




Von einer berüchtigten Auswärtshalle in die nächste: Nach dem gebrauchten Abend bei Olympiakos im „Peace and Friendship Stadium“ der griechischen Hafenstadt Piräus (60:83) sind die Bayern-Basketballer am Donnerstag nach Belgrad weitergereist – dort, im traditionsreichen Hexenkessel der Aleksandar-Nikolic-Halle, gastiert die Mannschaft von Cheftrainer Andrea Trinchieri am Freitagabend ab 20.45 Uhr beim serbischen Großklub Roter Stern.
Das nächste Münchner Heimspiel in der EuroLeague – leider weiterhin ohne Zuschauer – steigt kommenden Donnerstag (23.12.) gegen Baskonia Vítoria-Gasteiz. In der BBL geht es schon diesen Sonntagabend (18 Uhr/jeweils MagentaSport) gegen den aktuellen Tabellendritten Ludwigsburg weiter.
„„Wir wissen, wie schwierig es ist, sich gegen ihre sehr physische Defense und vor ihren Fans durchzusetzen. Trotzdem wollen wir zurückschlagen und dafür müssen wir in jedem Detail des Spiels besser sein als bei unserem miserablen Auftritt in Piräus.“”
Andrea Trinchieri im Hinblick auf Belgrad
Für den Heimvorteil ist Roter Stern diese Saison von der modernen Stark-Arena (18.000 Plätze) wieder in den 70er-Jahre-Bau (8.150) umgezogen. Der stark verbesserte Adria-Champion liegt mit einer 6:9-Bilanz nur knapp hinter den Münchnern (7:8) und könnte demnach gleichziehen - vier der sechs Siege holte man zuhause. Das Team des früheren Bayern-Trainers Dejan Radonjic hat zuletzt vor der gewohnt stimmgewaltigen Heimkulisse zwei starke Auftritte gehabt: Man unterbrach vorige Woche überraschend die Siegesserie von Olympiakos (81:76) und hatte am Dienstag auch Tabellenführer FC Barcelona am Rande der Niederlage. Am Freitag haben die Serben nicht nur erneut Heimvorteil, sondern auch einen Tag mehr Pause gehabt.
Roter Stern schon mit vier Heimsiegen
„Das wird wieder ein sehr schweres Spiel, wieder auswärts in einer Double-Week der EuroLeague und nachdem wir am Sonntag einen harten Fight in der Liga hatten, ebenfalls auswärts bei einem EuroLeague-Team in Berlin“, konstatiert Trinchieri. „Wir wissen, wie schwierig es ist, sich gegen ihre sehr physische Defense und vor ihren Fans durchzusetzen. Trotzdem wollen wir zurückschlagen und dafür müssen wir in jedem Detail des Spiels besser sein als bei unserem miserablen Auftritt in Piräus.“ Ob FCBB-Spielmacher Zan Mark Sisko am Freitag wieder dabei ist, dürfte sich erst kurzfristig klären.
Der Gegner präsentierte sich tags zuvor besser als die Bayern bei Olympiakos: Beim 69:76 vor 7.000 Fans gegen Barça war die Partie bis zum 68:71 mit Ballbesitz Belgrad in der Schlussminute offen. Beste Werfer waren Heimkehrer Nikola Kalinic (12,4 PpS), der nach sechs Jahren für Fenerbahce und dann Valencia wieder daheim ist, sowie Kapitän Luka Mitrovic (8,6) mit jeweils 15 Punkten.
Die Erfahrung von Kalinic, 2017 EuroLeague-Gewinner mit Fener, hat Roter Stern nach der schwächeren Vorsaison (nur zehn Siege) ebenso stabilisiert wie die erneute Verpflichtung von Spielmacher Nate Wolters. Der ebenfalls 30-jährige Amerikaner lief bereits 2016/2017 für die serbische Kultmarke „Crvena Zvezda“ auf, mit durchschnittlich zwölf Punkten und fast vier Assists liefert er persönliche Bestwerte.
Siskos Einsatz offen
Ansonsten ist das kompakte Team mit mehreren einheimischen Profis wie dem neuen Guard Nikola Ivanovic (9,3 PpS, aus Podgirica) besetzt, kürzlich wurde im erfahrenen Spielmacher Stefan Markovic (33, von Virtus Bologna) ein weiterer Nationalspieler dieser Basketballnation verpflichtet. Einen der internationalen Spots hat der im Saisonverlauf dazugestoßene frühere Bayern-Center Maik Zirbes (6 PpS) inne.
Roter Stern kommt wie die Bayern über eine starke Teamdefense und lässt nur rund 72 Punkte des Gegners (FCBB; 75,4) zu, der viertbeste Wert in der Königsklasse. Wie widerstandsfähig man dort speziell auswärts sein muss, wissen die ortskundigen Ognjen Jaramaz und Vladimir Lucic (12,7 PpS), die (wie auch Trinchieri) einst mit dem Rivalen Partizan diverse Stadtderbys bestritten. Guard Corey Walden (10,3 PpS) kennt sogar beide Klubs, er wechselte von Partizan zu Roter Stern und im Sommer zum FCBB.
„Ich erwarte ein schweres Spiel, denn Roter Stern spielt sehr physisch, also werden wir darauf antworten müssen“, sagt Jaramaz vor dem Duell in seiner Heimat. „Für uns ist jetzt wichtig, dass wir uns steigern nach der harten Niederlage in Piräus und versuchen, dieses Spiel zu gewinnen.“