Gordon Herbert, Andi Obst und Niels Giffey vom FCBB
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Bayern auf Augenhöhe beim 79:80 in Monaco

Die Überraschung lag in der Luft: Trotz einer couragierten Vorstellung und eines energischen Schlussspurts haben die Bayern-Basketballer das schwere Auswärtsspiel in der Euroleague bei AS Monaco 79:80 (33:34) verloren und damit den vierten Saisonsieg knapp verpasst. Nur 45 Stunden nach dem 75:74-Erfolg in Lyon war das Team von Andrea Trinchieri bis ins letzte Viertel auf Augenhöhe mit dem Favoriten um Mike James (55:57/33.), ehe Monaco mit einem 10:2-Run der entscheidende Vorstoß gelang. Das starke Münchner Finish kam zu spät.

Zverev sieht FCBB-Scorer Obst 

Vor rund 3.000 Zuschauern, darunter Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev, gewannen die Bayern nach vier engen Vierteln zwar das Rebound-Duell klar (32:22), leisteten sich jedoch deutlich mehr folgenreiche Ballverluste (19). Bester Scorer des FCBB war Andi Obst (18 Punkte).

Nach der Rückkehr aus Frankreich am Samstagnachmittag bleibt wenig Zeit bis zum nächsten Heimspiel im Audi Dome am Sonntag, 15 Uhr, dem BBL-Derby gegen Würzburg.

Zu den Tickets

AS Monaco - FC Bayern Basketball 80:79 (34:33)

FCBB:

Andreas Obst (18 Punkte, 5/7 Dreier), Augustine Rubit (14, 6 Rebounds), Cassius Winston (12), Ognjen Jaramaz (10), Niels Giffey (6), Othello Hunter (6), Vladimir Lucic (5), Freddie Gillespie (4, 5 Rebounds), Isaac Bonga (2), Nick Weiler-Babb (2), Elias Harris und Niklas Wimberg

Topscorer Monaco:

Elie Okobo (16 Punkte)

Zuschauer

3.000

Die Punkteverteilung nach Vierteln (aus Sicht des FCBB): 14:17, 19:17, 17:19, 29:27

Zahlen & Fakten -Zweier-Quote: 59 % (FCBB) // 64 % (Monaco); Dreier-Quote: 39 % // 39 %; Freiwurf-Quote: 100 % // 65 %; Rebounds: 32 // 22; Assists 12 // 16; Ballverluste: 19 // 13

Die Stimmen: 

Andrea Trinchieri: „Ich glaube, wir hatten heute nicht die Energie für 40 Minuten. (…) Wir hatten einen Tag weniger zur Erholung und eine Reise mehr. Wir haben dennoch versucht, mitzuhalten, haben nie aufgegeben – aber schwere Beine sind schwere Beine. Glückwunsch an Monaco, sie haben ein sehr physisches Spie gespielt, sehr aggressiv. Ich finde, meine Spieler haben heute alles gegeben und bis zum Ende um den Sieg gekämpft. Doch einige unserer Fehler passierten dann logischerweise am Ende einer Back-to-back-Woche. Und Monaco hat sehr aggressiv gespielt und wir waren doch in drei von vier Vierteln nicht im Bonus. Dann wird es für mein Team natürlich unmöglich zu spielen. Auf der anderen Seite sind es immer zwei Freiwürfe, wenn du ihren besten Spieler, einen der besten der EuroLeague überhaupt, berührst. Trotz dieser Fakten gehen wir nach Hause mit dem Gefühl, dass ich ein Team habe, das immer kämpft. (…) Auch gegen ein Final Four-Team wie dieses, deswegen bin ich stolz auf meine Spieler. “

Isaac Bonga: „Das war ein schweres Spiel gegen ein wirklich gutes Team. Wir haben bis zum Ende gekämpft und sind trotz der Niederlage als Team weiter gewachsen.“

Das Spiel:

Die Münchner, bei denen Routinier Elias Harris nach überstandener Influenza in die Startaufstellung rückte, setzen direkt zu Beginn eine Duftmarke durch Othello Hunter, der per Dunk die ersten FCBB-Punkte erzielte. Danach allerdings wussten vor allem die Hausherren zu überzeugen, die mit einem 13:2-Run davonzogen (15:4/5.). Den Kampfgeist, den die Bayern in dieser Saison so oft gezeigt hatten, packten Trinchieris Männer aber auch hier gegen den Favoriten von der Côte d’Azur wieder aus: Ihrerseits legten sie einen 10:2-Lauf auf das ungewohnt dunkelbraune Parkett im Salle Gaston Médecin und waren beim 14:17 zur Viertelpause wieder voll im Spiel.

Auch wenn die Monegassen mit zwei spektakulären Dunks durch Donta Hall und Jordan Loyd zum Start ins zweite Viertel ordentlich vorlegten – München hatte nun das Momentum. Niels Giffeys Dreier aus der Ecke zum 23:22 bedeutete die erste Bayern-Führung und zwang Monaco-Coach Sasa Obradovic zur Auszeit (14.). Ein frecher Dreier von Cassius Winston im Fastbreak baute den Vorsprung weiter aus. Ein Alley-Oop von Mikes James auf Alpha Diallo brachte Monaco allerdings eine knappe 34:33-Führung zur Halbzeitpause.

Die Bayern kämpfen bis in die Schusssekunde

Die zweite Halbzeit startete mit leichten Vorteilen für Monaco, doch nach fünf Minuten besorgte ein Winston-Dreier wieder den Ausgleich: 40:40. Offensiv konnten sich die Bayern insbesondere auf Augustine Rubit verlassen, der mit hoher Effizienz arbeitete und sich kaum Fehler erlaubte. Zwölf Punkte und vier Rebounds waren zu diesem Zeitpunkt für den Forward zu vermelden, ohne Fehlwurf aus dem Feld oder von der Linie. Nach einer Sprungballsituation sicherte sich Hunter den Ball und fand die kleinste Lücke zwischen zwei Verteidigern, um sein Team wieder nach vorne zu bringen: 47:46 mit zwei Minuten auf der Uhr. Bis zur Viertelpause holten sich die Gastgeber allerdings wieder die Führung: Mit 53:50 für Monaco ging es in die letzten zehn Minuten.

Ein Dreier von Obst und ein Korbleger von Ognjen Jaramaz nach einem schönen Spin-Move verkürzten auf 55:57 (32.). Monaco konterte, gekrönt von einem sehenswerten Dunk von Donta Hall, der die Führung auf acht Punkte ausbaute. Beim 63:55 (35.) lagen die Monegassen wieder so weit vorne wie seit dem ersten Viertel nicht mehr. Zu häufig kam Monaco zu Fastbreaks und einfachen Punkten, während die Bayern für jeden Zähler hart arbeiten mussten. Kurz darauf stellte Frankreichs Nationalspieler Elie Okobo auf 67:57, Auszeit Trinchieri. Der große Run der Gastgeber war nun gestoppt, doch die Zeit lief München davon. Der Lay-Up von Mike James mit 100 Sekunden Restspielzeit zum 75:64 fühlte sich an wie die Entscheidung.

Aber die Bayern gaben bis zur Schlusssekunde alles: Ein Dreier von Obst, ein Dreier von Giffey, drei Freiwürfe von Obst – eine halbe Minute vor dem Ende war beim 76:79 aus FCBB-Sicht wieder Hoffnung eingekehrt. Loyd versenkte nur einen von zwei fälligen Freiwürfen, und mit 0,6 Sekunden auf der Uhr stellte Obst von draußen auf 79:80. Der letzte Ballbesitz gehörte allerdings den Hausherren, die somit am Ende die Punkte im Fürstentum behielten.

Zum Spielplan

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