
Zu Wochenbeginn hat sich PETTERI KOPONEN in einen Kurzurlaub nahe Turku an der Südwestküste Finnlands verabschiedet. Zuvor sprach der neue FCBB-Guard über seinen Wechsel nach München.
Petteri, herzlich willkommen beim FC Bayern, was waren Deine Beweggründe, unter den Offerten jenes aus München auszuwählen?
Petteri Koponen: „Für mich ist der Wechsel nach München eine großartige neue Herausforderung. Denn Bayern München ist ein Verein, der sich stark für die Zukunft aufstellt, um ein großes Team zu werden. Ich hoffe, dass ich ein Teil davon sein und dem Klub helfen kann, das nächste Level zu erreichen. Für mich ist das eine tolle Erfahrung, diese neuen Ziele für die nächsten drei Jahre zu haben und etwas Großes zu erreichen.“
Erst Ende Juni hast Du Deinen Vertrag in Barcelona aufgelöst, danach intensivierten sich schnell die Kontakte zum FCBB . . .
Petteri Koponen: . . . ja, in diesem Business geht es manchmal sehr schnell. Nach der Entscheidung, nicht in Barcelona zu bleiben, habe ich mich mit meiner Familie und meinem Berater zusammengesetzt und besprochen, was jetzt die richtige Option sein könnte. Als dann Bayern sein Interesse signalisierte und wir erstmals sprachen, hat mich diese neue Challenge schnell gereizt. Wie gesagt: Das ist eine dieser Organisationen, denen die Zukunft gehört und die große Schritte nach vorn machen. Ich habe mich natürlich auch umgehört und alle haben sehr positiv über den Verein gesprochen und wie schön auch München als Stadt ist; zum Beispiel Henrik Dettmann, der ja das deutsche Nationalteam gecoacht hat. Ich glaube einfach, Bayern kann eines der besten europäischen Teams werden, und dabei will ich das Projekt unterstützen.“
Es ist bekannt, dass Du ein starker Distanzschütze bist. Wie würdest Du Dich ansonsten charakterisieren?
Petteri Koponen: „Ich habe mit den Coaches gesprochen und weiß natürlich, dass ich auch andere Dinge als Shooting einbringen soll. Im Nationalteam habe ich mehr mit dem Ball gespielt, als Point Guard, in Barcelona war ich eher nur der Shooter. Wir werden sehen, wenn die Saison losgeht, welche Rolle genau auf mich zukommt. Aber ich werde versuchen, in Offense und Defense das Team zu unterstützen, mit meiner Erfahrung und meinen Skills.“
Auffällig ist, dass Du in der Vergangenheit und auch jetzt längerfristige Verträge geschlossen hast, was eher unüblich ist.
Petteri Koponen: „Ja, ich war vier Jahre in Bologna, dann vier in Moskau und jetzt immerhin zwei in Barcelona. Darauf bin ich tatsächlich stolz, dass ich mich in meiner Karriere stets sehr eng verbunden gefühlt habe mit dem Klub und der Sache, für die ich spielte. Genauso ist es jetzt mit Bayern: Mich hier für drei Jahre committed zu haben, macht mich stolz.“
Du wirst nächste Woche eine Pressekonferenz in Helsinki zu deinem Wechsel nach München geben, da Du in Deiner Heimat sehr populär bist. Welchen Stellenwert hat der Basketball in einem Land, dessen Helden eigentlich Wintersportler, Eishockeyspieler oder Rennfahrer sind?
Petteri Koponen: „Abgesehen davon, dass die Leute glücklicherweise meinen persönlichen Weg intensiv verfolgen, ist Basketball in den letzten Jahren immer größer geworden. Mit der Nationalmannschaft haben wir gute Resultate erzielt, die Kids spielen immer häufiger Basketball. Es freut mich natürlich, dass es die Menschen in Finnland interessiert, dass ich jetzt drei Jahre für Bayern und damit auch weiter in der EuroLeague spiele. Nach so einem aufstrebenden Projekt habe ich ganz bewusst geschaut. Und in der EuroLeague gibt es natürlich eine Menge starker Teams. Aber ich glaube, dass auch wir eine sehr gute, eine gefährliche Mannschaft sein werden.
Du wirst bei den Bayern der Spieler mit der größten EuroLeague-Erfahrung sein. Worauf muss sich Dein neues Team einstellen?
Petteri Koponen: „Das neue Format der EuroLeague ist natürlich hart. Früher gab es die Gruppenphase und somit auch Spiele, die nicht so richtig gezählt haben. Jetzt musst du von Anfang an bis zum Ende bereit sein – jedes Spiel ist wichtig. Du darfst nicht schlecht starten und darfst auch nicht schlecht aufhören. Es wird viele Spiele geben, mehrfach sogar drei pro Woche, dazu viele Reisen. Dafür musst du mental und physisch bereit sein. Aber es liegt an uns, damit gut zurecht zu kommen und ich will auch dabei mit meiner Erfahrung helfen.
Auch für die BBL darf man wohl die Ankunft eines Spielers Deiner Qualität als ein positives Signal werten, wie schätzt Du die deutsche Liga ein?
Petteri Koponen: „Es gab schon mal vor ein paar Jahren Kontakt, letztlich bin ich aber damals nicht nach Deutschland gewechselt. Es herrscht dort aber immer eine großartige Atmosphäre in den meisten Hallen, das bekommt man schon mit. Ich freue mich wirklich auf diese Liga. Gegen das deutsche Nationalteam habe ich häufig gespielt, jetzt bin ich gespannt auf die BBL. Mit Khimki habe ich ja vor ein paar Jahren im Audi Dome gespielt. Wir haben verloren – aber dann später den Titel gewonnen.“
Kennst Du bereits Spieler des künftigen Teams?
Petteri Koponen: „Nihad Djedovic hat damals in Rom gespielt, als ich auch noch jünger war und bei Bologna. Ansonsten kenne ich die Spieler natürlich alle, allerdings nicht persönlich. Aber wir werden ja genug Zeit haben, uns kennenzulernen, und ich freue mich darauf.“