
Cassius „Cash“ Winston ist der zweite Europa-Rookie im FCBB-Team neben Freddie Gillespie und der Energizer der Bayern-Basketballer auf der Point Guard-Position. Der Detroiter ist soeben (erst) 25 geworden und erlebt sein erstes Abenteuer außerhalb der Staaten: die EuroLeague, wo er ebenso Topscorer des FCBB ist (11,1 PpS) wie in der BBL (14,9 PpS), mit einem perfektionistisch veranlagten Coach wie Andrea Trinchieri.
Wir haben mit Cash über sein hart wie sehr herzliches Verhältnis mit Andrea gesprochen, über seine wilde College-Zeit mit Michigan State („Spartan Dawgs for life!“) und auch über den viel zu frühen Tod seines Bruders.

Das Interview stammt aus dem aktuellen FCBB-Podcast OPEN COURT.
Cash, wir sprechen heute direkt nach dem Training? Wie fühlt sich Dein Körper an zu diesem Punkt der Saison mit jetzt schon fast 60 Spielen?
CASSIUS WINSTON: „Es ist schon hart momentan, es sind viele Spiele, viel Training und das spüren wir alle. Aber wir haben eine gute Woche, die nutzen wir, um wieder fit zu werden und wieder rauszugehen.“
Es ist Deine erste Saison in Europa – kannst du diesen harten Terminplan mit Etwas vergleichen, das Du zuvor erlebt hast?
„Nein, gar nicht. Das ist komplett anders. Allein das Reisen, die Trainings, die Anzahl der Spiele, wie physisch die Spiele sind . . . das ist komplett anders als alles, was ich bisher gemacht habe. Das erlebe ich zum ersten Mal so.“
Hat Dich die physische Art, wie hier in Europa Basketball gespielt wird, überrascht?
„Natürlich hörst du im Vorfeld davon – aber du weißt und kapierst es erst, wenn du hier bist und auf dem Parkett stehst. Du siehst diese Jungs, die tagein, tagaus so physisch, so schnell spielen, jedes Spiel hart spielen – daran musst du dich erst gewöhnen.“
Was machst Du an Deinen seltenen freien Tagen?
„Kommt drauf an, wie ich mich fühle. An manchen Tagen gehe ich essen mit den Jungs, Izzy Bonga, Freddie Gillespie; an anderen Tagen bleibe ich zuhause und nutze den Tag, einfach nur rumzuliegen – die Chance habe ich nicht so oft.“
„Der Kühlschrank hier ist so klein!“
Kennst Du Dich denn in München schon aus?
„Ich würde sagen, zu manchen Orten komme ich recht effizient, aber ich lerne immer noch dazu. Es ist eine große Stadt, in der viel los ist.“

Gab es etwas an der Lebensweise hier, das Dich überrascht hat, als Du hergekommen bist? Gar ein Kulturschock?
„Es ist ein bisschen gemütlicher hier. München ist eine tolle Stadt, vor allem für mich, der zum ersten Mal in Europa ist. Es ist einfach, sich zurechtzufinden, mit den Leuten zu reden, die Dinge zu finden, die du brauchst. Es war also nicht so eine riesige Umstellung. Aber es ist alles etwas langsamer, die Leute sind entspannter, kümmern sich um ihre Sachen, das ist ein bisschen anders als drüben.“
Was ist für Dich der größte Unterschied zum Leben in den USA?
„Hier ist alles neu für mich; ich muss ein bisschen vorsichtiger sein, mich zweifach vergewissern, wissen, was ich sage. Zuhause ist alles einfach im Flow, da weiß ich, was ich brauche. Zum Beispiel im Supermarkt: Zuhause gehe ich rein, weiß, wo was steht, und hole das. Hier muss ich lesen und alles zweifach checken, das macht alles etwas langsamer.“
Als wir mit Freddie sprachen, hat er erzählt, dass er verwirrt war, weil hier alles kleiner ist, zum Beispiel die Supermärkte . . .
„Absolut! Du gehst einkaufen für einen Tag, weil auch der Kühlschrank so klein ist! Es ist einfach anders.“
Bist Du auch so ein großer Fan von Butterbrezn wie er?
Wahrscheinlich nicht so groß wie er, nein.
Er hat als Footballer angefangen und ist dann Basketballer geworden. Wie ist das bei Dir gewesen?
„Ich habe immer Basketball gespielt, seit ich drei oder vier Jahre alt war. Das war mein erster Sport und ich habe es seitdem immer gespielt.“
Du wurdest ja von Deinen Eltern nach Cassius Clay, später bekannt als Muhammed Ali, benannt. Gab es eine Verbindung zum Boxen?
„Nein, gar nicht. Es ist nur ein großartiger Name. Er war eine großartige Person, ein großartiger Athlet, und das war etwas, woran meine Eltern gedacht haben, als sie meinen Namen ausgesucht haben. Er ist der Größte, und sie wollten, dass auch ich ein Großer werde.“
„Basketball ist auch eine Flucht aus der Realität“
Du bist in Detroit aufgewachsen, als die Pistons richtig stark waren. Warst Du auch Pistons-Fan?
„Ein riesiger Pistons-Fan! Ben Wallace, Chauncey Billups, Rip Hamilton, Rasheed Wallace, Tayshaun Prince . . . All diese Jungs, das war in meinen Augen das beste Team, das je zusammengestellt wurde. Ich bin immer noch ein riesiger Pistons-Fan.“
Du warst sechs Jahre alt, als sie den Titel geholt haben . . .
„Ja, noch sehr jung, aber ich erinnere mich noch gut. Die Stadt ist richtig aufgeblüht, alle sind ausgerastet. Einen Titel nach Detroit zu bringen ist nicht einfach, dass sie das geschafft haben, verewigt sie in unserer Geschichte.“
Wie groß ist Basketball in Detroit verglichen mit den anderen Sportarten?
„Wahrscheinlich der größte Sport. Football und Basketball sind die großen Sportarten, etwas, woran sich die Leute dort festhalten. Die Leute versuchen, ihre Situation damit etwas zu verbessern, es ist auch eine Flucht aus der Realität. Also, egal wo du hingehst, da werden überall Leute sein, die Basketball oder Football spielen und versuchen, so gut wie es nur geht zu sein.“
Hast Du auch Football gespielt?
Drei Monate – dann wurde es kalt draußen, und die ganzen Hits . . . Da habe ich gesagt: ,Okay, das ist wohl nicht meins, ich bleibe beim Basketball.‘“
Wie war es ansonsten, in Detroit aufzuwachsen?
„Es war gut. Wenn du aus Detroit kommst, ist es für dich die beste Stadt auf der Welt – wenn du nicht daherkommst, verstehst du es wahrscheinlich nicht. Es hat mir geholfen, der zu sein, der ich heute bin: mein Mindset, eine gewisse Härte. Meine Familie, meine Großeltern, alle waren in der Stadt. Ich liebe es, aus Detroit zu kommen, ich nehme das überall hin mit und ich bin stolz darauf.“
Wie wichtig war Sport in Deiner Familie?
„Sehr wichtig. Basketball war eine dieser Sachen, die uns zusammengeführt hat, wir alle lieben es. Das war etwas, das wir zusammen machen und genießen konnten. Wir sind zusammen in die Halle und haben Spaß gehabt.“
„Zach hatte Persönlichkeit“
Vor dreieinhalb Jahren ist Dein jüngerer Bruder Zachary verstorben. Wie behältst Du ihn in Erinnerung?
„Zach ist einer der Menschen, die ich auf dieser Welt am meisten liebe. Mein kleiner Bruder. Ich habe oft auf ihn aufgepasst, sichergestellt, dass alles okay ist. Wenn du uns gesehen hast, wusstest du, wie eng wir miteinander waren, wir haben alles zusammen gemacht. Er war ein Teil von uns, er ist ein Teil von mir heute. Er war immer gut drauf, hat mit uns Späße gemacht und dafür gesorgt, dass wir gelacht haben. Er hatte immer interessante Themen, über die wir geredet haben. Er hatte einfach Persönlichkeit.“

Am Tag nach seinem Tod hast Du wieder gespielt. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
„Es war viel los; es wird schwer, sich an alles zu erinnern, was damals los war. Es war meine Flucht. Basketball hängt für mich nicht mit dem echten Leben zusammen. Wenn ich auf den Court gehe, zählt nur das. Immer, wenn etwas Schwieriges ist oder auch etwas Gutes, ist meine Zeit auf dem Parkett eine Pause. Also musste ich raus. In unserer Familie war es sehr emotional, alle haben getrauert. Das war meine Art, meiner Familie eine Pause zu geben, für 40 Minuten an etwas anderes zu denken, denn unsere Probleme haben sowieso auf uns gewartet.“
Du erinnerst mit einem speziellen Handshake vor dem Spiel immer an ihn, richtig?
„Ja, so stelle ich sicher, dass er weiß, dass er mit mir hier ist, mit mir auf den Court geht. Ich mache diese Sache, die ich liebe, die wir geteilt haben, die etwas Besonderes ist. Ich nehme ihn wahr. Denke kurz an ihn, stelle sicher, dass er kurz an mich denkt: ,Alles gut? Alles gut! Rausgehen, machen wir was!‘ Ich checke mit ihm ins Spiel ein. Er wird immer mein Bruder sein.“
Wann hast Du das erste Mal gemerkt, dass Du talentiert genug bist, um Profi zu werden?
„In meinem Kopf war das immer mein Plan. Als ich klein war, habe ich immer gesagt, dass ich in die NBA will, Profi werden will. Das war immer mein Ziel, da wollte ich immer hin. Realistisch wurde es in meinem zweiten Jahr im College, als Leute gemerkt haben: ,Er hat Etwas‘. Aber ich wusste es eigentlich, seit ich ein Baby war.“
„Tough love“ mit Coach Trinchieri
Was hat Dich davon überzeugt, an die Michigan State University zu gehen?
„Sie haben mich überzeugt. Sie haben mich rekrutiert, Coach Izzo, Spieler, die vorher schon da waren wie Denzel Valentine (zueltzt Utah Jazz). Die ganze Umgebung, was sie mir gesagt haben über den Spielstil, die Mentalität. Aber das Wichtigste war, wie sie meine Familie behandelt haben. Als ich dort war, konnten meine Brüder rumlaufen ohne mich und sie wurden so behandelt, als wären sie ich, Teil der MSU-Familie. Und das schon, bevor ich dort gespielt habe. Wenn sie etwas gebraucht haben, konnten sie einfach zu Coach gehen und ihn fragen, und er hat sie so behandelt, als würde ich ihn fragen. Das habe ich immer sehr respektiert, dass man so auf meine Familie aufpasst. Das zeigt viel über den Charakter der Leute, die dort arbeiten. Da war klar, dass ich dort hingehe, und es war eine der besten Entscheidungen, die ich je traf.“
Coach Izzo ist eine Legende im College-Basketball, der schon viele Karrieren geformt hat und sehr erfolgreich ist. Wie würdest Du die Arbeit mit ihm beschreiben?
„Es ist interessant. Er ist eine Legende, und das nicht ohne Grund. Er ist sehr respektiert, ist ein toller Coach, er pusht seine Spieler, das Beste aus sich herauszuholen. An dich werden hohe Erwartungen gestellt, wenn du dort hingehst, da wirst du schnell erwachsen. Mit 18, 19 denkst du, du weißt alles – und dann kommst du in eine Situation, die dir zeigt, dass das nicht so ist, mit einem Coach, der dich pusht. Da musst du dich durchnavigieren. Aber wenn du das schaffst, bist du sehr dankbar für diese Erfahrung.“
Er wird als harter Hund beschrieben. Kann man das mit Andrea Trinchieri vergleichen?
„Ein bisschen schon. Es ist eine ähnliche Herangehensweise, mit tough love. Aber sobald du verstanden hast, dass sie das Beste für dich wollen, ist es einfach, das anzunehmen.“
Es sieht von außen so aus, als wäre Coach Trinchieri viel im Austausch mit dir. Wie würdest Du Eure Beziehung beschreiben?
„Ich bin froh, dass ihr das auch bemerkt habt! Sie wächst. Du musst verstehen, wo er herkommt und was er möchte. Er sagt mir, dass er das Beste für mich will, mich pushen will und er mir eine Möglichkeit geben wird, auf diesem Niveau zu spielen. Und das ist alles, was ich mir wünschen kann. Es ist wieder eine Situation, in der mir jemand vertraut und will, dass ich da rausgehe und besser werde – und das will ich auch, also verstehe ich das. Und sobald man das versteht, wird es nur besser.“
Ist es so, dass Du der verlängerte Arm des Trainers bist und darum oft am meisten kritisiert wirst?
„Ja, absolut. Ich bin die Frontlinie, der Typ, der alles zusammenhält. Meine Stimme hört man im Audi Dome wohl am meisten. Also, wenn es eine Nachricht gibt, die überbracht werden muss, wird das meistens über mich passieren. Point Guards mussten schon immer einen hohen Standard erfüllen, das kommt mit der Position und ich wurde für diese Position verpflichtet.“

Du bist derjenige, der Spielzüge einleitet, Mitspieler lenkt. Warst Du schon immer so?
„Nein, es hat Zeit gebraucht. Ich spiele schon lange und muss allen Coaches danken, die haben mir vom Schülerbasketball in der AAU bis heute auf dem Weg alles beigebracht haben. Verschiedene Tipps, viele kleine Hinweise, und ich muss schauen, was ich davon in mein Spiel übernehme, um besser zu werden.“
„Auf dem Campus brannten Sofas“
Hattest du ein Idol, ein Spieler als Vorbild?
„Als ich aufgewachsen bin, war mein Lieblingsspieler Paul Pierce; auch Chanuncey Billups. Wie die gespielt haben, Plays kreiert haben für sich selbst und andere, das habe ich immer bewundert.“
Am College hast Du viel Erfolg gehabt: Zwei Jahre wart ihr mit MSU in der zweiten Runde, im dritten Jahr dann im Final Four. Was erinnerst Du aus dieser Zeit?
„Einfach wie gut wir als Team waren. Wir haben die perfekte Balance gefunden, es war egal, gegen wen wir spielen, wir haben uns nur um uns gekümmert. Das war unser Mindset, wir haben das in dieser Zeit aufgebaut. Wir haben uns auf uns fokussiert, das war alles, was wir brauchten.“
Für alle, die sich nicht so mit College-Basketball auskennen: Kannst Du erklären, was an der March Madness so besonders ist?
„Alle Teams sind auf dem Höhepunkt ihres Jahres – und alles kann passieren! Du kannst gegen jeden spielen, irgendwo im ganzen Land. Da passieren die großen Spiele, und das Einzige, das zählt, ist das Spiel, in dem du gerade bist. Das wissen die Fans, die Coaches, die Spieler – das ist die beste Basketball-Zeit des Jahres.“
Wie ist es in dieser Zeit am Campus?
„Es ist verrückt! Wir kamen vom Final Four zurück, hatten vorher das Viertelfinale gewonnen, und da saßen was weiß ich wie viele Leute in der Halle; auf dem Campus brannten Sofas, die Bars waren voll, es war wild. Die ganze Uni, bis hin zu den Alumni, unterstützt dich. Und dass sich alle auf dieses eine Ziel einschwören, ist unschlagbar.“
Das verbindet Euch als Team wahrscheinlich fürs Leben?
„Absolut, wir sind Spartan Dawgs für immer, das ist meine Familie, das ist ein Teil meines Lebens.“
„Manche ziehen das kurze Streichholz“
Als Ihr 2019 das Final Four erreicht habt, hast Du damals schon daran gedacht, Profi zu werden?
„Ja, aber ich fand, ich konnte mich immer noch verbessern. Ich habe nicht bereut, zurückgekommen zu sein. Unsere Saison wurde wegen Covid frühzeitig beendet, aber wenn wir die Chance gehabt hätten, hätte ich sicher noch ein paar mehr Ziele erreicht.“
Wegen Corona konntest du deine Karriere nicht krönen – fühlt sich das immer noch an wie etwas, das offengeblieben ist?
„Ja, absolut. Wir hatten keine Chance, darum beschäftigt es mich nicht allzu sehr – es war außerhalb meiner Kontrolle, ich hätte nichts anders machen können. Das Universum kann man nicht kontrollieren. Aber in einer anderen Welt hätte ich gerne nochmal eine Chance gehabt zu schauen, was wir im Tournament hätten anstellen können.“
Immerhin konntest du deinen Abschluss machen.
„Ja, ich habe meinen Master in Advertising Management gemacht. Wie gesagt, es war eine gute Entscheidung, ich bin als Mensch gewachsen. Ich bereue absolut nichts.“
Kannst du dir denn vorstellen, nach dem Basketball das auch zu machen?
„Ich finde noch raus, was ich machen will. Momentan will ich in die Wirtschaft gehen, da wird das hoffentlich hilfreich sein.“
Nach dem College bist Du in der zweiten Runde in die NBA gedraftet worden. Was hast Du dort über das Business Basketball gelernt?
„Wenn du auf dieses Level kommst, ist es ein Business. Du kannst dich nicht mit Eventualitäten beschäftigen: Jederzeit kann eine Möglichkeit für dich kommen und dann hast du deine Chance. Aber jede Erfahrung ist eine persönliche. Das habe ich gelernt. Manche Leute ziehen das kurze Streichholz, die anderen haben Glück. Das gehört dazu.“
Hast du das Gefühl, Du hättest etwas anders machen können?
„Nein, das war außerhalb meiner Kontrolle. Die Möglichkeiten, die ich hatte, habe ich genutzt. Manche Dinge haben funktioniert, andere nicht. Und heute bin ich hier, also kann ich nicht sagen, ich sei gescheitert, denn ich bin in einer richtig guten Situation und habe Glück, hier zu sein. Viele Jungs kommen nie in diese Situation hier. Es ist eine Perspektivenfrage.“
Letztes Jahr hast Du in der Summer League für die 76ers gespielt, aber bist dann zum FCBB gekommen. Hat Dich noch mehr in Europa überrascht außer der Spielplan?
„Wie gesagt, du hörst viel, aber manches musst du erleben. Der Court ist kleiner, das Spiel ist langsamer. Man denkt: Ich bin Basketballer, die spielen Basketball – das funktioniert schon. Aber man muss diese Anpassungen machen. Der Staff hier ist toll, alle drumherum kümmern sich und unterstützen mich, durch Hochs und Tiefs.“
Dauert es länger, diese Umgewöhnung als Point Guard zu machen?
„Absolut, keine Frage. Du musst verstehen, das Spiel zu lesen, wann man attackiert. Die Fenster schließen sich super schnell, also musst du deine Instinkte schärfen – das musst du alles auf einmal lernen. Dein Job ist, das Spiel zu kontrollieren, also musst du lernen, manchmal einstecken und einfach weitermachen.“
„Ich muss immer noch lernen und wachsen“
Was denkst du über das Level der EuroLeague?
„Was für eine Liga! Großartiges Talentlevel, einige der besten Spieler der Welt. Der Unterschied zwischen vielen Spielern hier und in der NBA ist manchmal einfach nur eine Möglichkeit. Du kannst die Spieler tauschen und sie hätten auch Erfolg in der NBA. Der Unterschied ist klein. Es sind sehr talentierte Spieler hier.“

Haben Dich Spieler hier überrascht?
„Klar du begegnest einer Menge Talent, Spielern, von denen ich noch nie gehört hatte, aber die sehr gut sind. Die für acht, neun Saisons hier spielen, echte Veteranen, die das Spiel verstehen, wissen, wann sie scoren müssen. Solche Spieler gibt es hier überall.“
Fällt Dir ein Spieler ein?
„Ja, Lorenzo Brown von Maccabi. Klar, alle sagen dir, dass er gut ist, aber dann gehst du raus und merkst, wie einfach das Spiel für ihn ist. Das ist ein ganz anderes Level.“
Bist du eher ein NBA- oder ein Euroleague-Spieler?
„Ich glaube, dass ich überall reinpasse. Ich kann dribbeln, passen, werfen. Das sollte überall hinpassen. Ich glaube, dass ich in der NBA schon Erfolge hatte, ich glaube, dass ich hier schon Erfolge hatte, und wenn ich noch ein paar Jahre in Europa bin, wird es noch einfacher für mich.“
Hast Du das Gefühl, dass du inzwischen angekommen bist?
„Ja, aber ich glaube, dass du diese Erfahrung nicht binnen eines Jahres bekommst. Ich fühle mich gut, aber ich bin noch nicht auf dem Höhepunkt meines Spiels. Ich muss immer noch lernen und wachsen, Dinge verstehen. Aber wenn ich so weitermache, wird das klappen.“
Gibt es bestimmte Bereiche, in denen du dich verbessern willst?
„Ich denke, meine Entscheidungsfindung, mein Timing, wann wo zu sein – das geht nur über Erfahrung, da gibt es keine Abkürzung. Das einfach nur zu sehen, reicht nicht, man muss es ausprobieren. Das sind so kleine Dinge, die man einfach erfahren muss im Spiel.“
Analyisierst du Deine Spiele im Nachgang oder ist dafür keine Zeit?
„Ich versuche es. Die Coaches machen einen tollen Job mit den Videos und im Training. Man lernt nicht alles im Spiel, du musst dich anschauen und herausfinden, wo es nicht geklappt hat und was funktioniert. Es ist eine Mischung aus allem.“

Vor einem Monat hast Du mit dem Pokal Deinen ersten Titel gewonnen – wie war die Party danach?
„Sehr schön, sehr schön. Wir sind zurückgekommen aus Oldenburg und alle waren da, Coaches, das Office, du spürst diese Energie und siehst, wie viele Leute eigentlich hier arbeiten. Klar, wir als Team arbeiten, aber es sind so viele Menschen, die ihren Beitrag leisten. Dass da alle gefeiert haben, diese Energie – das war eine coole Zeit.“