
Während die Bayern in der Preseason schuften, kämpfen Andreas Obst und Nick Weiler Babb am Dienstag wieder mit dem DBB-Team im nationalen Auftrag um Ruhm und Ehre. Vladimir Lucic und Ognjen Jaramaz sind dagegen am Montag unplanmäßig mit den Serben zurück nach Belgrad geflogen. Im „Euro-Diary“ berichten (nicht nur) sie vom Abenteuer EuroBasket 2022 – heute der FCBB-Medienmann.
„Zur deutschen Nationalmannschaft halten wir ja sowieso. Sie besteht zwar zur allgemeinen Verwunderung nicht ausschließlich aus Spielern Münchner Provenienz. Und es ist überhaupt nicht störend, Spielern aus Braunschweig, Bamberg oder sogar Berlin die Daumen zu drücken. Wirklich. Den sog. ,Bayern-Block‘ kennen sie im Basketball noch nicht. Das ist schon okay so.
Zur serbischen Nationalmannschaft halten wir bisweilen auch. Sie besteht zwar nicht ausschließlich aus Spielern Münchner Provenienz, doch den Kapitän des Teams und auch den Back-Up des guten Bekannten Vaso Micic kennen wir hier ebenfalls ganz gut.
Und wenn nicht alles täuschte am TV-Bildschirm, hat auch der serbische Nationalcoach eine gewisse Beziehung zu München: Er wurde schon mal mit Lederhosen im Audi Dome gesichtet.
Luča, Jare und Sveti sind also raus, EM-K.o. im Achtelfinale, überrascht von den Italienern und wohl auch ein wenig von sich selbst. So ist Sport.

Was tun? Emojis, japanisch: 絵文字, also Bildschriftzeichen verschicken, die so etwas wie ,Kopf hoch‘ bedeuten? Ja doch, das kann man natürlich machen. Und Reaktionen der Dankbarkeit gibt es auf diese tolle Erfindung der Mobilfunkindustrie tatsächlich.
Aber hilft die neumodische Form der Kondolenz, wenn der Sport dem Turnierfavoriten sehr frech eine lange Nase gezeigt hat?
Luča sagt am anderen Ende der Leitung, er habe nicht geschlafen nach dem Spiel; die ganze Nacht hätten sie zusammengesessen, diskutiert, gerätselt. Danach hat er erst mal sein Handy ausgemacht.
Viel reden, das braucht es jetzt auch wirklich nicht. Man kann das auch einfach hierhin schreiben, sie können es ja beizeiten nachlesen:
Es wird schon, es ist niemand verstorben. Und München freut sich auf Euch.“
Andreas Burkert steht vor seiner zehnten Saison mit den Bayern und kann schon seit einer Weile Emojis versenden.