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Zimmer 379 – die Final10-Kolumne, Part V

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In der Corona-Krise konnte die Pflegekraft völlig zu Recht in der bundesdeutschen Beliebtheitsskala aufschließen zu vergleichbar systemrelevanten Berufen wie Helene Fischer oder Joshua Kimmich. Sie bekommt nun sogar einen Bonus oben aufs lächerliche Gehalt.

Was diese Krise letztlich für Frau Müller, Marion und Valentino bringt, ist dagegen noch nicht ganz klar. Die drei haben sich gemeinsam mit den ursprünglich zehn Teams im Leonardo Royal Hotel einschließen lassen. Damit bei der 1. easyCedit Isolationsbasketballchampionship sogar im Hotel die Sonne scheint.
Zwei Wochen haben sie uns umsorgt, 24/7. Haben die immens systemrelevante Bar geschmissen, nebenbei die Tellerberge im Restaurant im Akkord entsorgt oder selbst im Grillfleischnebel ihr herzlichstes Lächeln gelächelt. Nur nachts sind sie für ein paar Stunden aufs Hotelzimmer, wo sie aßen, jeder für sich.

Die Pflegekräfte Frau Müller, Marion und Valentino drückten, wenn mal eine Sekunde Zeit war, den Bayern fest die Daumen. Aber diese Bayern, denen Niederlagen ja laut Grundgesetz verboten sind, haben nicht gewonnen. Sie haben, wenn man so will, als Gruppe eher gemenschelt in der Crunchtime dieser sonderbaren Wochen.

Die eigentlich systemrelevanten Bayern hörten sich dann am Freitagabend noch die Fragen nach dem naheliegenden Zuschließen ihrer Basketballabteilung an. Dann schoben sie, schwer von sich selbst enttäuscht, ihre Rollkoffer in den Teambus und fuhren ab.

Das Turnier geht ohne sie weiter. Frau Müller, Marion und Valentino bleiben, sie sind systemrelevant. Wir vermissen sie schon jetzt.

ZIMMER 379 des Münchner Leonardo Royal Hotel bewohnte während des BBL Final-Turniers der Medienleiter des FC Bayern Basketball.


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