
Der geilste Hallensport der Welt steckt voller taktischer Geheimnisse. Während andere Sportarten die Datenanalyse erst in den vergangenen Jahren forciert haben, sind „Stats & Analytics“ im Basketball schon lange sinnvolle Begleiter zur Deutung von Erfolg und Niederlage. Die Bayern haben ihre Analysearbeit weiter ausgebaut und präsentieren etwas „Fachchinesisch“ in möglichst verständlichen Beiträgen.
Unterstützt werden die monatlichen „FC Bayern Basketball Analytics“ von unserem Platin Partner SAP. Im Zentrum der Februar-Analyse stehen die herausragenden Offensivleistungen des FCBB in EuroLeague und BBL.
84,9 Punkte pro Spiel, fast vier Punkte mehr als im Schnitt – der Münchner Offensivmotor lief auf Hochtouren im Monat Februar. Sieben Siege und zwei Niederlagen verbuchten die Bayern auf nationalem und internationalem Parkett, darunter wichtige EuroLeague-Siege gegen Alba Berlin und Maccabi Tel Aviv.
Das 57-Prozent-Trio und eine Mikrowelle
Für die überdurchschnittliche Punkteausbeute zeichnen vor allem vier Spieler verantwortlich. Zum Ersten wären da Vladimir Lucic, Paul Zipser und Wade Baldwin: Das Trio absolvierte mehr als 200 Minuten und erzielte zusammen jeweils mehr als 100 Punkte. Insgesamt beteiligten sich Lucic, Zipser und Baldwin mit eigenen Punkten und Korbvorlagen an mehr als 440 Punkten – das entspricht einer Beteiligungsquote von 57 Prozent aller Korberfolge.
Zum Zweiten legte „Microwave“ Jalen Reynolds offensiv noch einen Gang zu und markierte in 143 Minuten ganze 120 Punkte. Hochgerechnet auf 40 Minuten wären das knapp 33 Zähler –der Amerikaner brachte sich und die Bayern schnell auf Hochtouren. Mehr als 62 Prozent seiner Zweier-Versuche fanden ihr Ziel, gegen seinen Ex-Verein Tel Aviv streute er sogar einen Dreier mit ablaufender Wurfuhr ein. „Let it rain from downtown, JR!“
Vorteile in den individuellen Duellen
Reynolds ist an dem Gewinn der individuellen Battles bei Weitem nicht unbeteiligt. Im Eins gegen Eins setzte sich sein Team häufiger offensiv durch und zwang den Gegner defensiv zu einer schwächeren Wurfquote: Bei 100 Angriffen erzielten die Bayern im Post Up-Spiel 24 Punkte mehr als der Kontrahent. D.J. Seeley, Nick Weiler-Babb & Co. erzielten als ballführende Spieler im Pick-’n’-Roll 14 Punkte mehr als der Gegner – und in Eins-gegen-Eins-Situationen holten die Bayern 21 Punkte mehr bei 100 Angriffen.
Fazit: Die individuellen Duelle gingen mehrheitlich an die Bayern.
Trinchieris vielseitiger Stil
Head Coach Andrea Trinchieri setzte zudem im Februar wieder auf eine ausgeglichene Offensive aus Pick-’n’-Rolls, Post Ups und Isolations-Angriffen. Die Bayern können den Gegner also mit verschiedenen taktischen Mitteln attackieren und diese Vielseitigkeit spiegelt sich in den besten Werten in der Halbfeld-Offensive der bisherigen Saison wider.
Und so geht’s weiter: Mit sieben BBL-Spielen und sechs EuroLeague-Partien steht für den FC Bayern Basketball die „March Madness“ an, der Auftakt in Belgrad wurde bereits gewonnen nach dem nächsten Comeback.