![Nick, Petteri, Jokic und der sogenannte Druck: Der dritte Teil der EuroBasket-Kolumne des FC Bayern Basketball.](https://img.fcbayern.com/image/upload/f_auto/q_auto/ar_2:1,c_fill,g_custom,w_1280/v1662320129/cms/public/images/fcb-basketball/news/2022-23/09/220904_Lucic_EuroDiary_3_16x9_Website__c_FIBA.jpg)
Während die Bayern in der Preseason schuften, kämpfen Andreas Obst und Nick Weiler Babb mit dem DBB-Team sowie Vladimir Lucic und Ognjen Jaramaz mit den Serben im nationalen Auftrag um Ruhm und Ehre. Im „Euro-Diary“ berichten (nicht nur) Obst und Lucic vom Abenteuer EuroBasket 2022 – heute der der Kapitän der Bayern, der neuerdings auch Kapitän Serbiens ist.
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„Druck ist eine physikalische Größe. Doch im Sport wird auch immer davon gesprochen: Ist der Druck auf euren Schultern nicht gewaltig?
Hier in Prag sind ein paar Tausend serbische Fans, die uns begleiten; deutlich mehr, als wir das für die Vorrunde erwartet hätten. Sie machen in der Halle richtig Alarm. Keine Ahnung, was sie von uns erwarten, wahrscheinlich doch mehr als eine Medaille.
Wir Spieler leben das ganze Jahr jeden Tag mit Druck, wenn wir in die Halle gehen. Da ist der Trainer, da ist der Gegenspieler, die andere Mannschaft. Dieser angebliche Druck ist immer da. Kein Problem für mich.
Einer, der Druck überhaupt nicht kennt, sicher noch nie davon gehört hat, ist Nikola Jokic. Dabei sind viele wegen ihm hier, er ist der Back-to-back-MVP der NBA. Vor dem Hotel warten immer Unmengen von Menschen auf ihn, für ein Selfie oder Autogramm, nicht nur aus Serbien. Aber er ist so entspannt, macht alles mit und ist dabei ganz weit entfernt davon, ein Schauspieler zu sein wie andere Superstars.
![NBA-MVP ist Nikola Jokic, serbischer Kapitän ist allerdings der Mann neben ihm: Vladimir Lucic](https://img.fcbayern.com/image/upload/f_auto/q_auto/ar_16:9,c_fill,g_custom,w_1024/v1662316531/cms/public/images/fcb-basketball/news/2022-23/09/lucic_jokic_im_text_c_FIBA.jpg)
Sonntagmorgen haben wir alle gechillt: Spielfrei, ausschlafen, ich habe bis halb zehn gepennt. Wie zuhause, denn ich habe das große Glück, dass meine kleinen Mädchen Sophia und Olga keine Frühaufsteher sind.
Ich bin spät zum Frühstück gegangen. Im Hotel sind alle Teams untergebracht, auch die Finnen mit Petteri Koponen (2018 – 2020 FCBB). Der hat bald allenfalls Druck daheim: Nach dem Turnier beendet er seine Karriere.
Die Deutschen mit Nick und Andi verfolge ich natürlich, sie sehen gut aus. Den Overtime-Krimi gegen Litauen habe ich aber nicht geschaut – sorry, freier Tag, habe geschlafen! 😊
Hast du als Heimteam großen Druck? Glaube ich nicht, die Stimmung in der Halle ist doch riesig.
Druck hat von den Deutschen allenfalls Nick. Ich wollte ja eigentlich doch mal mehr Deutsch sprechen und lernen. Aber jetzt, da Nick für Deutschland spielt, muss er das vor mir können, finde ich. Ich kann mich bei dem Thema die nächsten ein, zwei Jahre erst mal wieder entspannen:
DIESEN Druck hat jetzt Nick.“
Vladimir Lucic, 33, spielt seit 2016 für die Bayern. Er versteht mehr Deutsch als manche meinen.
Fotos: FIBA