
Ein Wurf hat den Bayern zum Einzug ins Final Four der EuroLeague gefehlt. Das fünfte Playoff-Spiel in Mailand wurde zwar hochdramatisch 89:92 verloren, doch das Echo auf die überragende Saison in der Königsklasse wäre mit positiv nicht ausreichend beschrieben. Hier eine Presseschau vom Tag danach:
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

Die FAZ schreibt über den Krimi von Mailand: „Es gibt zu viele Basketballspiele, die als dramatisch und spektakulär beschrieben werden, aber dieses Mal war das nicht übertrieben, im Gegenteil. Am Dienstagabend hätten die Bayern im wohl größten Spiel ihrer Vereinsgeschichte fast etwas Unglaubliches geschafft. (…) Als 64 Sekunden verblieben waren, führte Mailand 91:79. Dann holten die Bayern auf. Ein Dreipunktewurf von Vladimir Lucic. Ein Dunk und Dreipunktewurf von Jalen Reynolds. Ein Ballklau von Lucic und ein Korbleger von Baldwin. Ein Offensivfoul von Shields, provoziert von Lucic. Das alles in 49 Sekunden. Jetzt konnten die Bayern ausgleichen, vielleicht sogar in Führung gehen. Der Ball war in Baldwins Händen – bis Hines ihn blockte. Später sagte Andrea Trinchieri, der Trainer der Bayern: „Wir hatten die Chance, das Spiel zu gewinnen.“ Und auch wenn Trinchieri es sicher nicht hören wollte, war das viel mehr, als man im vergangenen Oktober erwarten durfte.“
ABENDZEITUNG MÜNCHEN

Neben dem Spielreport kommentiert die AZ: „Den schwierigen Umständen der Corona-Pandemie trotzten sie auf dem Weg dorthin – genau wie so manchem Titelkandidaten: Bayern schaffte es, jedes Final-Four-Team (…) mindestens einmal zu schlagen. Der FCBB betrieb damit beste Werbung für den deutschen Basketball. Umso höher ist diese Leistung einzuordnen, wenn man bedenkt, wo die Münchner herkommen: Die vergangene Euroleague-Saison beendeten sie auf dem 17. Tabellenplatz und wurden vor dieser Spielzeit als schlechtestes der 18 Teams eingestuft.“
tz MÜNCHEN

Auch die tz kommentiert die EuroLeague-Saison der Bayern: „Die Bayern haben die Szene nicht im Handstreich erobert, wie viele einst nach der Entscheidung pro Profi-Basketball an der Säbener Straße erwartet hatten. Zehn Jahre vergingen vom BBL-Aufstieg bis in die Euroleague-Playoffs. Eine Dekade, in der man sich trotz gelegentlicher Rückschläge kontinuierlich weiter entwickelte. Man hat im Hintergrund die Basis, die Strukturen geschaffen – bessere als viele der etablierten Schwergewichte. Und nun haben die Bayern auch den Beweis angetreten, dass sie auch sportlich das Zeug haben, mit den Größten des Kontinents mitzuhalten.“
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

Die SZ bilanziert: „Doch diese neuzusammengestellte Auswahl entpuppte sich bald als große Saisonüberraschung: Bis auf Real Madrid hat der FCB gegen jedes europäische Topteam gewonnen und die Hauptrunde auf dem fünften Platz abgeschlossen – im Übrigen vor den Königlichen. Eine ganze Reihe ehemaliger Euroleague-Champions wie Piräus, Tel Aviv oder Athen haben es erst gar nicht in die Endrunde geschafft.“
MÜNCHNER MERKUR

Der Merkur schreibt: „Zur Erinnerung: Gerade einmal ein Jahr ist es her , seit die Bayern in der Euroleague vor allem Prügelknaben waren. Und nun? Sammelten die Münchner auf der am Dienstag zu Ende gegangenen Reise 23 Siege in 39 Partien ein, werden als fünftbestes Team Europas in die Geschichte dieses Jahres eingehen.“
BILD-ZEITUNG

BILD München blickt schon mal voraus: „Trotz des Ausscheidens gibt es keine Pause. In der Bundesliga geht es Freitag (19 Uhr) gegen Ulm und Sonntag (15 Uhr) steigt zum Abschluss der Hauptrunde das Spitzenspiel beim Tabellenersten Ludwigsburg.“