




Ein Erfolg des Teams, erreicht auf Grundlage jener „Identität“, von welcher der Chefcoach zuvor gesprochen hatte: Die Bayern-Basketballer haben sich in der EuroLeague nach zwei Niederlagen mit dem wichtigen Heimerfolg gegen das türkische Topteam von Fenerbahce Istanbul überzeugend zurückgemeldet. „Wir waren zweimal mit einer zweistelligen Führung weg, sie kamen zweimal zurück, aber wir haben Stand gehalten“, sagte Andrea Trinchieri spät am Abend nach dem wertvollen 71:63 (35:30)-Erfolg, bevor sich der angeschlagene Erkältungspatient rasch nach Hause begab.
Am nächsten Morgen war allerdings auch der 53-jährige Italiener wieder im Office – schon am Donnerstagabend wird ja die Doppelspiel-Woche der Königsklasse mit dem Duell im Audi Dome mit dem griechischen Champion Panathinaikos Athen komplettiert. Spielbeginn ist nur 45 Stunden nach der Schlusssirene vom Dienstag, um 20.30 Uhr am Donnerstagabend.
NBA-Profi Macon ragt heraus
Somit haben die Münchner also die schnelle Chance, mit einem möglichen fünften Sieg den Erfolg über Fener zu veredeln und damit den Kontakt zum vorderen Mittelfeld wieder herzustellen. Allerdings benötigt auch „Pana“ – wie am Dienstag bereits Fenerbahce – ebenfalls jeden Erfolg, so dass wieder mit einem umkämpften Duell zu rechnen ist. Der griechische Rekordmeister (40 Titel) und sechsmalige Gewinner des höchsten Wettbewerbs verlor am Dienstag bei Schlusslicht Kaunas (69:76) und dürfte dringend auf Wiedergutmachung aus sein.
„Es ist jetzt für nichts anderes Zeit als für den Versuch, sich irgendwie zu erholen und auf einen weiteren harten Kampf einzustellen“, sagte Trinchieri am Mittwoch. „In diesem Moment sind physische und mentale Energie der Schlüssel, für uns und auch für Panathinaikos. Es ist aber ein Back-to-back zuhause, so dass ich hoffe, dass wir den Extra-Kilometer machen können, um unseren Home Court verteidigen zu können.“
Wie bei den Bayern, denen Radosevic, Sisko und Zipser fehlen, vermisste Panathinaikos in Litauen in Nemanja Nedovic einen Schlüsselspieler; der serbische Guard (8,3 PpS) könnte aber offenbar im Audi Dome wieder dabei sein. Herausragender Schütze der Gäste ist bisher US-Guard Daryl Macon, der frühere NBA-Profi (Dallas, Miami) ist mit durchschnittlich 17,4 Punkten aktuell zweitbester EuroLeague-Scorer. Seine Quoten sind dabei mit 70 Prozent bei den Zweiern und fast 46 Prozent aus der Distanz herausragend.
Auch den besten Rebounder der Liga (jeweils Stand 16.11.) hat der Hauptstadtklub in seinen Reihen, 7,6 abprallende Bälle fängt der 22-jährige Nationalcenter Georgios Papagiannis pro Spiel plus 7,8 Punkte. Er misst 2,20 Meter - dem kollektiven Verhalten beim Rebound wird wieder eine große Bedeutung zukommt.
Auf gute Bekannte trifft Bayern-Forward Deshaun Thomas (9,6 PpS), der von 2018 bis 2020 für Athen auflief. „Ich persönlich freue mich natürlich auf das Spiel, denn ich werde viele bekannte Gesichter und Freunde wiedersehen“, sagt der 30-jährige Amerikaner. „Auch Panathinaikos hat ein sehr gutes, neues Team und ich bin mir sicher, dass es bei der Qualität nur mal Klick machen muss, dass sie mehr Spiele gewinnen. Wir müssen uns darauf einstellen und wollen das am Donnerstag verhindern.“