




Es wird eine Reise ins Ungewisse mit einem Dutzend Spielterminen in den kommenden vier Wochen, mögliche Nachholtermine noch nicht eingerechnet: Am Montagvormittag konnten sich die Bayern-Basketballer nach diversen Freitestungen nach Athen aufmachen, dort werden sie am Dienstagabend mit dem EuroLeague-Auswärtsspiel in der riesigen Oaka-Arena bei Panathinaikos (22.3., 20 Uhr) auf das Parkett zurückkehren. Hinter der Mannschaft um Cheftrainer Andrea Trinchieri liegen zwei Wochen Zwangspause ohne Teamtraining, die kollektive Quarantäne-Situation hatte zuletzt gleich vier Spielabsagen zur Folge gehabt.

Während sich die Terminplaner von EuroLeague und BBL mit den Beteiligten die Köpfe zerbrechen über die Bewältigung eines einzigartigen Terminstaus, muss Trinchieri die erneute Eingliederung von Rückkehrern und erst mal die Wiederaufnahme eines Gruppentrainings managen. „Wir sind die ganze Saison konstant in einer Art Notfall-Situation gewesen, die aktuelle Phase macht da keine Ausnahme“, sagt der 53-jährige Italiener. „Wir müssen mit dieser Realität umgehen und die unglücklichen Umstände annehmen. Wir gehen jetzt einfach wieder auf das Feld, und zwar dort, wo wir uns in der Vergangenheit immer schwergetan haben. Ich kann mich an kein gutes Spiel in der Oaka-Halle erinnern und Panathinaikos hat echte Qualität aufzubieten mit Spielern wie Nedovic oder Macon. Das sind zwei Top-Guards, dazu gibt es die Big Men Papagiannis und White. Aber ich bin mir sicher, dass mein Team jetzt alles auf dem Feld lassen wird, was möglich ist.“
Panathinaikos auf Wiedergutmachung aus
Bisher konnten die Münchner bei vier Anläufen noch nie bei Panathinaikos gewinnen und in der Atmosphäre der 18.000-Zuschauer-Arena nie wirklich ihr Spiel entfalten. Die Saison verläuft jedoch nicht befriedigend aus Sicht eines sechsmaligen EuroLeague-Champions. Im derzeit noch mit den russischen Team geführten Ranking steht „Pana“ bei 7:20 Siegen (FCBB 12:13), die angestrebten Playoffs sind in weiter Ferne.
In der heimischen Liga ist man allerdings Tabellenführer vor dem Erzrivalen Olympiakos, am Sonntag wurde die Position mit einem Auswärtssieg auf Rhodos (88:64) souverän behauptet. Beste Werfer waren die von Trinchieri bereits erwähnten Guards Nemanja Nedovic (27 Punkte) und Daryl Macon (16) sowie Forward Okaro White (15) und 2,20-Meter-Center Georgios Papagiannis (11). In der EuroLeague, wo Panathinakos nach der 73:101-Abfuhr ausgerechnet bei Olympiakos auf Wiedergutmachung aus ist, ist neben dem unbedingt zu bremsenden Nedovic (13,5 PpS) und Macon (13,3) der ungemein erfahrene Nationalspieler Ioannis Papapetrou (10,9) verlässlichster Scorer.
„Das ist ein sehr wichtiges Spiel für uns, denn wie jeder weiß, hatten wir große Covid-Probleme und konnten überhaupt nicht trainieren. Viele Jungs sind somit außer Form oder nicht richtig belastbar, aber für Ausreden ist jetzt nicht die Zeit“, sagt Co-Kapitän Vladimir Lucic, „Pana ist ein gutes Team und nach der Derby-Niederlage wollen sie eine Reaktion zeigen, das ist klar. In der Oaka ist es immer schwierig, aber wir werden alles versuchen, um vielleicht doch einen wichtigen Sieg im Playoff-Rennen zu holen.“