
Die 5.500 Fans der Bayern-Basketballer zeigten ein gutes Gespür nach der 81:83-Niederlage gegen Armani Olimpia Mailand, ein kleines Drama hatten sie im Audi Dome gemeinsam mit dem Team durchlitten im Schlussakt eines aufregenden EuroLeague-Abends. Untröstlich war Nick Weiler-Babb, um den sich Geschäftsführer Marko Pesic kümmerte wegen den beiden verpassten Freiwürfen zum mutmaßlichen wie verdienten Sieg bei nur noch 3,8 Sekunden auf der Uhr. Der Deutsch-Amerikaner ist im höchsten europäischen Wettbewerb mit 82-protentiger Quote von der Linie gelistet. Die 5.500 verabschiedeten ihn und den Rest von Andrea Trinchieris Notteam mit viel Applaus.
Den ersehnten Premierensieg werden die Münchner nun nächsten Freitag in Belgrad bei Roter Stern in Angriff nehmen, „wir haben heute viele positive Dinge gezeigt und genauso schauen wir nach vorn“, sagte der Belgrader FCBB-Guard Ognjen Jaramaz kurz vor Mitternacht. Allerdings steht zuvor noch ein schweres Bundesligaspiel im Plan, auswärts und bereits für Samstagabend, 20.30 Uhr: Die ersatzgeschwächten Bayern müssen bei den Towers in Hamburg antreten, das vierte Spiel in sieben Tagen. Die Halle ist mit 3.400 Zuschauern ausverkauft.
Auch Othello Hunter verletzt
Mit welchem Personal, das hat Trinchieri in diesen Wochen mal wieder nicht in der Hand, vielmehr das Ärzteteam sowie die reichlich beanspruchten Physios Thomas Bäuml und Johannes Schöttl. Nächste Zugänge auf ihrer Behandlungsliste sind nach Isaac Bonga (Aufbau nach überstandener Fuß-OP), Elias Harris (Aufbau nach Adduktorenproblemen), Zan Mark Sisko (Daumenverletzung, Infekt) sowie Augustine Rubit (Prellung Lendenwirbelsäule) am Spieltag Jason George (Infekt) und Othello Hunter (Muskelverletzung Oberschenkel) gewesen. Routinier Hunter verletzte sich früh im zweiten Viertel, er wird nach zunächst einer guten Woche Ruhe erneut untersucht werden.
Die Leistung der kurzen FCBB-Rotation gegen die Prominenz des italienischen Meisters erfüllte Trinchieri zurecht mit Stolz. Auch für Hamburg wird sich die Personallage jedoch nicht ändern. Bei den Towers soll trotzdem versucht werden, die saubere BBL-Serie von drei Siegen auszubauen.
McCullum führt die Towers
Die Gastgeber haben eine 2:1-Bilanz in der Tabelle stehen, ein knappes 78:81 zum Start in Berlin sowie zwei klare Erfolge gegen den MBC (91:74) und in Bayreuth (95:79), dem langjährigen Klub des neuen Tower-Trainers Raoul Korner. Am Sonntag verpasste man allerdings gegen Ludwigsburg (86:92) das Pokal-Viertelfinale und dienstags gegen Ankara (83:88) den zweiten Sieg im EuroCup.
Topscorer der runderneuerten Hamburger ist der aus Gießen gewechselte Guard Kendale McCullum (15 PpS, 7,3 ApS), vor US-Forward Yoeli Shields (14,3 PpS, 5,7 RpS), Lukas Meisner (11,7 Punkte), Youngster Len Schoormann (11,3) und James Woodard (aus Ludwigsburg/10,3). Nationalcenter Jonas Wohlfahrt-Bottermann kommt bisher auf acht Punkte und 5,3 Rebounds pro Spiel.
Nächster Heimauftritt der Bayern ist übernächsten Sonntag (30.10., 15 Uhr) am Halloween-Familienspiel gegen Crailsheim.