web_ananas-maki_obst_kolumne_olympia_key_visual_16x9

Ananas-Maki (I): Am friedlichsten Ort der Welt

Text vorlesen
icon
Schrift vergrößern
icon

Die Olympischen Sommerspiele 2021 in Tokio haben begonnen, die DBB-Basketballer sind dabei und mit ihnen Andi Obst. Bevor der neue Bayern-Guard Mitte August wieder zum Dienst in der Basketball-Spielstätte der Sommerspiele von 1972 einrückt, in den Münchner Audi Dome, genießt der 24-Jährige in Luftlinie 9.369,55 Kilometern Entfernung das große Abenteuer Olympia.

Seine Eindrücke lest Ihr hier.

„Dort wollten wir unbedingt hin, auch wenn ja leider keine Zuschauer da sein würden und die Sache eine Zeitlang dauerte: zur Eröffnungsfeier im neuen Olympiastadion."

´Wir laufen da rein, schauen uns das kurz an, machen ein paar Fotos und gehen dann direkt zurück!´ Das war der Plan.

Also umziehen, rein in dieses "deutsche“ Outfit und mit dem Bus zum Stadion: Eine sehr coole Hinfahrt war das, denn ansonsten darf man ja leider nicht raus. Etwa eine halbe Stunde ging es durch Downtown, es war schon sehr beeindruckend. Und schön, als Tokio-Besucher Tokio endlich auch mal zu sehen.

Vorm Stadion standen wir etwa eine Stunde in der Schlange der Nationen, draußen in der Tiefgarage. Dann endlich: Abmarsch!

Das Stadion ist riesig, nicht auszudenken, was dort mit Zuschauern los wäre. Trotzdem waren diese Minuten unheimlich emotional, wenn du da reinkommst und uns plötzlich oben auf dem Bildschirm siehst – und kapierst, dass dir jetzt die ganze Welt zuschaut.

Als wir dann auf der offenen Fläche unseren Platz eingenommen hatten, zwischen Italien, Schweden, El Salvador und all den anderen, da war für uns klar: ´Kommt, jetzt bleiben wir noch!´

Es ist schwer zu beschreiben, doch ich hatte da unten echt noch ein paar sehr emotionale Momente. Alles hat fünf, sechs Stunden gedauert, ja, und erst gegen 3 Uhr habe ich später pennen können. Aber diese Feier vergesse ich nie mehr.

Alle Athleten nebeneinander und zusammen, bis das Feuer entzündet wurde und das Feuerwerk. Alle vereint, quasi ohne Grenzen.

Ich war irgendwie am friedlichsten Ort der Welt.“