
Die Bayern-Basketballer haben am Freitagvormittag die heiße Vorbereitungsphase für das Playoff-Halbfinale aufgenommen. In der Runde der letzten Vier bekommt es der deutsche Meister mit dem Vorrunden-Vierten Rasta Vechta zu tun, der seine starke Performance über die gesamte Saison auch im Viertelfinale gegen Bamberg (3:1) noch einmal bestätigte. Und obwohl der Titelverteidiger favorisiert ist, kann der Aufsteiger nun endgültig nicht mehr damit rechnen, womöglich unterschätzt zu werden. Vor dem ersten Duell um den Finaleinzug an diesem Sonntag im Audi Dome (2. Juni, 18 Uhr) sagte Bayern-Trainer Dejan Radonjic: „Sie haben eine großartige Saison gespielt und ja auch zuhause in der Hauptrunde ganz klar gegen uns gewonnen, das habe ich noch im Kopf.“
Im März waren die Münchner beim 75:93 nach einem Rückschlag in der EuroLeague gegen Tel Aviv nicht in der Lage gewesen, das immens hohe Energielevel der Niedersachsen zu matchen. „Das Spiel ist eine Warnung und zugleich auch eine Motivation“, sagt FCBB-Kapitän Danilo Barthel und betont: „Vechta hat alle Teams oben geschlagen. Wenn man ihnen erlaubt, ihr Spiel aufzuziehen, wird es gefährlich.“
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Auch Routinier Alex King stellt heraus, worauf es ankommt: „Wir müssen nicht nur unser Talent auf das Parkett bringen, sondern auch unseren Kampfgeist. Das erste Spiel zuhause ist sehr wichtig und wir müssen mit einer höheren Intensität rauskommen als die Rastas.“ Coach Radonjic ist guter Dinge, die im Vergleich zur Viertelfinalserie gegen Braunschweig (3:0) notwendige Steigerung seiner Mannschaft zu liefern: „Ich habe eine positive Reaktion im Training gesehen, die richtige Playoff-Anspannung und Atmosphäre ist jetzt da.“
Coach Radonjic: „Habe positive Reaktion gesehen“
Gerade Enthusiasmus und Leidenschaft des ersatzgeschwächten Rasta-Teams hatten zuletzt den Favoriten Bamberg überrumpelt, Markenzeichen Vechtas sind ansonsten eine aggressive Verteidigung, hohes Tempo in der Transition und Risikobereitschaft aus der Distanz: Ähnlich wie Viertelfinal-Gegner Braunschweig wirft auch Vechta häufig von außen, die durchschnittlich 31,5 Versuche pro Spiel sind der höchster Wert der acht Playoff-Teams; die Trefferquote liegt bei knapp 40 Prozent. In der Serie gegen Bamberg stach US-Guard Austin Hollins (22,8 PpS) mit einer auf 55,6 Prozent gesteigerten Dreierquote heraus, Spielmacher T.J. Bray (17,8) lieferte dazu bemerkenswerte 12,8 Assists pro Partie.
Gegen die Bayern könnte nun Center Chris Chapman (9,4 PpS, 4,5 RpS) zurückkehren, der in den zurückliegenden vier Wochen ausfiel, gegen Bamberg aber immerhin schon wieder im Kader stand.
Rasta-Coach Pedro Calles hätte dann wieder acht Spieler in der Rotation zur Verfügung. So oder so rechnet Kollege Radonjic mit einem Gegner, der wieder alles in die Waagschale werfen werde: „Sie haben großen Charakter und bisher zwar nur zu siebt gespielt - aber man hat nicht gesehen, dass das ein Problem für sie sein könnte. Im letzten Spiel haben sie ja noch in der letzten Minute Full-Court-Presse gespielt. Grundsätzlich ist ihre Verteidigung sehr aggressiv und wird auch häufig geändert.“
Konstanz und Kontrolle sei deshalb im eigenen Vortrag angesagt, ergänzt Alex King, dessen Team gegen Braunschweig mehrfach nach überzeugenden Phasen und klaren Führungen dem Gegner zu viele Freiheiten eingeräumt hatte: „Wir müssen konstant auftreten, mit vollem Fokus über 40 Minuten, dazu einen kühlen Kopf bewahren, unsere Ballverluste reduzieren und gut zum Rebound gehen. Dann wird es klappen.“