeld?
„Abwechslungsreich! Spannend! Herausfordernd! Als Trainer einer Profimannschaft denkt man meistens nur von Spiel zu Spiel. Als Verantwortlicher ist das ganz anders ausgelegt und auf mehrere Mannschaften. Ich bin für den sportlichen Bereich zuständig, der ist groß: von der U11 bis zur U23. Ich habe sehr gute Leute links und rechts um mich herum, sodass ich meinen Fokus vermehrt auf den Leistungs- und Übergangsbereich legen kann. Wir bereiten hier unsere Talente step by step für den Profi-Fußball vor. Als ehemaliger Bundesligatrainer weiß ich sehr gut, was oben gebraucht wird, was man dafür tun muss, wo man sich verbessern muss. Es macht richtig viel Spaß, unsere Spieler dabei zu begleiten.“
So verlief die Saison 2024/25 für die FC Bayern Amateure: