Es ist eine erste kleine und farbige Trophäe, aber die Bayern-Basketballer hätten sie schon gern entgegengenommen: Der deutsche Pokalsieger verlor vor rund 1.100 Zuschauern im heimischen Audi Dome das Finale des „MagentaSport Cup 2021“ 68:70 (37:24) gegen den EuroLeague-Konkurrenten Roter Stern Belgrad. Den natürlich magentafarbenen Cup übergab Rollstuhlbasketball-Nationalspielerin und Paralympics 2021-Teilnehmerin Katharina Lang vom RBB München an Belgrads Matchwinner Luka Mitrovic.
Im zweiten Spiel binnen 24 Stunden waren beim FCBB an den Quoten (diesmal nur 23 Prozent Dreier) die Belastungen in dieser konkreten Phase der Vorbereitung abzulesen. Doch den Erfolg über den serbischen Meister und ABA-Champion schenkte man letztlich nach einer 57:43-Führung zu Beginn des letzten Viertels (16:30) noch vermeidbar her. Beste Münchner Werfer waren Center Augustine Rubit (16/8 Rebounds), Deshaun Thomas (12), Darrun Hilliard (12), Nick Weiler-Babb (8/5 Assists) und Zan Mark Sisko (7).
Im Halbfinale hatten die Gastgeber – am Wochenende noch ohne Othello Hunter, Nihad Djedovic, Leon Radosevic, Corey Walden, Joshua Obiesie und Paul Zipser - den italienischen Meister Virtus Bologna unerwartet deutlich 90:66 besiegt. Bester Scorer war hier Nationalspieler Andreas Obst (18, 6/10 Dreier). Belgrad bezwang zuvor Athen 83:55, verlor aber leider US-Forward Aaron White mit Handbruch.
Die Bayern verlieren beim 68:70 das Schlussviertel klar
Kommendes Wochenende nimmt die Mannschaft um Bayern-Chefcoach Andrea Trinchieri noch am Turnier in Bayreuth teil, ehe am 26. September die BBL-Saison daheim gegen Ulm startet. Es folgen im Audi Dome das Pokalduell mit Bamberg (3.10.) und der EuroLeague-Kracher gegen den FC Barcelona (7.10.).
Gegen Belgrad mit Coach Dejan Radonjic und Maik Zirbes fielen im Vergleich zum Vortag (16/31 Dreier) die Distanzwürfe zu selten. So holte Hilliard eben an der Linie die erste Führung (10:8/7.) und traf dann auch von fern zum 17:9 (10.). Viertelstand: 17:13. Obst mit seinem ersten Dreier, Rubit in der Zone und Vladimir Lucic erhöhten erstmals auf zweistellig (25:13/15.). Das 29:15 (17.) war bis dahin der höchste Vorsprung.
Nach der Halbzeit taten sich beide am Vortag überzeugenden Teams schwer, der Gast haderte mit der Regelauslegung. 52:40 hieß es nach drei Vierteln, Hilliards Buzzer-Beater und sein Dreier zum 57:43 eröffneten dann einen munteren Schlussabschnitt.
Die kämpferischen Serben glichen durch drei Dreier drei Minuten vor dem Ende zum 62:62 aus und rückten ihrerseits auf 68:64 vor (noch 63 Sekunden) - es herrschte längst EuroLeague-Atmosphäre. Hilliard verkürzte auf 66:68, Rubit glich bei minus drei Sekunden sogar aus - doch Kapitän Mitrovic verwandelte einen letzten Korbleger zum nicht unverdienten Sieg.
Panathinaikos auf Rang drei
Platz drei belegte Panathinaikos Athen nach einem äußerst umkämpften Duell mit dem italienischen Meister Virtus Bologna. Die Griechen gewannen nach zweimaliger Overtime 112:111 (43:42, 90:90) und stellten in Nationalspieler Ioannis Papapetrou (41 Punkte, 8/13 Dreier) den überragenden Scorer. Bester Werfer des Gegners, der früh Coach Sergio Scariolo mit zwei Technischen verlor, war Abudu Abass (21).
Fotos: Stickel