
Zwei Auswärtsspiele, zwei Siege – die Bayern Basketballer bleiben dank disziplinierter Verteidigung in den BBL-Playoffs 2022 ungeschlagen, so auch im Halbfinale gegen die Telekom Baskets Bonn (2:0). Drei Statistiken beleuchten die gewissenhafte Arbeit von Nick Weiler-Babb, Nihad Djedovic & Co, die auch im dritten Duell mit den Rheinländern am Samstagabend (18 Uhr) nötig sein wird. Für den Showdown rechnen die Bayern mit mehr als 5.000 Fans im Audi Dome.
Downtown ist abgeriegelt für die Baskets
Die Telekom Baskets Bonn setzen so stark auf den Distanzwurf wie keine andere BBL-Mannschaft: Mit mehr als 33 Dreier-Versuchen erzielten sie in der regulären Saison knapp 35 Punkte pro Spiel. Bayern-Coach Andrea Trinchieri und sein Trainerteam wissen um diese Stärke und versuchen die absolute Anzahl der Dreier zu limitieren: Lediglich 49 Würfe von Downtown erlaubte man in beiden Spielen zusammengerechnet. Durch eine aggressive Verteidigung an der Dreierlinie limitierten sie die absolute Punkteausbeute über Dreier im Schnitt auf 24 statt 35.

Münchner Verteidigung unterm Korb
Verhindert man eine taktische Option, öffnen sich für den Gegner andere Möglichkeiten. Das Pick your poison-Spiel bestreiten Leon Radosevic, Othello Hunter & Co. jedoch äußerst erfolgreich. Die Bayern möchten Dreier verhindern, müssen dann jedoch hochprozentige Abschlüsse in Korbnähe ohne Foul verteidigen. Verwandelten die Baskets in der BBL-Hauptrunde und der ersten Playoff-Serie gegen Hamburg noch 57 Prozent ihrer Zweipunkte-Würfe, schafften es die Bayern, vermeintlich einfach Würfe zu erschweren – und die Zweierquote der Rheinländer auf knapp 45 Prozent zu drücken.
Die Rebound-Bilanz der Bayern
14 Offensivrebounds pro Spiel – die Tigers Tübingen aus der Saison 2005/06 um Center Rasko Katic waren die letzte Bundesligamannschaft, die sich konstant mehr als 14 zweite Wurfchancen erarbeiteten. Bonns Trainer Tuomas Iisalo, zum Coach des Jahres ernannt, setzt in dieser Spielzeit auf ein äußerst aggressives Verhalten am offensiven Brett – und das zahlt sich aus: Knapp 14 Punkte durch zweite Wurfchancen sind mit Abstand Bestwert in der Liga.

Eine erfolgreiche Verteidigung ist erst eben mit dem Defensivrebound beendet und genau diese Basketball-Regel befolgen die Bayern bisher äußerst gewissenhaft. Nach zwei Spielen stehen sie bei 59 Defensivrebounds und lediglich 17 kassierten Offensivrebounds der Bonner. Vier von fünf Abprallern sichert sich Trinchieris Team, hinzu kommen 23 eigene Offensivrebounds. Kurzum: In der Rebound-Gesamtbilanz steht es 82:58 für den FC Bayern Basketball.
Fazit:
Keine Dreier, schwierige Zweier für Bonn und Kampfgeist beim Rebound-Duell werden erneut die taktischen Schlüssel zum angestrebten Münchner Sieg sein – belohnt würde dies mit der Final-Teilnahme.