Gordon Herbert, Andi Obst und Niels Giffey vom FCBB
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98:88 - Die Bayern gehen mit 1:0 in Führung

Die Basketballer des FC Bayern München haben das erste Halbfinale gegen das Überraschungsteam der Liga aus Vechta 98:88 (52:42) für sich entschieden und gehen in der Best-of-three-Serie 1:0 in Führung. 5.393 Zuschauer im Audi Dome erlebten eine tempogeladene und packende Partie, in der die Bayern dank eines glänzend aufgelegten Vladimir Lucic früh und rund drei Viertel meist zweistellig vorn lagen. Rasta machte seinem Ruf als Favoritenschreck aber im letzten Abschnitt alle Ehre und ging nach einigen unkonzentrierten Minuten des Titelverteidigers sogar in Führung (79:78). Mit einer kompakten Defensive und cleveren Aktionen im Angriff ließ man Vechta dann aber in den abschließenden fünf Minuten keine Chance mehr. Lucic bot eine überragende Vorstellung (24 Punkte), Devin Booker schrammte mit 21 Punkten und neun Rebounds knapp am Double-Double vorbei; auch Maodo Lo (15) überzeugte in einem kampfstarken Team. Derrick Williams wurde geschont gegen die Niedersachsen, die diesmal wieder eine Neuner-Rotation aufbieten konnten, für ihn sprang Alex King (8) in die Bresche.

Die zweite Partie der Halbfinal-Serie steigt am Dienstag in Vechta, das dritte Aufeinandertreffen folgt am kommenden Samstag, den 8. Juni, um 20.30 Uhr im Audi Dome.

Die Punkteverteilung nach Vierteln: 26:18, 26:24, 21:26, 25:20.

Für den FC Bayern Basketball spielten: Vladimir Lucic (24 Punkte/6 Rebounds), Devin Booker (21/9 Reb), Maodo Lo (15), Danilo Barthel (10), Alex King (8), Petteri Koponen (8), Nihad Djedovic (6), Leon Radosevic (4), Stefan Jovic (2), Nemanja Dangubic, Derrick Williams (dnp) und Robin Amaize (dnp).

Die Stimmen zum Spiel:

Dejan Radonjic, Cheftrainer Bayern München: „Die erste Hälfte war in Ordnung und wir hatten die Lage gut unter Kontrolle. Außerdem hatten wir eine sehr gute Dreier-Quote. Unsere Verteidigung war auch im dritten Viertel zunächst noch gut, bevor sich dann alles verändert hat. Vechta hat klein gespielt und wir mussten reagieren. Das haben wir zum Ende des Spiels dann auch getan und die Verteidigung etwas verändert. Jetzt steht es 1:0, aber uns erwartet nun ein schweres Auswärtsspiel, das wissen wir. Derrick Williams hatte die Woche muskuläre Probleme und fehlte beim Training. Vor dem Spiel hat er signalisiert, dass es geht. Aber nach dem ersten Viertel habe ich dann doch entschieden, ihn heute vorsichtshalber nicht einzusetzen. Ich gehe aber davon aus, dass er am Dienstag wieder spielt.“

Pedro Calles, Chefcoach Vechta: „Glückwunsch an München. In der ersten Halbzeit haben sie das Spiel kontrolliert und viele offene Würfe kreieren können. Diese haben sie auch gut getroffen und mithilfe von fünf wichtigen Offensiv-Rebounds 52 Punkte gemacht. In der zweiten Hälfte haben wir auf ,Small Ball‘ umgestellt, wir wollten das Tempo erhöhen,. Das hat uns sehr geholfen. Doch mit dem Dreier von Koponen und dem Put-back-Dunk von Booker hat Bayern am Ende eine gute Antwort gefunden und das Spiel gewonnen.“

1. Viertel

Die Starting Five von Coach Radonjic bildeten Lo, Nihad Djedovic, Lucic, Danilo Barthel und Booker. Das erste Abtasten fiel intensiv aus, so dass der erste Treffer verhältnismäßig lange auf sich warten ließ: Vladimir Lucic verwandelte nach 118 Sekunden den Dreier zur 3:0-Führung. Die Verteidigung der Bayern funktionierte gut und verhinderte minutenlang Korberfolge der Gäste (9:0/5. Spielminute), doch zwei schnelle Dreier und zwei Freiwürfe brachte die Vechtaner binnen weniger Sekunden wieder heran (9:8/6.). Vladimir Lucic übernahm einmal mehr Verantwortung, zog energisch zum Korb und war per Drei-Punkt-Spiel erfolgreich (17:11/8.). Lucic verdiente sich seine darauffolgende Verschnaufpause redlich und wurde von den Fans mit einer großen Porti-on Sonderapplaus bedacht, da er im ersten Viertel satte 13 Punkte beigesteuert hatte. Die Bayern hielten jetzt gut dagegen, und King lieferte fünf Punkte in Folge. München führte nach dem ersten Spielabschnitt 26:18.

2. Viertel

Ein Drei-Punkt-Spiel von FCBB-Kapitän Danilo Barthel hievte den Vorsprung des Titelverteidigers in den zweistelligen Bereich (29:18/11.), doch das kleine gallische Dorf der deutschen Basketball-Landkarte schlug umgehend mit zwei erfolgreichen Dreiern zurück (33:26/13.). Sehr zur Freude der Fans im Audi Dome hatten aber auch die Bayern ihre Visiere gut eingestellt: Petteri Koponen und Vladimir Lucic streuten ebenfalls Drei-Punkte-Würfe ein und hielten den Vorsprung deutlich (41:28/15.). Auch Lo war zur Stelle, als er gebraucht wurde, sein Dreier markierte die 45:31-Bayern-Führung (16.). Die Vechtaner ließen sich aber durch den Rückstand sowas von überhaupt nicht beeindrucken und trafen frech Dreier um Dreier - ihr neunter Treffer von jenseits der 6,75m-Linie brachte sie auf 47:40 heran (18.). Lo lief heiß und erzielte mit Verve fünf Punkte in Serie - nach dem zweiten Viertel lagen die Roten 52:42 vorne.

3. Viertel

Der erfolgreiche Dreier von Kapitän Barthel zum Auftakt von Halbzeit zwei war ganz nach dem Ge-schmack der Fans (55:42/21.). Danach wurde es etwas hitzig im Audi Dome, was nicht nur auf die sommerlichen Temperaturen zurückzuführen war, sondern auch auf die Bedeutung des Spiels: Immerhin handelt es sich um das Halbfinale der Deutschen Meisterschaft. Die Münchner wandelten die Aufregung in positive Energie um und intensivierten die Defensive; prompt ging die Trefferquote der Gäste aus dem Dreierbereich von 60 auf 45 Prozent zurück - Auszeit Vechta (60:46/24.). Die Gäste stellten ihre für einen Aufsteiger ganz erstaunliche Klasse unter Beweis, indem sie ihre Angriffe ruhiger vortrugen und clever den gut postierten und treffsicheren Mitspieler fanden (66:56/28.).  Koponen stoppte den 8:0-Lauf der Vechtaner mit zwei Freiwürfen (68:58/28.). Nach dem dritten Viertel führten die Bayern 73:68.

4. Viertel

Vechta begann das abschließende Viertel mit einer besonders druckvollen Verteidigungs-Variante, doch die Bayern überspielten sie gewitzt, Barthel krönte die Aktion mit dem Dunking zur 75:68-Führung (31.). Doch die Gäste waren auf dem Posten und zeigten den unbedingten Willen zu einer weiteren Sensation, nach etwas mehr als zwei Minuten hatten sie die erste Führung inne - Auszeit Bayern (78:79/33.). Das Spiel war nun an Dramatik nicht mehr zu überbieten, die Führung wechselte mit jedem Angriff. Erfolgreiche Freiwürfe von Booker und dem unermüdlich kämpfenden Lucic verschafften den Münchnern etwas Luft, der Knaller war ein mächtiger Booker-Tipp-Dunk zur 88:81-Führung - Auszeit Rasta (36.). Nachdem sich beide Teams fast zwei Minuten lang gegenseitig neutralisierten, versenkte Koponen den von den Fans bejubelten Dreier zum 91:81 (37.). Die Fans erhoben sich, beklatschten den vorentscheidenden Steal von Lo und den Dreier von Nihad Djedovic (96:86/40.). Das Spiel war entschieden, die Bayern führen im Halbfinale 1:0.

 

Fotocredits: Eirich, Rauchensteiner, Gamel

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