
Alle guten Dinge sind drei? Die spanische Woche der Bayern-Basketballer in der EuroLeague endet am Donnerstag mit dem wichtigen Heimspiel gegen Valencia Basket, nach den Niederlagen in Vítoria und gegen Real Madrid wollen die Münchner im dritten Duell mit einem Topklub aus der starken ACB ihren fünften Saisonsieg einfahren. Angesichts der unveränderten Personallage wird jedoch die Frage nach den verbliebenen Energiereserven wohl wieder mit auschlaggebend sein – das Spiel gegen Valencia ist seit dem 2. Dezember (98:89 gegen Tel Aviv) das siebte in 14 Tagen.
Der Alle-48-Stunden-Rhythmus setzt sich bis Samstagabend fort, dann ist in der BBL Braunschweig im Audi Dome zu Gast. Spielbeginn ist jeweils um 20.30 Uhr.
Eine Frage der Energie
Valencia Basket kommt mit dem Rückenwind eines Overtime-Heimerfolgs über Panathinaikos Athen (94:91) nach München. Mit 6:7 Siegen liegen die Spanier voll im Plan und in etwa dort, wo sich die Bayern (4:9) mit etwas mehr Fortune und geringerem Krankenstand wohl aufhalten würden. Kapitän Vladimir Lucic (Ellenbogen) und Augustine Rubit (Leiste) fallen jedoch weiter aus, „zwei Spieler, die in der Offense produzieren“, konstatiert Chefcoach Andrea Trinchieri ohne Larmoyanz.
Play & Win
In der Crunchtime gegen Real (64:68) fehlte seinem Team nach der von den 6.500 Fans umjubelten 57:56-Führung (33.) bei elf darauffolgenden Wurfversuchen offenkundig einfach die Kraft in den Beinen, während Real dank seiner elitären Elfer-Rotation entscheidende Punkte glückten. „Ich bin trotzdem sehr stolz auf meine Spieler und ihren Einsatz, den sie gebracht haben“, lobte Trinchieri seine Mannschaft nach einer aufopferungsvollen Vorstellung.
Dummerweise ist Valencia gerade auswärts gefährlich, wie die drei Siege bei Efes (92:91), Olympiakos (83:82) und Partizan (100:96) sowie das hauchdünne 77:79 bei Tabellenführer Fenerbahce belegen. „46 Stunden nach einem sehr physischen Spiel gegen Real haben wir die nächste Aufgabe gegen ein Team, das zurzeit sehr gut und mit viel Selbstvertrauen spielt“, sagt Trinchieri über den Gegner. „Wir müssen in der Defense super fokussiert sein, denn in der Offense hat Valencia einen tollen Rhythmus. Ich hoffe, dass wir bis zum Tip-Off wieder etwas Energie gesammelt haben und die vielen guten Dinge aus dem Real-Spiel mitnehmen können.“
Nihad Djedovic zu Real & Valencia
Topscorer Jones und Dubljevic
Der viermalige EuroCup-Gewinner verfügt eben über sehr viel Erfahrung auf diesem Level, angefangen bei ihrem Lokalhelden Bojan Dubljevic (11,5 PpS, 4,3 RpS), 31, der seit einem Jahrzehnt in Valencia spielt, sowie dem früheren Nationalspieler Victor Claver, 34 (5,8 PpS). Valencias Topscorer und mit 20 Punkten auch bester Werfer neben Dubljevic (23) beim Sieg gegen Athen: der aus Villeurbanne verpflichtete US-Guard Chris Jones (14,9 PpS, 4,9 ApS).

Neu sind auch Guard-Kollege Jared Harper (9,5 PpS), der nach drei Jahren NBA in Europa debütiert, und Forward James Webb (8,5 PpS), während der kubanische Center Jasiel Rivero (11,4 PpS) im zweiten Jahr überzeugt. Trainer ist seit dieser Saison der spanische Welt- und Europameister Alex Mumbrú, 43, der zuvor vier Jahre in Bilbao coachte.
Die Doppelbelastung macht Valencia bisher allerdings in der heimischen ACB zu schaffen, dort liegt man mit einer ähnlichen Bilanz (5:6) derzeit unerwartet hinter den Playoff-Rängen. Am Wochenende gelang aber gegen den Vorletzten Girona, gecoacht übrigens vom früheren Alba-Trainer Aito Reneses, ein klarer 104:69-Erfolg.