
Draußen mag es weiterhin Temperaturen am Gefrierpunkt haben – doch im Audi Dome geht es am Donnerstagabend ganz sicher wieder richtig heiß her: Zum bereits achten Mal in dieser Saison, das steht schon länger fest, wird die Halle am Westpark mit 6.500 Fans restlos ausverkauft sein – und der Gast, das serbische Powerhouse Partizan Belgrad um Trainerlegende Zeljko Obradovic, ist mit acht Siegen aus den letzten zehn Spielen mit das heißeste Team der EuroLeague.
Spielbeginn ist um 20.30 Uhr (MagentaSport), der FCBB empfiehlt eine rechtzeitige Anreise. Nächstes Heimspiel der Bayern ist in der BBL die Top4-Generalprobe gegen Hamburg am Dienstag, 14. Februar (19 Uhr).
Euphorie in Belgrad um den Playoff-Kandidaten
„Partizan spielte eine hervorragende Saison und sie haben die Qualität, es in die Playoffs zu schaffen“, sagt Cheftrainer Andrea Trinchieri. „Wir wollen uns zurückkämpfen und trotz diverser Widrigkeiten unseren Entwicklungsprozess wieder fortsetzen. Dafür müssen wir diesmal von Beginn an das tun, was verlangt ist. Es wird ein schweres, physisches Spiel.“
Am Donnertag garantiert allein die Kulisse eine Basketballparty, zumal sich 1.500 Fans aus der stimmgewaltigen Partizan-Gefolgschaft angemeldet haben, die bei den Heimspielen in Belgrad mit einem unerreichten Zuschauerschnitt von rund 16.500 Fans die Popularität des EuroLeague-Rückkehrers untermauert. Beim engen Hinspiel Ende Dezember (77:83) bereiteten sogar 17.500 ihrem ehemaligen Coach Trinchieri und den bei Partizan großgewordenen Vladimir Lucic und Ognjen Jaramaz einen überaus freundlichen Empfang.
„Ich habe diesen Moment und das Spiel sehr genossen, auch wenn wir knapp verloren“, sagt FCBB-Guard Jaramaz, dessen Team um den zehnten Saisonsieg kämpft. „Ich wusste es sehr zu schätzen, dass ich so freundlich empfangen wurde. Partizan ist einer der größten Klubs Europas, nicht nur in Serbien. Ich war für zweieinhalb Jahre als Profi und sechs Jahre als Jugendspieler Teil dieses Klubs und schon immer Fan. Darum ist es ein besonderes Spiel für mich, gegen sie zu spielen, hoffentlich wieder in einer positiven Atmosphäre.“
Gewinnt der FCBB das Reboundduell?
Nicht nur ein Basketballfest mit reichlich Emotionen erwartet der FCBB beim Re-match, sondern auch einen hungrigen Playoff-Anwärter, der zuletzt selbst Favoriten wie Monaco (100:80) und Fenerbahce (73:72) besiegen konnte. Die Euphorie um den Volkstribun Obradovic (neun EuroLeague-Siege) ist verständlich, denn die Bilanz seines Teams steht inzwischen bei 12:11 Siegen und 84,3 Punkte im Schnitt sind der drittbeste Wert der Euroleague; die 17,2 Zähler von der Freiwurflinie erreicht kein anderer Klub.
Bei den Rebounds könnten die Münchner (9:14) Vorteile haben, durchschnittlich 30,3 „Bretter“ greifen sich die Schwarz-Weißen, der geringste Wert aller 18 Vereine – bei den Gastgebern sind es 34,3. Ob der zuletzt (neben Lucic, Elias Harris und Andreas Obst) fehlende Big Man Othello Hunter nach seinen Rückenproblemen wieder in den Kader einrücken kann, wird allerdings erst kurzfristig entschieden.
Durchbruch für Lessort unter Obradovic
In jedem Fall verfügt Partizan in der Zone über ein gefährliches Duo: Der Franzose Mathias Lessort, 2019/2020 im Münchener Trikot, legt 12,7 Punkte und 7,2 Rebounds im Schnitt auf, trifft überragende 69 Prozent aus dem Zweierbereich. Kollege Zach LeDay verbucht 11,7 Punkte und 5,7 Rebounds.
Der NBA-erfahrene Flügelspieler Dante Exum, der im Sommer aus Barcelona kam, ist extrem effizient, erzielt seine 13,4 Zähler mit Quoten von 60,2 Prozent Zweiern und 40,7 Prozent Dreiern. Topscorer ist Guard Kevin Punter (14,9 Punkte, 41,1 % Dreier).
Nicht nur Serbiens Nationalspieler Jaramaz rechnet mit einem intensiven Duell: „Wir kommen aus einer harten Woche mit drei Niederlagen. Wir müssen uns so gut es geht vorbereiten, um diesmal zu gewinnen.“