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„Der Verein ist für mich Familie geworden“

Der Nachwuchsbereich der Bayern-Basketballer hat sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr professionalisiert. Dabei steht das ProB-Team im Fokus, die Deutschen Meisterschaften etwa mit der U19 und U16 erzeugten ebenfalls entsprechend Aufmerksamkeit. Doch wer sind die Personen, die den Alltag des FCBB-Jugendprogramms prägen, die über die Saison hinweg im Verborgenen die Basis bilden? In dieser Interview-Rubrik stellen wir sie vor, diesmal: ProB- und Regio-Spieler Jannick Jebens.

Samstagabend, 20 Uhr 57 Uhr in der Sporthalle an der Säbener Straße. Die Regionalliga-Mannschaft des FCBB hat gerade ihr Spiel gegen den TuS Bad Aibling gewonnen. Die Spieler stehen unter der Dusche, die Zuschauer verlassen die Halle und ein paar andere räumen die Bänke auf. Nur einer steht noch auf dem leeren Court und nimmt einen Dreier nach dem anderen. Wenn Jannick Jebens in unserem Interview davon spricht, dass er immer etwas extra mache, dann stimmt das auch. Der 21-jährige Kapitän des FCBB III ist gebürtiger Münchner, in inzwischen 16 Jahren im Verein hat er Einiges erlebt. Was ihn auf und neben dem Court beschäftigt, erzählt er uns hier.

Jannick, wie bist Du zum Basketball gekommen und wie dann zum FCBB?

Zum Basketball bin ich über meine Mama gekommen. Ich habe früher Fußball gespielt, wie fast jeder kleine Junge in Deutschland. Mit sieben hat mich dann meine Mutter zu einem Probetraining zum FC Bayern Basketball geschickt. Ich war früher schon relativ groß. Im Fußball waren alle viel kleiner als ich, selbst die Trikots waren mir zu klein. Wie das damals aussah, das kann man sich gar nicht vorstellen (lacht). Ich habe dann eine Zeitlang beides parallel gemacht: zwei Mal Fußball- und zwei Mal Basketballtraining pro Woche und am Wochenende zwei Spiele. Irgendwann wurde Basketball immer mehr. Aus zwei Mal Training wurden drei, dann vier. Schlussendlich habe ich mich für Basketball entschieden. Beim FCBB hat es mir immer gefallen, deshalb bin ich hiergeblieben.

Seit zweieinhalb Jahren studierst Du. Welche Konsequenz hat das auf Dein Trainingspensum?

Ich studiere am Campus M21 Sport, Event und Medien. So wie ich es noch früher gemacht habe, dass ich zwei Mal täglich trainiere, schaffe ich leider nicht mehr. Zu Beginn meines Studiums habe ich es noch probiert. Ich bin täglich von 9 bis 16 Uhr am Campus. Das ist relativ kompatibel mit dem Sportprogramm. Ich war dann meistens um 7 Uhr schon in der Halle, habe individuell trainiert und bin gleich nach der Uni wieder zum Audi Dome gefahren. Das hat auch ganz gut funktioniert. Nach einigen Monaten habe ich es aber nicht mehr geschafft, besonders während der Klausurenphase. Zurzeit absolviere ich mein Pflichtpraktikum. Da begrenzt sich mein Training auf drei Team- und drei Krafteinheiten pro Woche.

Wie kamst Du dazu, Dich für ein Studium zu entscheiden?

Nach dem Abitur habe ich mich ein Jahr lang nur auf den Basketball konzentriert. Irgendwann kam dann auch der Druck von meinem Vater; ich wollte aber auch selbst etwas anderes probieren. Nur Basketball spielen, da hat mir dann auch etwas gefehlt. Für mich ist es wichtig, ein zweites Standbein zu haben. Ich fange jetzt bald an, meine Bachelorarbeit zu schreiben. Das Thema ist schon eingereicht. Wenn ich dann das Bachelor-Studium abgeschlossen habe, stehen mir wieder alle Optionen offen und es werden neue Entscheidungen getroffen.

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Wer ist Dein Lieblingsmusiker?

Momentan Kanye und Russ.

Was war Dein größter sportlicher Erfolg?

Der Gewinn der deutschen U19-Meisterschaft in der NBBL 2017 als Kapitän. Ich habe zu der Zeit schon in vielen verschiedenen Ligen gespielt, von JBBL über die Regionalligen bis hoch in die ProB, aber nie so wirklich eine Art Führungsrolle gespielt. In meiner letzten NBBL-Saison 2017 hatte ich die Chance, mein eigenes Team mit anzuführen und es zu formen. Als das dann mit dem deutschen Meistertitel geklappt hat, war ich ziemlich happy.

Wie beschreiben Dich wohl Deine Mitspieler und wie Deine Trainer?

Sehr diszipliniert, ehrgeizig und ich mach immer etwas extra. Da kann man hier jeden fragen. Ich bin immer derjenige, der extra Krafttraining macht, extra rollt, extra stretcht; immer dabei, wenn jemand fragt, ob er extra Würfe nehmen will und niemals motivationslos. Das deckt sich auch ungefähr mit dem, was meine Trainer über mich sagen würden. Vielleicht noch verantwortungsbewusst und natürlich nicht zu vergessen „Urgestein“.

In der NBBL warst Du bereits Kapitän, jetzt bist du es im Regionalligateam zusammen mit Constantin Schmitt. Welche Verantwortung hast Du?

Ich erinnere mich an eine Situation, als ich noch NBBL-Spieler war. Wir waren damals sehr viele unterschiedliche Charaktere, sodass sich plötzlich innerhalb des Teams Grüppchen gebildet haben. Ich war dann in einer Art Vermittlerfunktion. Meine Aufgabe war es, das Team zusammen zu halten. In dieser Saison haben wir in unserem Regioteam sehr viele junge Spieler. Der Klub will gerade den jungen Spielern die Möglichkeit, geben sich auf einem möglichst hohen Level mit anderen Spielern aus dem Männerbasketball zu messen. Hier geht es vor allem darum, auch mal raus aus dem Nachwuchsbasketball zu kommen und Minuten gegen erfahrenere Spieler zu sammeln. Dieses Jahr ist meine Verantwortung als Captain daher, für Disziplin im Team zu sorgen und eventuell den ein oder anderen Tipp an die Jungs weiterzugeben.

Wer ist Dein Lieblingsspieler, Dein Lieblingssportler?

Dirk Nowitzki, Maxi Kleber und Luke Sikma.

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Dein Ausgleich zum Basketball?

Zum einen das Studium, zum anderen jede Art von Sport. Ich golfe nebenbei und schwimme sehr gerne. Man kann mich eigentlich für jede Sportart begeistern. Hauptsächlich Ballsportarten versteht sich ;-) Eine Kombination aus Freunde, Uni und Sport.

Dein Ziel für diese Saison ist . . .

. . . mit der Mannschaft in der 1. Regionalliga die Klasse zu halten, was ja sehr gut aussieht. Aber auch, dass sich die Spieler individuell weiterentwickeln und wir letztendlich als Team einen Sprung nach vorne machen. Seit dem ersten Saisonspiel kann man auf jeden Fall schon Fortschritte beobachten, aber trotzdem: Der Progress ist eine Sache, bei dem wir ständig am Ball bleiben müssen.

Was ist für Dich der FCBB in einem Wort?

Familie!. Ich bin mittlerweile seit etwa 16 Jahren beim FC Bayern Basketball. Er ist ein Ort, an dem ich mich wohlfühle. Von dem Zeitpunkt, an dem wir noch bei den Ligaspielen der ersten Mannschaft in der Säbener-Halle den Pausenverkauf gemacht haben, bis zum jetzigen habe ich quasi nichts verpasst und da bin ich stolz drauf. Vor allem, weil der Basketball in Deutschland so einen großen Sprung gemacht hat, wobei der FCBB einen wichtigen Anteil dran hat. Der Verein ist über die Jahre wirklich Familie für mich geworden.

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