
Erster Titel gleich im ersten Pflichtspiel der Saison, überzeugende Testspiele in der kurzen Vorbereitung und eine titelhungrige und harmonische Mannschaft mit ihrem Trainerteam: Nach dem Triumph beim Franz Beckenbauer-Supercup gegen den VfB Stuttgart freut sich fcbayern.com über eine starke Frühform und auf den Saisonstart, in dem mindestens folgende sechs Erkenntnisse Hoffnung auf eine erfolgreiche FC Bayern-Spielzeit machen:
1. Torhüterleistung
Manuel Neuer bewies einmal mehr, weshalb er auch mit 39 Jahren noch immer zu den besten Torhütern der Welt gehört – so auch gegen den VfB Stuttgart. In seinem elften Supercup-Auftritt machte der fünffache Welttorhüter gleich mehrmals den entscheidenden Unterschied. „Er ist in einer richtig, richtig guten Form. Auch heute hat man wieder gesehen, dass er einfach außergewöhnlich ist“, lobte Sportdirektor Christoph Freund den Kapitän: „Er ist nicht umsonst seit Jahren der beste Torhüter der Welt und in einer super Form.“
Ob es nun die nervenstarke Parade in kritischen Momenten war oder das rettende Eingreifen, als Stuttgarts Jamie Leweling unmittelbar vor dem 2:0 zum Ausgleich ansetzte – Neuer zeigte stets Ruhe, Übersicht, Stellungsspiel und vor allem noch immer atemberaubende Reflexe. Seine herausragende Leistung war nicht nur ein Bollwerk in der Defensive, das seinen Vorderleuten jederzeit enorme Sicherheit ausstrahlt, sondern auch das Fundament für den späteren 2:1-Erfolg. Obendrein sorgte Manuel Neuer im Aufbauspiel immer wieder für Impulse.

2. Defensive Stabilität
Die Innenverteidigung des FC Bayern erstrahlt zunehmend in voller Harmonie: Dayot Upamecano hat jegliche Unsicherheiten abgelegt und gemeinsam mit dem erfahrenen Jonathan Tah präsentierten sie ein immer besser abgestimmtes, aggressives Zweierkomitee. Besonders in der gemeinsamen Arbeit gegen den unbequemen Nick Woltemade vom VfB wurde deutlich, dass ihre Kooperation kontinuierlich reift. Mit präzisem Stellungsspiel, einfühlsamem Ablesen der gegnerischen Aktionen und dem konsequenten Zweikampf machen sie es jeder Offensive schwer, gefährliche Angriffe überhaupt zu initiieren. Diese defensive Stabilität verlieh dem FC Bayern bislang enorme Sicherheit und ermöglichte, von Beginn an das Spiel strategisch aufzubauen. Unterstützt werden beide vom unermüdlich ackernden Konrad Laimer und vom angenehm unaufgeregt-konsequenten Josip Stanišić auf den Außenverteidigerpositionen.

3. Perfektioniertes Pressing
Bereits in den ersten Minuten dieses Finals zeigte sich, dass der FC Bayern nichts dem Zufall überlässt: Die vordersten Angriffsreihen gingen wie gewohnt auch in Stuttgart mit einem aggressiven, taktisch perfekt eingespielten Pressing vor und zogen die Mitspieler in ihrem Rücken mutig mit nach vorn. Schon beim Anlaufen drängten sie den Gegner tief in dessen eigene Hälfte, setzten ihn unter enormen Druck und erzwangen so immer wieder Ballverluste auch in gefährlichen Zonen, weil alle Anspielstationen konsequent zugestellt werden. Dieses aggressive Frühpressing ließ nicht nur dem VfB Stuttgart kaum Raum zum Atmen und legte im Supercup den Grundstein für zahlreiche schnelle Offensiveinsätze der Bayern. Es war ein klares Statement, dass der FC Bayern jede Phase des Spiels dominiert.
4. Starkes Umschaltspiel
Der Übergang von Defensive zu Offensive funktioniert rundum stimmig. Joshua Kimmich agiert dabei mit Aleksandar Pavlović oder Leon Goretzka als der unerschütterliche Dirigent im Mittelfeld – stets ballsicher und mit einem feinen Gespür für den perfekten Chipball, der oftmals die entscheidende Lücke in der gegnerischen Abwehr öffnet. Kimmich verlagert das Spiel, wenn es nötig ist, beschleunigt, wenn es sein muss und nimmt auch mal das Tempo raus, wenn er es für richtig erachtet. Daraus entstehen immer wieder brandgefährliche Angriffswellen wie gegen Stuttgart, bei denen nicht immer individuelle Einzelleistungen entscheidend sein müssen: Michael Olise trifft nicht nur, sondern bereitet zahlreiche Treffer vor – gegen Stuttgart etwa mit seinem Flugball ins Sturmzentrum auf Harry Kane. Und Serge Gnabrys hohes Zuspiel bedeutete die Einleitung zum 2:0.
Gleichzeitig zeigt Neuzugang und Supercup-Torschütze Luis Díaz, dass er sich mit seinem Tempo, seiner Technik und seiner Fitness immer besser in die Spielsystematik der Bayern einfügt: Mit pfeilschnellen Akzenteinschüben reißt er regelmäßig Keile in die gegnerische Defensive, provoziert mit seinen Dribblings Freistöße und Elfmeter – und generiert sich beste Torchancen. Gegen Stuttgart hat es nun endlich auch geklappt mit dem ersten Bayern-Tor.
Vorn wartet zudem Harry Kane auf seine Chancen – die er dann, wie beim 1:0 eiskalt verwertet. Dieses dynamische Umschalten von Abwehr auf Angriff unterstreicht die taktische Finesse und die offensive Schlagkraft des Teams, das bislang einzig die Chancenverwertung noch verbessern muss.

5. Qualität von der Bank
Nicht nur in der Startelf, sondern auch auf der Bank wurde bereits in den Testspielen die hohe Qualität und Leidenschaft sichtbar. Spieler wie Tom Bischof, Minjae Kim oder der flexibel einsetzbare Raphaël Guerreiro sowie die jungen Top-Talente wie Lennart Karl und Jonah Kusi-Asare brachten frische Impulse ins Spiel, gerade wenn die physische Intensität der Herausforderungen ihre Wirkung entfaltete. Mit Einsatz und Engagement gelingt es ihnen immer wieder, Lücken zu schließen, zusätzlich Druck aufzubauen und den Spielfluss jederzeit positiv zu beeinflussen. Diese tiefe Bankstruktur trägt maßgeblich dazu bei, dass der FC Bayern in der Lage ist, mit Qualität nachzulegen. Und dann warten da ja noch Hiroki Ito, Alphonso Davies und Jamal Musiala auf ihre Rückkehr.

6. Das Trainerteam
Last but not least steht das Trainerteam unter der Leitung von Vincent Kompany im Hintergrund für die Ruhe und den strategischen Weitblick. In Situationen, in denen im Umfeld Unruhe entsteht, sorgt er gemeinsam mit seinem Team für einen strukturierten Ablauf und klare Ansagen. Mit gezielten Vorbereitungen, einem stark ausgeprägten Gemeinschaftsgefühl und der Fähigkeit, auch in kritischen Momenten einen kühlen Kopf zu bewahren, schaffen sie ein professionelles, fokussiertes Umfeld, in dem sich jeder Spieler voll entfalten kann. Diese optimale Abstimmung zwischen Trainerstab und Kader ist der Schlüssel zum Erfolg – ganz im Sinne eines Franz Beckenbauer-Supercups, der für Bayern, wie der Cheftrainer sagte, „immer etwas Besonderes“ bleiben wird.

Insgesamt zeigt bereits der eindrucksvolle Triumph im Franz Beckenbauer-Supercup des FC Bayern gegen den VfB Stuttgart, dass Erfolg auf vielen Ebenen entsteht – von der herausragenden Torhüterleistung über eine stimmige Defensive und dynamisches Umschalten bis hin zu einer tiefen Bank und einem Trainerteam, das mit Bedacht und strategischer Weitsicht führt. Je länger die Saison nun dauern wird, werden sich all diese Aspekte noch sukzessive steigern, die verletzten Schlüsselspiele zurückkehren und der FC Bayern noch stärker werden. So dass am Ende der Supercup vielleicht nur als der Anfang einer besonderen Saison in Erinnerung bleiben wird.
Die Highlights aus dem Franz Beckenbauer-Supercup

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