500 Kilometer liegen zwischen Lyon und Nizza, doch diesen Weg haben die Bayern-Basketballer am Donnerstagnachmittag gern auf sich genommen. Der 75:74-Auswärtserfolg bei Frankreichs Meister Asvel Villeurbanne hat die Stimmung im Münchner Lager weiter gehoben – unverkennbar ist ihr Aufwärtstrend, trotz der Influenzawelle, welche den Prozess in der vergangenen Woche abrupt eingebremst hatte. Doch nach dem 0:5-Start infolge der Personalprobleme seit Saisonbeginn hat das Team von Chefcoach Andrea Trinchieri jetzt drei der letzten vier EuroLeague-Partien gewinnen können. The trend is your friend!
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„Sind froh und erleichtert“
Allerdings haben die Bayern, wie schon in Lyon am Zusammenfluss von Rhône und Saône, auch in Nizza keine Zeit für die örtlichen Sehenswürdigkeiten. An der Côte d’Azur war’s bei Ankunft sonnig mit 18 Grad plus, doch am Freitag wartet leider der nächste ungemütliche Auswärtsauftritt: Die AS Monaco um Topstar Mike James, angesichts der Transfers im Sommer ein logischer Kandidat auf die Final Four-Teilnahme, empfängt die Münchner ab 19 Uhr (MagentaSport) zum Abschluss der Double Week.
Zurück geht es für die Bayern am Samstagnachmittag, am Sonntag empfangen sie im Audi Dome die Baskets Würzburg zum Heimspiel der achten BBL-Runde.
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In Monaco Außenseiter
In Monaco sind Trinchieris Männer Außenseiter, ihrer 3:6-Bilanz steht ein 6:3 der Gastgeber gegenüber. Die Monegassen, im Vorjahr als EuroCup-Gewinner in die Königsklasse aufgestiegen und als überraschender Playoff-Teilnehmer auch diesmal für das Feld qualifiziert, haben ihren Kader eindrucksvoll verstärkt. In Jordan Loyd (13 PpS, aus St. Petersburg) kam ein früherer NBA-Champion ins Fürstentum, Nationalspieler Elie Okobo (13,1 PpS) steht nun in der Guard-Riege ebenfalls an der Seite von Mike James (18,8 PpS).
Der schwer kontrollierbare Amerikaner liegt inzwischen in der Alltime-Scorerliste auf Platz sieben (3.468 Punkte) und dürfte die zwei vor ihm rangierenden Real-Guards Sergio Rodriguez (3.469) und Sergi Llull (3.551) früher oder später überrunden.
„Monaco hat eine unglaubliche Qualität im Kader, da ist nicht nur Mike James. Ihre athletische Wucht ist für jedes Team ein Problem“, sagt Trainer Trinchieri. „Wir sind froh und erleichtert über den Sieg in Lyon, doch in Monaco müssen wir uns als Gruppe in der Verteidigung zweifelsohne weiter steigern und auch im Angriff disziplinierter unsere Sachen ausführen.“
OPEN COURT UPDATE
Loyd Topscorer gegen Fenerbahce
Monaco war bereits am Dienstag im Einsatz und hatte somit einen Tag länger Pause in eigener Umgebung. Das Team von Sasa Obradovic hatte Tabellenführer Fenerbahce im engen Salle Gaston Médecin (2.900 Plätze) trotz eines 60:79-Rückstands nach dem dritten Viertel noch am Rande einer Niederlage und unterlag 93:96. James (17 Punkte) hatte den letzten Dreier zur Verlängerung, Loyd (18), Okobo (12) und 2,13-Meter-Mann Motiejunas scorten zweistellig.
In der französischen LNB Pro A hatte Monaco am Wochenende zuletzt gegen Limoges (mit Gavin Schilling) unerwartet 80:84 verloren und liegt nun mit 7:2 Siegen auf Rang vier.
„Es bleibt nicht viel Zeit zur Regeneration, vor allem nicht für uns, aber hoffentlich können wir uns als Team steigern“, sagt Nick Weiler-Babb, der gegen Villeurbanne ein komplettes Spiel hatte mit zwölf Punkten, fünf Assists und zwei Steals. „Monaco hat ein großartiges Team und sogar schon bei Olympiakos gewonnen. Da kommt eine Menge Arbeit auf uns zu, aber wir sind bereit.“
Unter Umständen sind in Monaco auch wieder Elias Harris und Niklas Wimberg eine Option für Trinchieri, der beide nach halbwegs auskurierter Grippe bei Asvel noch schonte. Zuhause schauen das noch nicht einsatzfähige Trio Paul Zipser, Corey Walden und Jason George am Magenta-Screen zu.
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