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DeMarcus Nelson über EuroLeague-Gegner Villeurbanne

Nicht lange aufhalten können sich die Bayern mit der enttäuschenden Pokal-Niederlage gegen Bonn (84:85), zu wichtig und anspruchsvoll sind auch die nächsten Aufgaben: Bevor es am Sonntag (20.10., 18 Uhr/MagentaSport) zum BBL-Topspiel nach Oldenburg geht, will der Deutsche Meister am Donnerstag, 17.10., in der EuroLeague zurück in die Spur finden: Ab 20.30 Uhr gastiert erstmals das französische Topteam Asvel Villeurbanne im Audi Dome. Der Meister und Pokalsieger – Präsident und Inhaber ist die NBA-Legende Tony Parker – ist mit einer Wildcard erstmals in der Königsklasse dabei und überraschte an den beiden ersten Spieltagen als Schreck der beiden griechischen Eliteteams: Sowohl Olympiakos Piräus (82:63) als auch Panathinaikos Athen (79:78) wurden daheim besiegt.

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Der neue FCBB-Guard DeMarcus Nelson, 33, spielte drei Jahre für Frankreichs Rekordmeister (19 Titel) aus der 150.000-Einwohner-Stadt, östlich von Lyon am linken Ufer der Rhône gelegen. Zeit also für ein Insider-Gespräch mit „Dee“.

DeMarcus, Du warst bis diesen Sommer drei Jahre in Villeurbanne. Das ist eine lange Strecke, welchen Stellenwert hat diese Zeit in Deiner Karriere?

DeMarcus Nelson: „Das war eine sehr gute Zeit, in der ich mich wieder zurück in eine positive, basketballerische Situation bringen konnte. In den Jahren davor war das nicht möglich, nirgendwo gab es Konstanz. Villeurbanne dagegen hat mir die Gelegenheit gegeben, mich auch wieder physisch zu stabilisieren nach Verletzungen und gemeinsam mit dem Projekt zu wachsen.“

Villeurbanne ist vor Kurzem eine Kooperation mit dem Champions-League-Klub Olympique Lyon eingegangen, eine neue Halle neben dem Fußballstadion zählt neben dem Wunsch nach einer A-Lizenz in der EuroLeague zu den Visionen. Welche Rolle spielt der Basketball in der Region?

„Natürlich ist der Fußball groß dort, das ist wie in München. Aber Basketball hat schon seine Rolle, allein durch die lange Geschichte und die Erfolge, sie haben ja die meisten Titel in Frankreich geholt, obwohl in den letzten Jahren der Meister sehr oft gewechselt hat . . .“

Woran liegt diese Ausgeglichenheit?

„Es gibt schon fünf, sechs Teams, die sich von der Qualität her absetzen. Ich glaube aber, es liegt daran, dass es in der Pro A keinen wirklichen Heimvorteil gibt. Die Zuschauer dort gehen schon ganz gut mit, aber sie sind auch auf eine spezielle Art sehr freundlich. Ich kann mich noch an eine Situation aus dem letzten Jahr im Euro-Cup erinnern, als wir im Viertelfinale standen, da hat der Gegner einen Korb gemacht – und die Leute applaudieren freundlich! Da stehst du auf dem Feld und denkst: ,Was ist denn  jetzt los?‘ In den französischen Playoffs geht die erste Runde zudem nur über best-of-three – wenn du da das erste Spiel zuhause verlierst, bist du als Favorit schon richtig unter Druck und hast ein Problem.“

Ihr seid letztes Jahr Meister geworden, du warst Finals-MVP, wozu es schöne Bilder von Dir mir Präsident Tony Parker gibt. Wie nah ist er am Team?

„Ich kenne ihn recht gut und er ist jetzt schon sehr nah dran. Bis zu seinem Rücktritt als Spieler im Juni war er natürlich nicht sehr oft da, im Grunde nur einmal während der Saison. Nun ist Tony richtig involviert, gegen Olympiakos war er ja auch in der Halle. Es ist sein Verein.“

Welche Vision hat er mit Asvel?

„Letztes Jahr, als Villeurbanne ja schon die Wildcard für die EuroLeague zugesagt bekommen hatte, war das Ziel, Meister zu werden. Das haben wir geschafft. Jetzt ist sein Wunsch, das weiß ich, konstant in der EuroLeague zu spielen und sie vielleicht auch irgendwann mal zu gewinnen. Aber das ist gerade noch sehr weit weg, das weiß er.“

Was ist vom Meisterteam 2019 übrig geblieben und worauf muss sich Dein Team einstellen, auf typischen athletischen ProA-Basketball?

„Ich habe noch mit Payne, Kahudi, Galliou, Livio, Lighty und Maledon (der verletzt ist; d.Red.) zusammengespielt, ansonsten sind doch einige neue Spieler gekommen, wie bei Bayern ja auch. Ich würde sagen, sie spielen einen sehr guten Mix aus athletischem Tempo-Basketball und der typischen europäischen, ja jugoslawischen Taktik. Ihr Trainer ist Montenegriner . . .“

. . . Zvezdan Mitrovic, ein sehr guter Freund unseres Trainers Dejan Radonjic . . .

„. . . der eine gute Mischung aus beiden Stilen gefunden hat. Gegen Panathinaikos haben sie ja nach der Pause 13 Punkte Rückstand noch aufgeholt, weil sie mit Stolz und Herz gespielt haben. Das hat mich gefreut.“

Aber am Donnerstag kennst Du keine Freunde, oder?

„Nein, du schaust dir ja vorher den Spielplan an und hast dann einige Spiele, die du als Must-win ansiehst. Und zuhause gegen Villeurbanne, da müssen wir einfach gewinnen, finde ich. Aber dafür müssen wir eben auch mit sehr starkem Fokus und höchster Energie spielen.“

Also anders als lange Zeit gegen Bonn . . .

„Sicher, wobei ich nicht sagen würde, dass wir Bonn nicht genug Respekt entgegengebracht haben. Sie haben einfach sehr gut begonnen, sind so sicher geworden, und wir hatten Probleme mit ihrer unorthodoxen Pick-and-roll-Defense. In der zweiten Halbzeit war es ja besser und wir waren vorn, aber was dann halt in den letzten 30 Sekunden passiert ist, war unglaublich und verrückt.“  

 

Foto-Credit: Ligue Nationale de Basket / Facebook: LDLC Asvel Villeurbanne

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