
Die stärkste Offensive der Liga, Profi-Debüts und Comeback-Momente – die FC Bayern Amateure erlebten eine emotionale und ereignisreiche Saison. fcbayern.com verschafft Euch eine Übersicht zur abgelaufenen Spielzeit.
Furioser Start in die Saison mit einer starken Offensive
Die FCB-Amateure blicken auf eine furiose erste Halbserie in der Regionalliga Bayern zurück, die vor allem durch eine herausragende Offensive geprägt war. Mit beeindruckenden 50 Treffern aus den ersten 21 Partien stellte die Mannschaft von Holger Seitz bereits zum damaligen Zeitpunkt die treffsicherste Angriffsreihe der Liga. Besonders Luca Denk (fünf Tore) und Routinier Timo Kern (sieben Tore) zeigten sich in Torlaune und sorgten regelmäßig für Jubel bei der Münchner Reserve. Dank der Offensivstärke zu Beginn der Saison legten die Bayern eine beachtliche Serie hin – sie blieben in den ersten acht Begegnungen ungeschlagen und kassierten bis zur Winterpause lediglich drei Niederlagen.
Herausragend war auch die Comeback-Mentalität des Teams – ganze 13 Punkte wurden bis zum Jahreswechsel nach Rückständen geholt, drei Spiele gar in Siege gedreht, darunter das dramatische 3:2 gegen Illertissen und der mitreißende 5:2-Erfolg über Burghausen. Auch in umkämpften Partien wie dem 1:1 gegen Vilzing oder dem 2:2 in Aubstadt bewiesen die Münchner Moral bis in die Nachspielzeit. Die Offensive bestach zudem durch ihre Vielseitigkeit: 17 verschiedene Torschützen trugen sich bis Dezember in die Statistik ein – ein Ausdruck individueller Klasse und mannschaftlicher Geschlossenheit. Mit dieser starken Bilanz verabschiedeten sich die FCB-Amateure mit 44 Punkten als Tabellenzweiter in die Winterpause – nur einen Zähler hinter Spitzenreiter Schweinfurt.

Rückschläge zu Beginn der zweiten Saisonhälfte
So schwungvoll die FCB-Amateure in die Saison gestartet waren, so holprig verlief der Auftakt ins neue Jahr. Nach einer furiosen Hinrunde, in der die Offensive geglänzt und das Team sich als ernsthafter Titelkandidat präsentiert hatte, folgte nach der Winterpause eine unerwartete Schwächephase. Gleich zum Jahresauftakt setzte es eine bittere 1:2-Heimniederlage gegen den direkten Konkurrenten Schweinfurt. Auch in den darauffolgenden fünf Spielen blieb die Mannschaft sieglos – nur ein Punkt aus sechs Partien im Frühjahr 2025 ließ die Euphorie der Vorrunde schnell verblassen. Die Defensive wirkte ungewohnt anfällig, im Angriff fehlte die Zielstrebigkeit und Kaltschnäuzigkeit, die das Team in der ersten Saisonhälfte noch ausgezeichnet hatte. Der Anschluss an die Spitzengruppe drohte verloren zu gehen.
Doch dann der Befreiungsschlag: Mit einem überzeugenden 6:0-Kantersieg gegen Eintracht Bamberg meldete sich die Mannschaft eindrucksvoll zurück. Felipe Chávez brach mit einem sehenswerten Freistoßtor den Bann, Samuel Unsöld, Tim Binder, Maximilian Wagner und erneut Chávez sorgten für klare Verhältnisse.

Starkes Statement beim Tabellenführer
Direkt nach dem Sieg gegen Bamberg folgte eines der Highlights der Saison mit der gelungenen Revanche gegen den Tabellenführer aus Schweinfurt. Nach der unglücklichen 1:2-Heimniederlage zum Jahresauftakt zeigte sich die Mannschaft von Holger Seitz auswärts im Sachs-Stadion deutlich gereifter – und hungrig auf Wiedergutmachung. Vor beeindruckender Kulisse brachte Jonathan Asp Jensen die Amateure nach 35 Minuten in Führung, ehe Binder einmal mehr als Joker stach und das 2:0 nachlegte. Mit sechs U19-Spielern in der Startelf bot das junge Team eine abgeklärte Vorstellung, kombinierte Spielkontrolle mit defensiver Stabilität und zeigte sich im Umschaltspiel brandgefährlich. Ein klares Zeichen in Richtung der alten Form.
Trotz des starken Auftritts in Schweinfurt blieb das Jahr 2025 für die Bayern-Amateure jedoch eine Achterbahnfahrt. Auf die beiden Erfolgserlebnisse folgten erneut Rückschläge: Niederlagen gegen Aubstadt (1:2) und Fürth II (1:5) sorgten für Ernüchterung. Drei Spieltage vor Saisonende rangierte die Mannschaft von Seitz auf dem fünften Tabellenplatz.

Ein echtes Ausrufezeichen setzten die Amateure am vorletzten Spieltag mit dem glanzvollen 5:0-Heimsieg im Stadtderby gegen Türkgücü München – ein Heimabschluss, wie er im Buche steht. Bereits zur Pause war die Partie entschieden: Wagner eröffnete den Torregen mit einem Traumtreffer (15.), ehe Denk (26.) und Julien Yanda (31.) auf 3:0 stellten. In der zweiten Hälfte krönte Wagner seine starke Saison mit einem Doppelpack (54.), bevor Unsöld (64.) den Schlusspunkt setzte. Vor toller Kulisse verabschiedete sich die Seitz-Elf mit einer Galavorstellung von ihren Fans.
Am 34. und zugleich letzten Spieltag der Saison war die Zweitvertretung beim TSV Schwaben Augsburg zu Gast und musste sich mit einem 1:1-Unentschieden zufriedengeben. Damit beendeten die FC Bayern Amateure die Spielzeit auf dem vierten Tabellenplatz.

Die ersten Schritte bei den Profis
Ein einzigartiger Moment, den man nicht vergisst: Als in der 80. Minute des Bundesliga-Heimspiels gegen Union Berlin die Auswechseltafel aufleuchtete und in grellem Grün die Nummer 49 erschien, wusste Adam Aznou – jetzt ist es so weit. Für den 18-jährigen Linksverteidiger war es der erste Auftritt in der Allianz Arena im Trikot der Profis. Einige Wochen später durfte er beim spektakulären 4:3-Erfolg gegen Holstein Kiel erneut Bundesliga-Luft schnuppern.
Nicht weniger besonders verlief das Debüt von Jonah Kusi-Asare: Am 31. Spieltag erfüllte sich auch für den 17-jährigen Mittelstürmer ein Traum. In der Schlussphase der Partie gegen Mainz 05 ersetzte der Schwede niemand Geringeren als Harry Kane und betrat erstmals das Bundesliga-Parkett. Vor seinem Bundesliga-Debüt hatte er seine ersten Schritte bei den FCB-Amateuren gemacht: Im August, gerade einmal 17 Jahre, einen Monat und 26 Tage alt, feierte er gegen Vilzing seinen Einstand in der Regionalliga – als jüngster eingesetzter Spieler der Saison bei der Zweitvertretung des deutschen Rekordmeisters.

Abschiede und ein Comeback
Auch in der abgelaufenen Spielzeit erlebten die FC Bayern Amateure bewegende Momente zwischen Abschied und Wiederkehr. Eine Ära ging zu Ende, als Kapitän Timo Kern seine aktive Karriere beendete. Nach fünfeinhalb Jahren, 140 Spielen, 50 Toren und 23 Vorlagen im Trikot der Amateure hing der 34-Jährige die Fußballschuhe an den Nagel. Sein letztes Heimspiel gegen Nürnberg II, bei dem er sich mit einem Doppelpack verabschiedete, war ebenso emotional wie sinnbildlich für seine Zeit bei den Amateuren. Mittlerweile arbeitet Kern an der Seite von Richard Kitzbichler und betreut die Leihspieler des FC Bayern.
Auch Angelo Brückner wurde im letzten Heimspiel der Saison offiziell verabschiedet. Der gebürtige Münchner war seit 2017 fester Bestandteil des Bayern-Nachwuchses. Mit 93 Einsätzen für die Amateure prägte der Außenverteidiger das Team über mehrere Jahre hinweg.

Während zwei verdiente Spieler gingen, sorgte ein weiterer Moment für Gänsehaut: Moritz Mosandl feierte nach 1.371 Tagen sein Comeback. Der zentrale Mittelfeldspieler wurde durch drei Kreuzbandrisse schwer ausgebremst. Umso bewegender war seine Rückkehr beim 5:0-Derbysieg gegen Türkgücü München. In der 80. Minute eingewechselt, wurde der 22-Jährige mit Applaus empfangen. Ein ganz besonderer Moment im Grünwalder Stadion.
Diese Leihspieler des FC Bayern wussten am vergangenen Wochenende zu überzeugen:
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