Die Bayern-Basketballer haben einen neuen Chefcoach: Pablo Laso, 55, wird den Münchner Pokalsieger in den kommenden beiden Spielzeiten trainieren, der frühere spanische Nationalspieler und langjährige Erfolgscoach von Real Madrid unterschrieb jetzt einen Vertrag bis Sommer 2025.
Der 55-jährige Baske wurde am Wochenende für die finalen Formalitäten von Geschäftsführer Marko Pesic und Sportdirektor Daniele Baiesi in Empfang genommen und hatte am Montagvormittag das erste Rendezvous in der Presse Lounge des Audi Dome mit den Münchner Medien.
„Zu 100 Prozent committed und bereit“
Laso, der am Sonntagabend in München eintraf, sagte: „Es ist eine große Ehre und freut mich, in München zu sein. Ich möchte mich bei diesem großen Verein bedanken, dass sie an mich dachten, jetzt das nächste Kapitel der Bayern in EuroLeague und BBL mitzuschreiben. Natürlich wäre ich glücklich, ähnliche Erfolge wie in der Vergangenheit erreichen zu können, aber Erfolg wird nicht allein über den Gewinn der EuroLeague definiert, das sollte allen klar sein. Ich bin zu 100 Prozent committed und bereit, Bayern dabei zu helfen, das nächste Level dieses aufregenden Projekts zu erreichen.“
Vereinspräsident Herbert Hainer übermittelte Laso seine Willkommensgrüße: „Es lässt sich nicht anders sagen und ist genauso so gemeint, dass wir alle superhappy sind, dass wir Pablo Laso von einem Engagement beim FC Bayern Basketball überzeugen konnten“, formulierte der Klubchef. „Er verfügt über unheimlich viel Erfahrung, hat tolle Erfolge mit Real Madrid gefeiert und ist einer der profiliertesten Coaches überhaupt in der EuroLeague. Beim FC Bayern wartet nun eine neue Aufgabe auf ihn und wir sind sehr glücklich, dass er an unsere Vision glaubt.“
„Er verfügt über unheimlich viel Erfahrung, hat tolle Erfolge mit Real Madrid gefeiert und ist einer der profiliertesten Coaches überhaupt in der EuroLeague. Beim FC Bayern wartet nun eine neue Aufgabe auf ihn und wir sind sehr glücklich, dass er an unsere Vision glaubt.”
Vereinspräsident Herbert Hainer
„Einer der profiliertesten Coaches überhaupt“
Geschäftsführer Marko Pesic sagte: „Wir freuen uns, einen Basketballfachmann wie Pablo Laso für unseren Verein gewinnen zu können. Er ist aus verständlichen Gründen sehr umworben gewesen und dass er uns jetzt zugesagt hat, ist eine große Ehre. Pablo ist mit der erfolgreichste Trainer des letzten Jahrzehnts und wird uns mit seinem Know-how und seiner Persönlichkeit positiv prägen, da bin ich mir sehr sicher.“
FCBB-Sportchef Daniele Baiesi ergänzte: „Pablo hatte die längste Amtszeit beim erfolgreichsten Team Europas, er ist einer der erfolgreichsten Coaches in Europa. Er hat eingeschlagen, die nächste Phase unseres Teams zu dirigieren und es ist eine Freude und Auszeichnung, dass wir diesen Elitecoach dafür an Bord haben.“
Pablo Laso zählt seit einer guten Dekade zu den renommiertesten und erfolgreichsten Trainern Europas. Das königliche Real-Ensemble führte er in elf Saisons zwischen 2011 und Juni 2022 zu nicht weniger als 22 Titeln, darunter zweimal die EuroLeague (2015, 2018) und je sechs Meisterschaften und Pokalerfolge in der spanischen ACB, der stärksten Liga nach der kontinentalen Königsklasse. Den Gewinn der Klub-WM (Fiba Intercontinental Cup) feierte er mit Madrid 2015.
22 Titel als Trainer mit Real, 61 Länderspiele für Spanien
Laso war zu aktiven Zeiten als Point Guard selbst ein herausragender Spieler, noch heute – 20 Jahre nach seinem Karriere-Ende – sind seine All-time-Werte bei Assists (2896, 4,6 ApS) und Steals (1219, 1,95 StpS) unerreichte Bestwerte in der spanischen Liga. Auch als Profi spielte er, nach langen Jahren bei seinem Heimatverein Baskonia in seiner Geburtsstadt Vítoria-Gasteiz, für Real, gewann dort den europäischen Saporta-Cup 1997 und die Copa del Rey (1995).
Für die spanische Nationalmannschaft lief Laso 61 Mal auf, war WM- und EM-Teilnehmer.
Seine Coaching-Karriere startete Pablo Laso gleich nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn in Castellón, Valencia; Brusea (San Sebastian) führte er 2008 in die Erstklassigkeit und weckte allmählich Begehrlichkeiten der großen Klubs.
Abschied aus Madrid
Der größte von ihnen, Real, akquirierte ihn dann 2011. Nach einem Pokalsieg im ersten Jahr folgte dort 2013 die erste Meisterschaft; nur eine von elf Spielzeiten blieb ohne Titelgewinn - in dieser indes, 2021, wurde er zum fünften Mal zum „Coach des Jahres“ der ACB gekürt.
In der EuroLeague - wo er bisher 310 Spiele coachte und 213 gewann (69 %) - erhielt er diese Auszeichnung in den beiden Jahren des Finaltriumphs. Insgesamt sieben Mal in den elf Jahren stand er mit Real im Final Four, fünfmal im Endspiel. Der offizielle Abschied von Real erfolgte nach dem Saisonende vor einem Jahr.
Pablo Laso ist verheiratet und Vater von drei Söhnen.
PABLO LASO (*13. Oktober 1967, Vítoria-Gasteiz/ESP)
Stationen als Trainer:
2003 – 2004: AB Castelló (ESP 2)
2004 – 2005: Pamesa Valencia (ACB)
2006 – 2007: Cantabria Baloncesto (ESP 2)
2007 – 2011: Gipkuzkoa Basket San Sebastian (ACB)
2011 – Juni 2022: Real Madrid (ACB)
Erfolge/Auszeichnungen:
- EuroLeague-Sieger 2015, 2018
- Fiba Intercontinental Cup 2015
- Spanische Meisterschaft 2013, 2015, 2016, 2018, 2019, 2022
- Spanischer Pokal 2012, 2014, 2015, 2016, 2017, 2020
- Spanischer Super-Cup 2012, 2013, 2014, 2018, 2019, 2020
- ACB-Aufstieg 2008, Bruesa GBC
- EuroLeague Coach of the Year 2015, 2018
- Spanischer Coach of the Year 2013, 2014, 2015, 2018, 2019
- Coach of the Year der spanischen Trainervereinigung AEEB 2013, 2015, 2016, 2018
Erfolge/Auszeichnungen als Spieler:
- Fiba Saporta Cup 1997
- Spanischer Pokalsieger 1995
- MVP Spanischer Pokal 1995