Gordon Herbert, Andi Obst und Niels Giffey vom FCBB

Die Bayern am Sonntag bei Crailsheim

Auch am nächsten Morgen bestand erstaunlicherweise kein Zweifel nach dem Studium der Statistikkolonnen: Die Bayern-Basketballer haben am Freitagabend also tatsächlich den seit Monaten schwebenden EuroLeague-Topfavoriten Efes Istanbul 80:79 (37:46) bezwungen. „Comeback Kings“ schrieb die EuroLeague in ihrem Report über die Münchner, die bereits zum zehnten Mal einen zweistelligen Rückstand ignoriert und letztlich mehr als ausgeglichen hatten, gegen Efes ein 31:46-Defizit (19.). Ein denkwürdiger, regelrecht rauschhafter Abend im leider Fan-leeren Audi Dome, der spätestens nach dem entscheidenden Defense-Play von James Gist und Nick Weiler-Babb gegen Shane Larkin nicht nur Vereinspräsident Herbert Hainer sowie seine Stellvertreter Dieter Mayer und Walter Mennekes jubelnd aus den Plastikschalen schießen ließ. 

Somit liegt das Team von Chefcoach Andrea Trinchieri punktgleich mit den beiden Starensembles von Efes und Armani Mailand (alle 19:11 Siege) weiter auf Platz fünf. Gegen den türkischen Meister liegt man aufgrund zweier Siege sogar im direkten Vergleich vorn. Der FCBB liefert damit eine deutsche Rekordsaison in der EuroLeague ab, die letzten vier Gegner heißen nun am nächsten Donnerstag auswärts Valencia, dann Fenerbahce Istanbul und Zalgiris Kaunas daheim sowie zum Abschluss Tabellenführer FC Barcelona (ebenfalls auswärts).

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Dienstag gegen den MBC, Donnerstag in Valencia

Der Lohn für die heftig gefeierte Sensation waren am Samstagnachmittag: eine dreistündige Busreise nach Crailsheim und ein Training in der Arena Hohenlohe. Denn am Sonntag wartet der nächste Showdown, diesmal im BBL-Alltag. Es ist das wichtige Duell des Tabellendritten FCBB beim Fünften, denn die Gastgeber – zwischenzeitlich sogar ganz vorn – können sich auch diese Saison trotz personeller Veränderungen in der Vordergruppe behaupten. Am Wochenende glückte dem Team von Trainer Tuomas Iisalo sogar ein Heimsieg gegen Tabellenführer Ludwigsburg (68:58), die zweite Niederlage der Riesen nach 18 Siegen.

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Spielbeginn ist am Sonntag (20.3.) um 18 Uhr, MagentaSport überträgt wie immer live.

Crailsheim (34:12 Punkte) könnte mit einer weiteren Überraschung bis auf zwei Zähler an die Bayern (38:8) heranrücken. Schon im Hinspiel gelang den Hakro Merlins ein unerwarteter Sieg im Audi Dome, 103:105 hieß es Ende Januar nach Verlängerung aus Sicht der matten Münchner.

 „Wir hatten davor die ganze Woche in Moskau verbracht“, erinnert sich FCBB-Chefcoach Andrea Trinchieri und stellt nüchtern fest: „Wir haben vor BBL-Spielen nur noch Double Weeks, das ist im Moment halt die Situation, dass uns am Sonntag die Teams frisch empfangen.“ Ein großes Lob für Crailsheim hat der Italiener allerdings sehr wohl parat: „Sie sind sehr offensiv-orientiert, haben jetzt aber gegen Ludwigsburg auch ein Low-score-Spiel gewonnen und sind gut gecoacht.“

Topscorer Trae Bell-Haynes glänzte beim Hinspielerfolg mit 31 Punkten

Crailsheims Topscorer Trae Bell-Haynes (17,9 PpS, 7,8 ApS), beim Hinspiel mit 31 Punkten entscheidend, hat zuletzt etwas seiner offensiven Dominanz eingebüßt. Der 1,88 Meter große Kanadier steht fast 29 Minuten pro Spiel auf dem Court. Die Nachverpflichtung für die Zone, Center Bogdan Radosavljevic, liefert zwölf Punkte pro Partie für die recht tief besetzten Merlins.

Dass der sicherlich wieder hochmotivierte Playoff-Anwärter seine Ambitionen weiter gesteigert hat, dokumentierte man diese Woche mit einer neuerlichen Akquirierung: In Jermaine Haley, 23, wurde ein weiterer Kanadier verpflichtet, der als Guard und Forward einsetzbare Nationalspieler spielte bisher für das College-Team West Virginia Mountaineers. Im Gegenzug müssen die Merlins allerdings auch das Saisonaus eines Leistungsträgers hinnehmen: Forward Haywood Highsmith (7,9 PpS) zog sich gegen Ludwigsburg eine Ellenbogenverletzung zu.   

 

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