




Einmal schütteln und dann ging es schon weiter: Am Montagmittag standen die Bayern-Basketballer um Andrea Trinchieri bereits wieder in der Halle, der Aufarbeitung der ärgerlichen Niederlage am Sonntag gegen Chemnitz folgte umgehend die Einstimmung auf eine straffe Woche mit dem ersten Programmpunkt Kaunas. Auf den litauischen Serienmeister Zalgiris treffen die Münchner am Dienstagabend bei ihrem ersten Einsatz in der EuroLeague-Rückrunde, deren Spielplan durch Corona ordentlich durcheinandergewürfelt wurde.
Aktuell stehen für den 20. Spieltag noch vier Partien im Plan, für Runde 21 am Donnerstag und Freitag dieser Double Week waren es - Stand Montagnachmittag - acht. Die Bayern empfangen am Donnerstag den französischen EuroCup-Gewinner AS Monaco (20.30 Uhr); in der BBL ist der FCBB (22:8 Punkte) am Sonntag ab 15 Uhr als Tabellenzweiter Gastgeber des Ersten Bonn (24:8).
Die Partie gegen Kaunas beginnt am Dienstag um 20.30 Uhr, MagentaSport überträgt wie immer live aus dem Audi Dome, für den weiterhin keine Fans zugelassen sind.
„Zalgiris hat sich zuletzt erheblich verbessert“
„Wir treffen auf ein Team, das sich im Vergleich zu unserem ersten Aufeinandertreffen im Herbst erheblich verbessert hat“, sagt Chefcoach Trinchieri. „Sie haben einige Spieler getauscht und sofort eine klare Identität gefunden. Sie spielen hart und sind sehr erfahren. Doch wir haben natürlich die Chance, 48 Stunden nach unserer Heimniederlage gegen Chemnitz zurückzuschlagen.“
In der zwangsläufig unvollständigen Tabelle der Königsklasse gehören Trinchieris Bayern nach den 17 Spielen der Hinserie (neun auswärts) zu den sechs Teams im dichten Mittefeld mit sieben Siegen. Zalgiris Kaunas (3:13, zuletzt drei Spielabsagen wegen Corona-Fällen beim Gegner) steht unten nach einem ernüchternden 0:9-Start, hat sich aber seit Mitte November, einem Trainerwechsel und der Rückkehr verletzter wie erkrankter Spieler mit den ersten Erfolgen über Panathinaikos, Fenerbahce und Baskonia stabilisiert. In der heimischen „Lietuvos Krepšinio Lyga“ führt Litauens Topklub mit einer 15:1-Bilanz die Tabelle an.
Gefordert war das Team des neuen Coaches Jure Zdovc zuletzt am Freitagabend in Siauliai, beste Werfer waren dort die früheren BBL-Profis Tyler Cavanaugh (18) und Janis Strelnieks (12) sowie die litauischen Gesichter von Zalgiris, Routinier Arturas Milaknis (14) und Youngster Marek Blazevic (12).
Litauens Topteam „nach Trainerwechsel mit mehr Energie“
Im Vergleich zum umkämpften Hinspiel zweier damals ersatzgeschwächter wie siegloser Mannschaften feierten die Münchner im fünften Anlauf ihren ersten Erfolg (75:73). Lukas Lekavicius, ein weiterer litauischer Nationalspieler, war Kaunas‘ bester Scorer mit 17 Punkten vor Josh Nebo (12). Strelnieks fehlte, ist aber inzwischen mit im Schnitt 9,3 Punkten (42 % Dreier) vor Cavanaugh (8,7 PpS) und US-Center Nebo (8,5/6,4 RpS) verlässlichster Werfer eines offensiv sehr ausgeglichenen Teams. Unklar ist, ob der lange verletzte, französische Center-Kollege Joffrey Lauvergne (2020/2021: 10,7 PpS) womöglich schon in München sein Comeback gibt.
Aggressivität in der Verteidigung, wie am Sonntag durchaus auch gegen Chemnitz über weite Strecken vorhanden, sollte generell die Basis auch gegen Kaunas sein, das bisher in der Offense bei durchschnittlich 70,4 Punkten (FCBB 74,4) steht.
„Kaunas hat ein gutes Team, auch wenn sie jetzt unten stehen, sie spielen gut als Team zusammen in einem festen System und treten nach dem Trainerwechsel mit etwas mehr Energie auf“, sagt Bayern-Guard Nick Weiler-Babb. „In der Offense waren wir das letzte Mal nicht besonders gut, wir müssen jetzt wieder ein komplettes Spiel mit guter Verteidigung und guter Offense zusammenbringen. Wir wollen wieder zurück in den Rhythmus kommen, den wir vor den letzten Niederlagen hatten.“
(c) Stickel