
Man spricht griechisch diese Woche im Audi Dome: Die „Greek Week“ verheißt gleich zweimal südländische Europapokal-Atmosphäre, wenn nacheinander die beiden großen Traditionsklubs Olympiakos (morgen, 19.11., 20.30 Uhr) und Panathinaikos (Freitag, 20.30 Uhr) im Münchner Westpark ihre Visitenkarte abgeben. Zunächst also bereits am Dienstagabend der dreimalige Europa-Champion Olympiakos Piräus um die immer noch aktive Legende Vassilis Spanoulis. Mit bisher drei Siegen und fünf Niederlagen liegen beide Teams vor dem neunten Spieltag gleichauf, nur der Gewinner hält zunächst Anschluss an das obere Tabellendrittel.
>>> tipico: Jetzt auf das Spiel wetten und bis zu 100€ Bonus sichern!
Olympiakos wird weiterhin von Nationalheld Spanoulis, 37, angeführt, der die Königsklasse wie wenige sonst geprägt hat: Dreimal gewann der Shooting Guard die EuroLeague, dreimal war er Final Four-MVP. Er bestritt bisher 310 Spiele und liegt damit auf Platz vier der ewigen Bestenliste (Erster: Felipe Reyes, 346). Sofern der Routinier gesund bleibt, wird er diese Saison zum Spieler aufsteigen, der in der Königsklasse so viele Punkte wie niemand sonst erzielt hat: Aktuell sind es 4.070 (13,1 PpS), vor ihm liegt nur noch der zurückgetretene Spanier Juan Carlos Navarro (4.152). Bei den Assists (1.446/4,7 ApS) ist er bereits All-Time-Leader, bei verwandelten Dreiern (463) Dritter.
Aktive Basketball-Legenden Spanoulis und Printezis
In Power Forward Georgios Printezis (292 Spiele, 3.008 Punkte) hat Olympiakos eine zweite Legende in seinen Reihen – der 35-Jährige ist hinter Landsmann Spanoulis drittbester Scorer der EuroLeague-Historie und befindet sich in seiner 17. Saison im höchsten kontinentalen Wettbewerb.
„Es ist unglaublich, was sie für Erfahrung auf das Parkett bringen können mit Spanoulis und Pritesis, die im europäischen Basketball Geschichte geschrieben haben“, sagt FCBB-Coach Dejan Radonjic. „Dazu haben sie in Milutinov einen der besten Center in Europa. Olympiakos hat aber gerade in der Verteidigung Stärken, wir müssen uns auf einen physischen Gegner einstellen und hoffen, dass wir trotz der Personalprobleme vor unseren Fans um den Sieg spielen werden.“
Im Vergleich zum BBL-Erfolg über Bayreuth (91:79) rechnet der Coach damit, seinen am Sonntag geschonten Spielmacher Maodo Lo wieder einsetzen zu können nach dessen leichten Muskelproblemen im Oberschenkel. Ob Nihad Djedovic (Muskelprobleme nach Kniereizung) ebenfalls wieder eingreift, ist ungewiss. Josh Huestis (Aufbau nach Kniebeschwerden) soll diese Woche sein Trainingspensum steigern, TJ Bray (Knie-OP) beginnt in den kommenden Tagen mit dem Lauftraining.
„Wir wissen, was Olympiakos an Qualität mitbringt, sie haben alles schon erlebt und wollen in die Playoffs, wir müssen deshalb in unserer Halle mit unseren Fans das höchstmögliche Energielevel erreichen“, sagt FCBB-Guard Petteri Koponen.
Während die Bayern am Saisonende rund 80 Spiele in den Knochen haben werden, konzentriert sich Olympiakos diese Saison einzig auf die EuroLeague: Nach fortwährenden Debatten mit dem Erzrivalen Panathinaikos und dem Verband über Schiedsrichter-Entscheidungen und –Ansetzungen boykottierte man vergangene Saison die Derbys gegen Athen – und nahm somit bewusst den Gang in die zweite griechische Liga in Kauf (wo Piräus vorwiegend mit dem Nachwuchs spielt).
Trainer ist der vormalige Assistent des wegen Erkrankung abgetretenen Erfolgscoachs David Blatt, Kestutis Kemzura. Mit ihm gelang vor zwei Wochen der verblüffende Coup bei Titelverteidiger ZSKA Moskau (84:79). Neben Printezis (11,8 PpS), dem zweitbesten EuroLeague-Rebounder Milutinov (10,1 PpS/10,8 RpS) und Spanoulis (9,9) punkten noch der frühere NBA-Profi Brandon Paul (10,6) und Landsmann Kevin Punter (8,6) verlässlich. Nachverpflichtet wurden kürzlich der erfahrene Guard Taylor Rochestie (5,3 PpS) und Willie Reed (4,7), dafür der Litauer Kuzminskas an Krasnodar in Russland abgegeben. Auch im Kader: der ehemalige Bamberger Augustine Rubit (4,4 PpS).
Du willst bei der "Greek Week" live dabei sein? Dann sichere Dir jetzt Dein Ticket!